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Studienschwerpunkt Kuratorische Studien

Der neue Studienschwerpunkt "Kuratorische Studien" im kombinierten Masterstudiengang Kunstgeschichte (42 C) rückt die Kunstsammlung der Universität Göttingen mit ihrem reichen Bestand an Objekten - insbesondere Kunstwerken auf Papier wie Zeichnungen und Druckgraphik - in den Mittelpunkt des Masterstudiums. Die Kunstsammlung - die älteste universitäre Sammlung ihrer Art in Deutschland und bis heute eine der bedeutendsten - wird stärker für Lehrveranstaltungen, Praktika, Ausstellungen und andere Projekte von Studierenden genutzt als jede andere Universitätskunstsammlung in Deutschland.

Der Studienschwerpunkt richtet sich an Studierende mit einem B.A.-Abschluss in Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft, Bildwissenschaft oder einer fachlich eng verwandten Disziplin, die einen Beruf in Museen, graphischen Sammlungen, Bild- und anderen Archiven, im Kunsthandel sowie im wissenschafts- und sammlungsgeschichtlichen Bereich - Letzteres auch an Universitäten - anstreben.

Der Studienschwerpunkt "Kuratorische Studien" verbindet die Einübung praktischer Umgangsweisen mit Originalen mit der Vermittlung der Theorie und Geschichte des Umgangs mit künstlerischen Objekten einschließlich des Sammelns und Handelns mit Kunstwerken und deren musealer und anderweitiger Präsentation. In vier Semestern erwerben die Studierenden entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten und werden anhand von Originalen der Göttinger Universitätskunstsammlung, aber auch durch ergänzende berufsbezogene Praktika außerhalb der Universität Göttingen, zum Arbeiten mit Kunstwerken qualifiziert. Sie erlernen das Bestimmen, Klassifizieren, Bewerten, Zuschreiben, Inventarisieren, Digitalisieren und Kontextualisieren von Kunstwerken sowie das Konzipieren und Realisieren von Ausstellungen. Die Studierenden erwerben Kompetenzen im Umgang mit Datenbanken und erlernen das eigenständige Erstellen von Datensätzen, was in der heutigen kuratorischen Tätigkeit eine zentrale Rolle einnimmt. Gleichzeitig erwerben die Studierenden aber auch das historisch-theoretische Wissen, welches für einen wissenschaftlich reflektierten Umgang mit diesen Objekten erforderlich ist. Die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit können sie unter Anwendung fachspezifischer Terminologie sowohl auf dem Niveau akademischer Debatten als auch in allgemeinverständlicher Form präsentieren.