Wahrnehmung und Umgang mit organisationaler Diversität sowie der Einfluss kultureller Normen und Werte auf Wissensaustausch und Zusammenarbeit in diversen Unternehmen

Name: Sebastian Stoermer
Fakultät: Wirtschaftswissenschaften (Professur für Personalmanagement, Prof. Froese)
Promotionsthema: Wahrnehmung und Umgang mit organisationaler Diversität sowie der Einfluss kultureller Normen und Werte auf Wissensaustausch und Zusammenarbeit in diversen Unternehmen
Kooperationspartner: Herr Dr. Martin Rudolph, IHK Göttingen
Förderung: 5 Monate (mit 21,5 Std./Monat) als PraxisForscher in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft
Start des Kooperationsprojektes: Mai 2014
Projekt: Diversitätsmanagement in deutschen Unternehmen - Erfolgsfaktoren & Hindernisse (Forschungszweig: Individualebene)


Hintergrund des Projekts:
Angesichts sinkender Geburtenraten und der Globalisierung der Märkte sehen sich Unternehmen in den Industrienationen mit der Frage konfrontiert, wie sie mittel- und langfristig Rekrutierungsbedarfe decken und qualifizierte Mitarbeiter binden können. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und ökonomischen Wandlungsprozesse rücken ehemals kaum in Unternehmen repräsentierte Bevölkerungsgruppen als wertvolle Mitarbeiter in das Augenmerk der Unternehmen: So gelangen mehr Frauen in Führungspositionen und in angestammte Männerdomänen; ältere Arbeitnehmer verbleiben länger im aktiven Berufsleben und ausländische Fachkräfte werden eigens aus ihren Heimatländern abgeworben. Das Profil und die Kultur der Unternehmen werden somit zusehends heterogener und vielfältiger.

Was versprechen Sie sich von dem Projekt?
Die Untersuchung organisationaler Diversität ist ein überaus zeitgemäßes und bedeutsames Thema. Die zunehmende Vielfalt in der Unternehmensstruktur ist gleichzeitig ein Abbild gesamtgesellschaftlichen Wandelns. Das Projekt befindet sich daher an der Schnittstelle sozialer und ökonomischer Prozesse. Ich erwarte dabei spannende Einblicke und Erkenntnisse über das organisationale Zusammenarbeiten unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und die Gelingensbedingungen organisationaler Diversität. So lassen sich wichtige Rückschlüsse für die Gestaltung des Diversitätsmanagements und Empfehlungen für die Praxis ableiten. Im Fokus meiner Forschungsfrage, die in ein groß angelegtes Forschungsdesign eingebettet ist, steht das individuelle Erleben der steigenden organisationalen Vielfalt auf der Ebene der Mitarbeiter. Dabei ist insbesondere von Interesse wie Mitarbeiter mit dem sich wandelnden Arbeitsumfeld umgehen und welche Effekte dies auf das individuelle Befinden, Zufriedenheit und kommunikative Prozesse, z.B. Wissensaustausch hat. Ebenso soll der Einfluss kultur- und sozialisationsbezogener Werte und Einstellungen auf diversitätsfreundliches Verhalten und die Wirkung eines diversitätsunterstützenden Organisationsklimas untersucht werden.

Nutzen für die teilnehmenden Unternehmen? 
Der Nutzen für die teilnehmenden Unternehmen besteht in einer Bestandsaufnahme der unternehmensspezifischen Diversitätsstruktur. Die Kooperationspartner erhalten somit einen Überblick wie divers ihre Organisation aufgestellt ist und wie verschiedene Mitarbeitergruppen die Organisation wahrnehmen. Die Analyse auf individueller Ebene bietet zudem den Vorteil, dass Zusammenhänge zwischen individuellen Einstellungen und Normen (Kulturwerten) und dem Verhalten in diversen Unternehmenskontexten untersucht werden können. So können Einstellungen und Wertevorstellungen identifiziert werden, die sich positiv oder nachteilig auf die Zusammenarbeit in heterogenen Unternehmen auswirken. Darüber hinaus können Einstellungen und Verhaltensweisen in diversen Unternehmenskontexten unter Berücksichtigung demographischer Merkmale analysiert werden. Die Ergebnisse der Studie werden zudem auf der IHK-Fachkräftekonferenz Südniedersachsen präsentiert.