Dr. Christian Hundeshagen










Porträtfoto von Christian Hundeshagen. Er trägt ein dunkles Sakko und ein weißes Hemd.



"Ich fühle mich der Fakultät auch noch als Alumnus verbunden, weil…


...ich eine großartige Zeit als Student, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand hatte, an die ich sehr gern zurückdenke."








Dr. Christian Hundeshagen hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung, Finanzcontrolling sowie Handels-, Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht studiert und nach seinem Diplom an der Abteilung für deutsche und internationale Besteuerung von Prof. Dr. Andreas Oestreicher promoviert.


















Warum haben Sie sich nach dem Studium für eine Promotion entschieden?


Die Entscheidung habe ich eher spontan getroffen, nachdem mich Prof. Dr. Andreas Oestreicher nach einer Vorlesung angesprochen und mich auf eine mögliche Mitarbeit an seinem Lehrstuhl hingewiesen hatte. Ich fand die Idee, wissenschaftlich zu arbeiten und gleichzeitig in den Lehrveranstaltungen den Studierenden die steuerrechtlichen Grundlagen und die betriebswirtschaftlichen Implikationen der Besteuerung näher zu bringen, sehr reizvoll. Und natürlich hat mich die Aussicht auf den Doktortitel angesprochen.








An welcher Professur haben Sie zu welchem Thema promoviert? Beschreiben Sie bitte kurz Ihre Tätigkeiten als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an der Professur. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?


Ich habe an der Abteilung für deutsche und internationale Besteuerung bei Prof. Dr. Andreas Oestreicher promoviert. Das Thema meiner Doktorarbeit lautet "Verrechnungspreisermittlung auf Basis kapitalmarktbezogener Kalkulationszinssätze – Methodik, Kapitalkostenmodelle und deren Eignung für Zwecke des steuerlichen Fremdvergleichs".



Meine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut umfasst den Zeitraum von September 2005 bis August 2010, also insgesamt fünf spannende, lehrreiche und anspruchsvolle Jahre. Ich habe Prof. Oestreicher in dieser Zeit bei der Fortentwicklung des Lehrangebots aufgrund der Umstellung von den Diplom-Studiengängen auf die Bachelor- und Master-Studiengänge unterstützt. Wir haben gemeinsam ganze Veranstaltungen neu konzipiert und durch Fallstudien und Gruppenarbeiten ein spürbar interaktives Lehr- und Lernklima erzeugt, dass die Studierenden nach meinem Dafürhalten sehr gut auf die Zeit nach dem Studium vorbereitet hat.



Darüber hinaus erinnere ich noch sehr gut, die über 100 Seminararbeiten und etwa 50 Abschlussarbeiten, die ich in der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter begleitet habe. Die Diskussionen mit den Studierenden aber auch in größerer Runde in den Seminaren waren auch für mich interessant, abwechslungsreich und auch bisweilen sehr lehrreich.



Auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forschung hat mir Prof. Oestreicher die nötige Freiheit geboten. Wir haben seinerzeit aktuelle Themen und Ideen gemeinsam entwickelt und auch im wissenschaftlichen Diskurs gemeinsam bearbeitet. Ich habe hierdurch erste Veröffentlichungen schreiben können, die in der Tax Community wahrgenommen wurden. Viel wichtiger aber war, dass er mein Promotionsvorhaben durchweg proaktiv und mit der nötigen kritischen Sicht begleitet hat. Daneben habe ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei diversen Veröffentlichungen mitgewirkt und so vielfältige und facettenreiche Einblicke in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre bekommen.



Hervorheben möchte ich ferner die Möglichkeit, an wissenschaftlichen Konferenzen und Symposien teilzunehmen und diese als wissenschaftlicher Mitarbeiter auch zu organisieren und inhaltlich mitzugestalten. Die legendäre Ringveranstaltung hat mich schon als Student fasziniert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter habe ich erst richtig sehen können, welche Herausforderungen für eine gelungene Veranstaltung zu meistern sind. Besonders gefreut habe ich mich, als mich Prof. Oestreicher zu einem Vortrag bei einer Ringveranstaltung eingeladen hat und ich den Kreis so für mich schließen konnte.



Um es auf einen Punkt zu bringen: Die fünf Jahre am Lehrstuhl haben meine Sicht auf das Steuerrecht im Allgemeinen und meine Herangehensweise an komplexe Problemstellungen im Speziellen nachhaltig positiv beeinflusst!









Wie sah ihr erster Job nach dem Abschluss an der Fakultät aus? War die Promotion Voraussetzung dafür bzw. hat sie beim Einstieg ins Berufsleben geholfen?


Ich habe als steuerlicher Mitarbeiter bei Linklaters LLP in Frankfurt am Main begonnen. Die Promotion war nicht Voraussetzung für den Einstieg. Meine Zeit als Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter hat mir allerdings trotzdem geholfen. Ich habe während meiner Zeit am Lehrstuhl von Prof. Oestreicher meinen späteren Mentor und heutigen Partner-Kollegen und Freund Prof. Dr. Jens Blumenberg kennen und schätzen gelernt, der mich im Jahr 2012 zu Linklaters gelotst hat.









Wie haben Sie Studium und Promotion auf die Praxis vorbereitet?


Ich habe während des Studiums an der Universität Göttingen nicht nur auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, sondern auch in den Fächern Rechnungs- und Prüfungswesen, Finanzcontrolling sowie Handels-, Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht wichtige und bis heute absolut praxisrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. Mehr noch, habe ich während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand das nötige Rüstzeug erlernt, die Probleme meiner Mandanten auf wissenschaftlicher Basis anzugehen und für meine Mandanten in konsistenter und damit überzeugender Weise zu lösen.









Welche Empfehlung geben Sie heutigen Studierenden für die persönliche Karriereplanung?


Investieren Sie Zeit und nehmen Sie sich auch die Zeit. Langfristige Erfolge sind meist nachhaltig, benötigen aber Geduld und Durchhaltewillen. Kurzfristige Erfolge verpuffen nicht selten schnell.








(Stand: Juni 2022)