Martin Mehrgott










Porträtaufnahme von Martin Mehrgott



Martin Mehrgott studierte Volkswirtschaftslehre in Göttingen von 1996 -2001 und schloss sein Studium als Diplom-Volkswirt mit Prädikat ab.






Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?


Ich arbeite bei der Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG), die eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG ist und ihren Sitz in Braunschweig hat. Sie ist zuständig für die Koordination der weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns. Die Volkswagen Financial Services AG ist der größte automobile Finanzdienstleister in Europa.



Seit dem 1. Juli 2011 leite ich die Abteilung Planung & Steuerung mit den Unterabteilungen Restwertmanagement, Planung & Steuerung Automotive sowie Planung und Steuerung Firmenkunden. Im Bereich Restwerte bin ich für das Restwertmanagement der VW FS AG zuständig. Hierzu gehören die Themen Risikomanagement, Restwertprognose von bestehenden und neuen Produkten, wie z.B. Elektrofahrzeugen sowie die Implementierung von Restwertabsicherungsmodellen für unsere Handelsorganisation.



Meine Aufgaben in den Planungs- & Steuerungsbereichen beinhalten die Vorbereitung und Durchführung von Planungsrunden, Vorschauen, Business Financial Reviews, Sales Meetings, etc. Darüber hinaus bauen wir diese Einheit gerade als „business intelligence unit“ aus. Im Bereich Firmenkunden habe ich darüber hinaus noch die Verantwortung für die IS-Koordination sowie das Marketing.



















Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?


Ich habe 2001 bei der Volkswagen Financial Services AG angefangen. Bis Ende 2004 war ich im Zentralen Risikomanagement als Fachreferent tätig. Von Anfang 2005 bis Ende 2007 war ich als Vorstandsreferent zunächst für den Vorstandsbereich Großkunden, Gebrauchtwagen und Informatik und anschließend für den Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Leasing GmbH tätig. Anschließend leitete ich die Abteilung Restwertmanagement in der Volkswagen Leasing GmbH. Seit 1. Juli 2011 leite ich die Abteilung Planung & Steuerung in der Volkswagen Financial Services AG.











Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt bzw. wie hat das Studium auf die Praxis vorbereitet?


Ich habe festgestellt, dass sich ein Direkteinstieg nach der Uni doch recht schwierig gestaltet. Der Großteil der Unternehmen möchte bevorzugt junge Bewerberinnen und Bewerber mit Masterabschluss, diversen einschlägigen Praktika, Auslandserfahrung, einem Studium in der Regelstudienzeit, mindestens zwei fließenden Fremdsprachen und fünf Jahren Berufserfahrung. Eine Forderung, die kaum ein Studierender nach dem Studium erfüllt. Für mich war es ein guter Weg, über das Praktikum einzusteigen. Heutzutage werden Stellen meist zunächst intern ausgeschrieben und nur bei erfolgloser Suche extern besetzt. Als Praktikant hatte ich so Zugang zum internen Stellenpool.











Inwiefern wenden Sie Ihre im Studium erlernten Fähigkeiten und Fachkenntnisse im Beruf an?


Ich bin nach dem Studium direkt in den Beruf eingestiegen. Das war schon eine Umstellung, da ich zuerst meine Position im Unternehmen finden und mir ein Netzwerk aufbauen musste. Glücklicherweise habe ich viele nette und hilfsbereite Kollegen gehabt, die mir dieses erleichtert haben. Fachlich ist mir der Einstieg relativ leicht gefallen, obwohl die Praxis deutlich von den modellhaften Annahmen des Studiums abweicht. Es ist vieles an individuellen Unternehmensprozessen ausgerichtet und viele Aufgaben unterliegen inhaltlichen Vorgaben. Auf der anderen Seite ist dieses jedoch sehr reizvoll, wenn man das System zu nutzen weiß.



Rein fachlich konnte ich leider nicht so viel Gelerntes anwenden. Jedoch hat sich mein erworbener Überblick über die Finanzwelt und die Entwicklung von Problemlösefähigkeiten innerhalb des Studiums als sehr hilfreich erwiesen. Auch das eigenständige Arbeiten an der Universität hat mir sehr geholfen, im Beruf Fuß zu fassen.











Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...


Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an Göttingen. Insbesondere die freie Zeiteinteilung und die Möglichkeit auch fachfremde Dinge zu machen sind mir in guter Erinnerung geblieben. Da war z.B. die langjährige Mitarbeit als Tutor der WiWi-O-Phase. Mit einigen meiner Mit-Tutoren treffe ich mich noch heute. An den Klausuren- und Diplomarbeitsstress denke ich natürlich nicht so gerne zurück, aber dafür gab es auch die eine oder andere abendliche Zerstreuung. In besonderer Erinnerung sind mir die Schlagerparties in der Oper sowie die Heimparties am Ifl oder Roko geblieben.










Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?


Meines Erachtens ist es wichtig, sich am Anfang seiner Karriere ein Spezialgebiet zu suchen und dort tiefes Fachwissen aufzubauen. Dieses kann z.B. der Bereich Controlling, Risikomanagement, Rechnungswesen auf Backoffice-Seite oder der Bereich Vertrieb oder Marketing auf Frontoffice-Seite sein. Von diesem Fachwissen innerhalb eines Bereiches wird man immer zehren können, insbesondere da sich einem viele fremde Herausforderungen stellen.