Farben und Farbigkeit im Alten Ägypten

Eine Vortragsreihe des Seminars für Ägyptologie und Koptologie der Georg-August-Universität Göttingen (April – Juli 2024)


Die Veranstaltung findet jeweils am Dienstag zur gleichen Uhrzeit statt.
Die Vorträge sind öffentlich und können in Präsenz oder synchron online besucht werden. Der Besuch ist selbstverständlich kostenfrei.

Hörsaal: PH 20 (Humboldtallee 19/21)

Online (Zoom): https://uni-goettingen.zoom-x.de/j/61958783286



Dienstag, 28. Mai 2024, 18:15 Uhr
Die Farben des Alten Ägypten - Einblick in die Technologien der Antike
Prof.em. Dr. Robert Fuchs (Köln/Göttingen)

Die Alten Ägypter haben das älteste von Menschen künstlich hergestellte Pigment erfunden. Es wurde immerhin bis ins europäische Mittelalter verwendet. Daneben gibt es eine spannende Entwicklung zur Verwendung von Naturfarben bei der Wandmalerei und auf Papyri.


Dienstag, 18. Juni 2024, 18:15 Uhr
Von Farben und Fäden: die Farbenpracht spätantik-koptischer Textilien
Dr. Jennifer Moldenhauer (Heidelberg)

Über ihre grundlegende Funktion hinaus, den Menschen und sein Umfeld vor äußeren Einflüssen zu schützen, dienen Textilien auch als Instrumente sozialer Repräsentation. Die in großer Masse am Ende des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Ägypten gefundenen Textilien aus spätantiker und frühislamischer Zeit gewähren Einblicke in eine ungeahnt farbenprächtige Alltagswelt. Die meist fehlende Funddokumentation erschwert deren Kontextualisierung, doch anhand der verwendeten Materialien und Farbstoffe (oder deren Imitation) lassen sich noch vielfältige Rückschlüsse auf die einstigen Besitzenden ziehen.


Dienstag, 25. Juni 2024, 18:15 Uhr
Textilfarben der Alten Ägypter - Von Purpur zu Indigo und Krapp
Prof.em. Dr. Robert Fuchs (Köln/Göttingen)

Für Textilien verwendeten die Alten Ägypter neben Pigmenten auch pflanzliche und tierische Farbmittel, die außenpolitisch große Wirkung zeigten.


Dienstag, 9. Juli 2024, 18:15 Uhr
Ton in Ton - Die frühesten Farben der ägyptischen Kunst auf Tongefäßen und Statuetten
Dr. Heidi Köpp-Junk (Göttingen)


Dienstag, 16. Juli 2024, 18:15 Uhr
"Rot" und "Wut" als assoziierte Ideen im alten Ägypten. Neue Perspektiven der komparativen Sprachwissenschaft und Emotionsforschung
Prof. Dr. Camilla di Biase-Dyson (Sydney)

In der Emotionsforschung schwanken Wissenschaftler zwischen der Darstellung von Emotionen als sozial konstituiert (Relativismus) und der Darstellung von Emotionen als etwas, das von Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund erlebt wird (Universalismus). Die universalistische Denkweise führt dazu, dass vergleichende Forscher nicht überrascht sind, wenn Kulturen bei der Beschreibung von Emotionen auf ähnliche bildhafte Sprache (wie Metapher und Metonymie) zurückgreifen. Die Verwendung von Farben zur Beschreibung von Emotionen ist ein typisches Beispiel dafür.

Das Problem des Relativismus gegenüber der Universalität wird in diesem Fall jedoch doppelt verschärft. Nicht nur Emotionskategorien sondern auch Farbbegriffe sind umstrittene Elemente (Studien in weniger gut dokumentierten Sprachen legen nahe, dass selbst die "grundlegendsten" Farbbegriffe nicht universell sind), und die metaphorische Ladung, die Farbbegriffe tragen, scheint sich ebenfalls entlang kultureller Linien zu unterscheiden. Gibt es überhaupt noch Raum für Universalien?

Diese Studie wird sich auf Farbmetaphern in der altägyptischen Sprache im Vergleich zu anderen modernen und alten Sprachen Afrikas und des Nahen Ostens konzentrieren und versuchen, die Beschränkung bei der Beschreibung von Gefühlen auf die Farbe Rot zu erklären.


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