Alexander Ziehe













Alexander Ziehe hat in Göttingen von 2013 bis 2016 den Masterstudiengang Wirtschafts- und Sozialgeschichte (jetzt: Master in History of Global Markets) studiert und war im Wintersemester 2014/ 2015 zu einem Studien- und Forschungsaufenthalt am German Historical Institute in Washington DC, USA.








Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?


Seit 2018 bin ich für die Viessmann Group in Asien tätig. Wir sind ein international führender Hersteller von Klima- und Energielösungen. Unser Angebot umfasst Heizsysteme von 1 bis 120.000 kW mit wachsendem Fokus auf regenerative Energiequellen. Desweiteren bieten wir Kälte- und Solartechnik an.


Mit 22 Produktionsgesellschaften in 12 Ländern, Vertriebsgesellschaften und Vertretungen in 74 Ländern sowie weltweit 120 Verkaufsniederlassungen ist Viessmann international ausgerichtet. 56 Prozent des Umsatzes entfallen auf das Ausland.



In was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?


Als "Director of Business Development Asia Pacific" verantworte ich die Viessmann Strategie und Unternehmensentwicklung in Asien, insbesondere in unseren Expansionsgebieten Südostasien und Ozeanien. Aus diesem Grund bin ich auch mit abwechselnden Stationen in Asien wohnhaft.


Zu meinen Kerntätigkeiten gehören Marktstudien zur Identifizierung neuer Potentiale, Aufbau und Pflege von lokalen Partnernetzwerken, sowie die Entwicklung unserer Vertriebsorganisation. Derzeit betreue ich daher auch die Gründung unsere neuen Niederlassungen in Singapur und Vietnam. Wichtig ist hier als Brücke zwischen den lokalen Teams und unserer Zentrale in Deutschland zu agieren.


Im Alltag lenke ich Informationen über verschiedene Zeitzonen hinweg und übernehme die enge Abstimmung mit Deutschland bei Themen wie Budget, Vertriebsplanung und Organisationsverwaltung. Desweiteren unterstütze ich diverse Kunden bei der Weiterentwicklung ihres Geschäfts, etwa durch die Einführung neuer Produkte. Schlussendlich bin ich auch im engen Austausch mit Partnern wie den Deutschen Außenhandelskammern, um übergeordnete Themen wie Nachhaltigkeit voranzubringen.



Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?


Bereits bei der Abgabe meiner Masterarbeit hatte ich die Zusage für das Weiterbildungsprogramm des DAAD "Sprache und Praxis in VR China". Dieses vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Programm richtet sich an Postgraduierte und bietet die Möglichkeit über ein Jahr die chinesische Sprache intensiv zu erlenen. Abgerundet wird das Sprachstudium durch zahlreiche Unternehmensbesuche und ein sechsmonatiges Praktium in China.


Dank dieses Programms und eines internationalen Fokus während meines Studiums konnte ich direkt in China den Berufseinstieg vornehmen. Noch vor Ende meines Praktikums erhielt ich die Zusage von Viessmann und hatte damit einen nahtlosen Übergang.



Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?


Mein Studium der Wirtschafts- und Sozialgeschichte hat mir die nötige Analysefähigkeit vermittelt, um die Komplexität meiner Tätigkeit erfolgreich zu bewältigen und strategische Entscheidungen auf fundierter Datenbasis zu treffen. Desweiteren konnte ich mich seit Beginn des Masterstudiums auf internationale Themen fokussieren und habe damit sowohl an fachlicher als auch interkultureller Kompetenz gewonnen. Die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums nach Washington DC zu gehen, war dabei ein wichtiger Baustein.


Bedeutsam sind außerdem die erlernten Soft Skills, etwa die Präsentationsfähigkeit. Für meine aktuellen Aufgaben als junge Führungskraft hilft mir auch heute noch besonders das ZESS (Zentrale Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen) -Zertifikatsprogramm "Sozial- und Führungskompetenz" im Arbeitsalltag.



Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?


Die umfangreiche Modulauswahl und Flexibilität im Masterprogramm ist in meinen Augen der Erfolgsfaktor, um ein individuelles fachliches Profil zu entwickeln. Das Angebot der Fakultät erlaubt es, seinen eigenen Interessen zu folgen und aus einem reichhaltigen Angebot zu schöpfen. Weiterhin gibt es viele Möglichkeiten, durch die Unterstützung der Fakultät bei Auslandsaufenthalten und Praktika die nötige Erfahrung für einen erfolgreichen Berufseinstieg zu sammeln.


Besonders empfehlen möchte ich die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums auch Soft Skills gezielt über die ZESS zu erlernen. Allgemein ist die Ausstattung der Uni Göttingen sehr modern und erleichtert das Studium enorm.



Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...


...vermisse ich die Sommerabende auf dem Willi [Wilhelmsplatz, Anm. d. Red.] und erinnere mich an eine tolle O-Phase. Außerdem konnte ich Freundschaften entwickeln, die auch heute über tausende Kilometer Distanz gehalten haben.