Themen für Bachelor- und Masterarbeiten

Vergabe von Themen für Bachelorarbeiten und Masterarbeiten:
Sprechen Sie bitte bei Interesse direkt mit den angegebenen Betreuerinnen oder Betreuern.





1) Genauigkeit nichtdestruktiver Messungen des Blattflächenindex (LAI) von Winterweizen bei verschiedenen Behandlungen
(Experimentelle Bachelorarbeit)
Die Ertragsbildung von Pflanzenbeständen wird maßgeblich von der Ausnutzung der Lichteinstrahlung beeinflusst. Die Größe der Assimilationsfläche kann über den Blattflächenindex (Leaf Area Index, kurz LAI) angegeben werden. Der Blattflächenindex beschreibt das Verhältnis zwischen assimilierender Pflanzenoberfläche und der Bodenoberfläche. Zur Erfassung des LAI gibt es direkte und indirekte Methoden. Mit dem SunScan Lichtmessgerät wird der Blattflächenindex (LAI) indirekt über die Erfassung der Lichttransmission, verschiedenen Annahmen zu Bestand und Einstrahlung und Modellierung der Daten bestimmt. Der Pflanzenbestand wird dabei nicht zerstört (nichtdestruktive Messung). Bei der direkten Methode wird eine Pflanzenprobe aus dem Bestand entnommen und die Oberfläche mit Hilfe eines Blattflächenmessgeräts bestimmt. In einem 2019 angelegten Weizenversuch werden 16 Weizensorten, die zwischen 1895 und 2007 zugelassen wurden, in drei Düngestufen und vier Stufen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes (Fungizid und Wachstumsregulator) untersucht. Bei einer Auswahl an Sorten und Behandlungen soll der Blattflächenindex mit beiden Messverfahren gemessen werden.
Es soll herausgefunden werden, inwieweit
a) die direkte (LAI Messgerät) und die indirekte Methode (SunScan) bei der Bestimmung des LAI vergleichbar sind und
b) wie sich verschiedene Weizensorten bei unterschiedlicher Behandlung hinsichtlich des LAI unterscheiden.
Die Messungen finden von April bis Juli 2020 auf dem Feldversuch am Standort Reinshof statt.

Betreuung durch Katharina Hey, M.Sc.


2) Effekt der Intensivierung der Stickstoffdüngung und des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf den Ertrag alter und junger Weizensorten
(Experimentelle Bachelorarbeit)
Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln stark verändert. In der gleichen Zeit gab es große Erfolge in der Züchtung leistungsfähiger Weizensorten und einen großen Ertragsanstieg. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch alte Weizensorten unter heutigen Anbaubedingungen deutlich höhere Kornerträge erzielen können, als in den Jahren, in denen sie zugelassen wurden. An verschiedenen Weizensorten, die zwischen 1895 und 2007 zugelassen wurden, soll geklärt werden, welchen Einfluss
a) die N-Düngung
b) der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und
c) der Einsatz von Wachstumsregulatoren auf den Ertrag haben.
Erfasst werden die Kornerträge sowie die Ertragskomponenten auf dem Feldversuch am Standort Reinshof bei der Ernte im August 2020.

Betreuung durch Katharina Hey, M.Sc.


3) Bestandsarchitektur und Lichtausnutzung alter und junge Weizensorten
(Experimentelle Bachelorarbeit)
Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich das Erscheinungsbild des Weizens stark verändert. Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Weizen sehr hohe Wuchshöhen und viel Blattmasse hatte, sind moderne Sorten deutlich kürzer und haben kleinere Blätter. In einem Feldversuch werden Winterweizensorten angebaut und untersucht, die zwischen 1895 und 2007 zugelassen wurden. Zudem variiert das Management hinsichtlich Pflanzenschutzmittel- und Wachstumsreglereinsatz sowie N-Düngung. Die Frage ist, ob moderne Sorte durch die Veränderung der Bestandsarchitektur Ressourcen, hier v.a. die Ressource Licht, besser zur Ertragsbildung nutzen können als alte Sorten und wie dies beeinflusst wird durch das Management.
In dieser Bachelorarbeit soll die Bestandsarchitektur alter und junger Weizensorten bei unterschiedlichem Management umfassend charakterisiert (z.B. Anzahl der Blätter, Höhe der Blattetagen, Stellung der Blätter) und die Lichtausnutzung sowie die Dauer der photosynthetisch aktiven Blattfläche im Bestand erfasst werden.
Die Messungen finden von Mai bis Juli 2020 auf dem Feldversuch am Standort Reinshof statt.

Betreuung durch Katharina Hey, M.Sc.


4) Einfluss des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf Krankheitsbefall und Erträge von historischen und modernen Weizensorten
(Experimentelle Bachelorarbeit)
Die Weizenzüchtung konnte im letzten Jahrhundert große Erfolge erzielen. Neben hohen Erträgen gehören auch Resistenzen und Toleranzen gegenüber wichtigen Krankheiten zu den Zuchtzielen der modernen Weizenzüchtung. Im Laufe der Zeit haben sich aber auch die Anbaubedingungen verändert. Das betrifft die Düngung vor allem aber den Pflanzenschutzmittel- und Wachstumsreglereinsatz. In einem Feldversuch am Standort Reinshof werden 16 Winterweizensorten angebaut und untersucht, die zwischen 1895 und 2007 zugelassen wurden. Zudem wird der Pflanzenschutzmittel- und Wachstumsreglereinsatz sowie die Stickstoffdüngung variiert. In der Abschlussarbeit soll untersucht werden, inwieweit sich die Sorten hinsichtlich des Befalls mit wichtigen Krankheiten unterscheiden und welchen Einfluss das Management (Pflanzenschutz und Düngung) hat. Desweiteren soll abgeschätzt werden, welchen Beitrag die Anbaubedingungen an der Leistungssteigerung der Sorten haben. Auf der anderen Seite sollen die Ergebnisse auch Hinweise darauf geben, wie sich ein möglicher Wegfall von Pflanzenschutzmitteln etwa durch Resistenzbildung gegenüber Wirkstoffen oder gesetzliche Restriktionen auswirken kann.
Die Bonituren der Pflanzenbestände beginnen zu Vegetationsbeginn und erstrecken sich über die Dauer der grünen Blattfläche.
Diese Abschlussarbeit wird von der Abteilung Pflanzenbau in Kooperation mit der Abteilung Phytopathologie betreut.

Ansprechpartnerin: Katharina Hey, M.Sc. (katharina.hey@agr.uni-goettingen.de)