MatLeicht


Materialeffiziente Herstellung von Produkten aus leichtem Laubholz


Der ökologische Waldumbau verringert zunehmend das Angebot an Nadelholzarten (Fichte und Kiefer) mit geringer und mittlerer Dichte, die bisher überwiegend von der Holzwerkstoffindustrie eingesetzt wurden. Eine Substitution mit Holz höherer Dichte hat technologische Nachteile. Die stoffliche Nutzung leichterer, bisher wenig genutzter Laubhölzer könnte zur nachhaltigen Versorgung mit geeignetem Holz beitragen.
Ziel des geplanten Projektvorhabens ist die Entwicklung eines integrierten Konzepts zur stofflichen Nutzung von Erle, Linde und Birke zur Erzeugung innovativer leichter Holzwerkstoffe. Darüber hinaus soll die Nutzung von Fichtenholz aus Kalamitätenbeständen getestet werden. Das Konzept beinhaltet, dass möglichst alle Holzsortimente genutzt werden. Außerdem werden Nebenprodukte, die bei der Herstellung eines Holzwerkstoffes anfallen, für andere Werkstoffe eingesetzt. Stammholz wird zu Schälfurnieren verarbeitet, aus denen Spezialsperrholz hergestellt wird. Die beim Schälen anfallenden Restrollen werden zusammen mit Durchforstungsholz zur Erzeugung von Oriented Strand Boards (OSB) und Holzfaserdämmplatten verwendet. Kronenmaterial und dünne Stammhölzer werden zur Herstellung von Spanplatten genutzt.
Verschiedene Technologien zur Erhöhung der Festigkeiten, Härte und/oder Dauerhaftigkeit der leichten Platten werden untersucht: Einbringung von Natur- oder Basaltfasermatten in die oberflächennahen Schichten, Einsatz von dichteren und dauerhafteren Holzarten wie Robinie oder (modifizierter) Buche in den Deckschichten, thermo-hydro-mechanische Verdichtung der Sperrholzoberflächen sowie die Entwicklung einer speziellen Beleimung aus Lignin-Phenolharzmischungen, deren niedrigmolekularer Anteil in das Holz eindringt und es modifiziert. Durch den Einsatz eines formaldehydfreien Bindemittels auf Proteinbasis werden außerdem Platten entwickelt, die ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.