7: Integration & Synthese

Dieses Arbeitspaket integriert die Ergebnisse der Arbeitspakete 1-6, deren gemeinsames Ziel es ist, die Effekte von Klimavariabilität und -wandel, sozio-ökomischen Faktoren und Veränderungsprozessen, Ressourcenmanagement und gezielten Management-Interventionen auf die verschiedenen Ökosystemdienstleistungen der drei wichtigsten Landnutzungstypen (Ackerland, Weideland und Plantagen) in der Limpopo Region zu quantifizieren.

Darüber hinaus sind die Kenntnisse, Präferenzen, Landnutzungs- und Entwicklungsziele der verschiedenen lokalen Entscheidungsträger (Interessengruppen) bei der Bewertung der Nachhaltigkeit der heutigen Landnutzungssysteme, deren Resilienz gegenüber Schocks und einschneidenden politischen Landnutzungsentscheidungen (Bioökonomie, Touristik, Klimapolitik) einzubeziehen. Eine interdisziplinäre und integrative Betrachtung ist auch beim Entwerfen realistischer Zukunftsszenarien zur nachhaltigen Landnutzung in der Region Limpopo unabdingbar, die sich auf Ergebnisse aus der Feldforschung (AP 1-4) und regionalen Modellierung /Skalierung (Arbeitspakete 4-6) stützt. Eine Synthese dieser Forschungsergebnisse wird mit Hilfe von verschiedenen Interaktionen (Einzelinterviews, interaktive Stakeholder Workshops) zwischen SALLnet Wissenschaftlern und lokalen Stakeholdern erarbeitet, und in verschiedenster Form, für die "science community" (als wissenschaftliche Artikel) und auch als Informationen für die Praxis (Broschüren, Policy Briefs, Video, Konferenzbeiträge, Datenbanken, Geoinformationssysteme) verfügbar gemacht und über die zugänglichen Stakeholder-Netzwerke verbreitet werden.

Ein weiteres Teilziel besteht in der Schulung lokaler Wissenschaftler und Interessensgruppenvertreter in der Anwendung des zu entwickelnden operationellen Informationssystems (Nutzung der Systemfunktionen sowie der gebündelten Daten/Modellergebnisse), um wissens-basierte strategische und praktische Landnutzungsentscheidungen zu unterstützen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, ein konzeptionelles und operationelles Rahmenwerk zu schaffen, das es erlaubt, die Resultate der einzelnen Teilprojekte in einem Landnutzungsinformationssystem (englische Kurzform: LUIS) zu verbinden, den Dialog mit den lokalen Stakeholdern zu ermöglichen, und mit Hilfe eines Systems ausgewählter Nachhaltigkeitsindikatoren in enger Interaktion mit den Stakeholdern zu bewerten. Die Multi-funktionalität von LUIS soll es ermöglichen, die Ergebnisse der diversen Risikoanalysen auszuwerten und zu visualisieren, und die Ergebnisse für die drei Basis-Szenarien des Gesamtprojektes zum Landnutzungsmanagement (Business-as-Usual, Diversifikations-orientiert und Effizienz-orientiert) zu vergleichen. Weiterhin soll LUIS ermöglichen, Ökosystemleistungen hinsichtlich Synergien und Trade-offs zu bewerten und daraus Schlussfolgerungen bezüglich notwendiger Management-interventionen für Ackerland, Weideland und Obstplantagen abzuleiten. Dabei wird vom Feld bis zur regionalen Ebene untersucht, inwieweit wichtige Ökosystemfunktionen und -dienste (wie z.B. Kohlenstoffspeicherung oder Produktivität) und bestehende Risiken durch Klimawandel und sozio-ökonomischen Wandel beeinflusst/verändert werden. Mit dem Ziel, die Ökosystemdienste aufrechtzuerhalten oder zu verbessern, werden (auf der Basis von Ergebnissen aus der Feldforschung und Modellierung) erforderliche Anpassungsmaßnahmen abgeleitet und mit lokalen Stakeholdern diskutiert. Dabei ist das ultimative Ziel, Lösungen zu finden, die nicht nur auf machbaren technischen Innovationen beruhen, sondern auch ökonomisch sinnvoll und sozial verträglich sind.