Journeys in the Greco-Roman World: Real and Spiritual


Research Project 2014-17


Die Einigung des römischen Reiches unter Augustus und die damit zugleich erreichte Pax Augusta ermöglichten in einem bisher noch nie dagewesenen Umfang auch Privatleuten Reisen in andere Länder um das zum mare nostrum gewordene Mittelmeer. Während die historischen Aspekte dieser Reisen bereits vielfach untersucht sind, wurde dem Einfluss, den das Reisen und der dadurch ermöglichte kulturelle Austausch auf Daseins- und Handlungsorientierung der Beteiligten hatte, bislang wenig Beachtung geschenkt. Vor allem die Form einer vergleichenden Zusammenschau des altertumswissenschaftlichen, judaistischen und frühchristlichen Materials ist neu. In den Blick genommen werden dabei zum einen reale Reisen, wie sie ein Philo, ein Paulus oder ein Plutarch unternommen haben, um deren Rückwirkungen auf die Neudeutung der sie jeweils prägenden Traditionen zu untersuchen, aber auch das an Bedeutung gewinnende Motiv der Reise als ein spiritueller Topos - mit unterschiedlichen Akzentuierungen vom Weg in die Fremde bis zur Heimkehr in die himmlische Welt. Das Projekt findet in einer engen Kooperation mit der Forschungsgruppe um Prof. Maren R. Niehoff von der Hebrew University in Jerusalem statt.