Dr. Lena Schröder













Dr. Lena Schröder studierte von 2007 bis 2010 Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Science) und nach einem "Gap Year" von 2011 bis 2013 Unternehmensführung (Master of Science) an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität in Göttingen. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Personalmanagement mit Schwerpunkt Asien von Prof. Dr. Dr. J. Fabian Froese tätig und schrieb ihre kumulative Doktorarbeit zum Thema "Managing a diverse workforce in different institutional contexts: An empirical investigation in Germany and Japan".








Bei welchem Unternehmen sind Sie derzeit beschäftigt und in was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort?


Als Verbundgeschäftsstellenleiterin bin ich für die operative Führung von drei Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Schwerin in Nordwestmecklenburg verantwortlich. Dazu gehören Tätigkeiten wie die Führung, Steuerung und Entwicklung der Mitarbeitenden in meinen Teams oder auch die konzeptionelle Ausarbeitung und Leitung von Projekten z.B. im Bereich der Digitalisierung von Geschäftsprozessen.



Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?


Im Anschluss an meine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Personalmanagement bin ich bei der Bundesagentur für Arbeit in der Region Nord (Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) mit einem Führungskräftenachwuchsprogramm eingestiegen. Hintergrund war für mich, dass ich das Thema Führung schon lange interessant fand und ich nach der sehr akademischen Tätigkeit am Lehrstuhl meinen Blick gerne wieder für die Gesamtgesellschaft außerhalb der "akademischen Blase" öffnen wollte. Um die Strukturen der Bundesagentur kennenzulernen, war ich in den ersten Monaten in der operativen Rolle als Arbeitsvermittlerin in der Agentur für Arbeit in Hamburg tätig und habe im Rahmen dieser Tätigkeit Kundinnen und Kunden zum Thema Karriere, berufliche Orientierung und Weiterbildung beraten.


Nebenbei erfolgten eine strukturierte Einarbeitung sowie die Vorbereitung auf die Tätigkeit als Führungskraft in der Bundesbehörde. Im Anschluss übernahm ich die Verantwortung für ein Team mit 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Leistungsgewährung in einem Jobcenter im Westen Hamburgs. Seit Oktober 2018 bin ich jetzt in der finalen Phase des Programms als Bereichsleiterin für mehrere Teams mit ca. 60 Mitarbeitenden an drei Standorten tätig. Die Führungsaufgabe mit ihrer Schnittstellenarbeit z.B. mit Bildungsträgern, Akteuren der öffentlichen Verwaltung und den Unternehmen vor Ort macht mir viel Spaß und sorgt dafür, dass die Arbeit nie langweilig wird.



Inwiefern wenden Sie Ihre im Studium erlernten Fähigkeiten und Fachkenntnisse im Beruf an? War die Promotion Voraussetzung für den Berufseinstieg?


Voraussetzung für den Einstieg als Nachwuchsführungskraft bei der Agentur für Arbeit waren ein erfolgreich abgeschlossenes Master- oder Diplomstudium, ein besonderes Interesse an Führungsaufgaben sowie ein vertieftes Interesse an Themen der Wirtschafts-/ Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Außerdem waren erste Arbeitserfahrungen gewünscht, die ich durch meine Arbeit am Lehrstuhl ebenso vorweisen konnte. Durch mein Studium und die Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät habe ich gelernt, mich schnell in neue Themengebiete einzuarbeiten, was mir in meiner aktuellen Tätigkeit bereits häufig geholfen hat.


Aber auch die erlernten empirischen Kenntnisse setze ich regelmäßig im Alltag bspw. bei der monatlichen Arbeitsmarktanalyse für die lokale Presse ein. Weiterhin habe ich während des Studiums und meiner Praktika ein gutes Verständnis von Organisationen und den Grundlagen organisationaler Zusammenarbeit erlernt. Das Schöne am BWL-Studium ist ja (unter Anderem), dass man breit aufgestellt ist und sich in verschiedenste Richtungen spezialisieren und weiterentwickeln kann.



Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück,...


… denke ich daran, dass es toll war, alle Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen und an laue Sommerabende auf dem "Willi", d.h. dem Wilhelmsplatz im Stadtzenrum. Göttingen ist eine Stadt, die ich einfach in mein Herz schließen musste. Durch die Größe habe ich schnell Kontakte geknüpft und mich an der Uni zurechtgefunden. Ich kann nur empfehlen, alles "mitzunehmen", was Göttingen und die Uni euch Studierenden zu bieten hat. Nutzt zum Beispiel die vielen Möglichkeiten ins Ausland zu gehen und dort unterschiedliche Kulturen und Arbeitsweisen kennenzulernen. Engagiert euch in / um die Uni z.B. in der Fachschaft oder in einer der vielen Vereine und Gruppen. Dort habe ich viel gelernt, ausprobiert und tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich auch heute noch Kontakt habe.



Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?


Meiner Auffassung nach ist es sehr wichtig, auch schon während des Studiums Praxisluft zu schnuppern. Insbesondere in meinem Gap Year zwischen Bachelor und Master, aber auch nach meinen beiden Auslandssemestern habe ich Praktika absolviert, in denen ich gelernte Inhalte in der Praxis ausprobieren konnte. Andere Kommilitonen haben ihr eigenes Unternehmen gegründet, wieder andere hatten Werkstudentenjobs. Durch diese Praxiserfahrungen habt ihr zum Ende des Studiums schon genaue(re) Vorstellungen wohin es beruflich für euch gehen kann und könnt euch entsprechend selbstbewusst auf die Jobsuche begeben.