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Das Institut für Diversitätsforschung ist den Prinzipien einer reflexiven Diversitätsforschung verpflichtet.


Ausgangspunkte einer reflexiven Diversitätsforschung

Diversität/Vielfalt wird als Effekt von gesellschaftlichen Differenzierungsprozessen und sozialen Diversifizierungspraxen verstanden. Um diese Prozesse und Praxen sowie die damit verbundenen Praktiken in ihrer Komplexität angemessen zu begreifen, ist es notwendig, Theorien über Diversität empirisch zu fundieren und empirische Befunde zu Diversität theoretisch zu reflektieren.

Als besonders relevante Dimensionen von Vielfalt gelten gegenwärtig soziale Kategorien wie die Geschlechtszugehörigkeit, die soziale Herkunft, Ethnizität bzw. Nationalität, aber auch das Alter, die Lebensweise, die körperliche Konstitution sowie die Religionszugehörigkeit bzw. Weltanschauung. Daneben - und eng damit verknüpft - werden auch z.B. die Position in Organisationen, die Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe oder der Arbeitsort für wichtige Dimensionen der Vielfalt gehalten.

Diese Kategorien werden als Effekte sozialer Konstruktionen begriffen, entlang derer sich Macht- und Ungleichheitsverhältnisse manifestieren (können). Was unter Vielfalt verstanden wird, ist entscheidend geprägt durch Vorstellungen des 'Normalen' und des 'Anderen'.


Zentrale Ziele einer reflexiven Diversitätsforschung

Der reflexiven Diversitätsforschung geht es darum, die historische Entstehung, die soziale Bedeutung und gesellschaftliche 'Bearbeitung' sowie die sozialen Folgen von Differenzierungs- wie Hierarchisierungsprozessen zu erforschen.

Dabei ist ein Transfer von der Wissenschaft in die Praxis und von der Praxis in die Wissenschaft wesentlich. Reflexive Diversitätsforschung will durch die Bereitstellung empirischer Daten und die (Weiter)Entwicklung theoretischer Ansätze zu einer gesellschaftlichen Entwicklung beitragen, in der Vielfalt als Normalität begriffen wird.


Bestimmungsmomente der reflexiven Diversitätsforschung:

Reflexive Diversitätsforschung ist durch folgende Momente bestimmt:


  • Erstens wird nicht nur die Relevanz einzelner Diversitätsdimensionen, sondern deren Vermittlungen unter- und miteinander erforscht. (intersektionale Forschungsstrategie)
  • Zweitens wird sowohl nach Diskriminierungen als auch nach Privilegierungen gefragt. (doppelte Forschungsausrichtung)
  • Drittens ist es wichtig, Diversifizierungsprozesse multimethodisch mit quantitativen und qualitativen Methoden und multiperspektivisch, d.h. transdisziplinär zu untersuchen. (transdisziplinäres Forschungsprogramm)


Weitere ausführliche Informationen über das Forschungsprogramm der reflexiven Diversitätsforschung erhalten Sie in der aktuellen Buchveröffentlichung „Reflexive Diversitätsforschung“ von Andrea D. Bührmann (2020).