Forschungsprojekt GlobeDrought - 2017 bis 2020

GlobeDrought - Ein globalskaliges Werkzeug zur Charakterisierung von Dürren und Quantifizierung ihrer Wirkungen auf Wasserressourcen, die Produktivität im Pflanzenbau, den Handel mit Nahrungsmitteln sowie den Bedarf an internationaler Nahrungsmittelhilfe

Ziel von GlobeDrought ist die Entwicklung eines web-basierten Informationssystems zur umfassenden Charakterisierung von Dürreereignissen. Im Rahmen des Projektes soll eine räumlich explizite Beschreibung von Dürrerisiken durch Betrachtung der Komponenten Dürregefahr, Exposition und Verwundbarkeit erfolgen. Dazu werden die Auswirkungen von Dürren auf Wasserressourcen, die Produktivität im Pflanzenbau, den Handel mit Nahrungsmitteln, und den Bedarf an internationaler Nahrungsmittelhilfe untersucht. Methodisch strebt das Projekt eine Verknüpfung von satelliten-gestützter Fernerkundung und der Analyse von Niederschlagsdaten mit hydrologischer Modellierung und Ertragsmodellierung an. Dadurch werden Indikatoren zur Charakterisierung von meteorologischen, hydrologischen und agronomischen Dürren erstellt, die die Quantifizierung von Dürregefahren ermöglichen. Die Analyse sozioökonomischer Daten ermöglicht die Quantifizierung von Exposition und Verwundbarkeit. Im Rahmen eines Co-Designprozesses nehmen Nutzer und Stakeholder Einfluss auf die inhaltliche sowie technische Gestaltung des Dürreinformationssystems. Die im Projekt geplanten globalskaligen Analysen werden durch detailliertere Analysen für stark von Dürren betroffene Regionen, insbesondere für die Region des Südlichen Afrika, ergänzt.

Teilprojekt Pflanzenbau Göttingen
Ziele des Teilvorhabens der Universität Göttingen sind die Charakterisierung von agronomischen Dürregefahren durch Pflanzenwachstumsmodellierung sowie die Untersuchung der Dürrewirkungen auf Wasserressourcen, die Produktivität in der Pflanzenproduktion, auf Handelsflüsse sowie die Notwendigkeit internationaler Nahrungsmittelhilfe. Die Quantifizierung der Dürregefahr soll auf globaler Skala sowie mit größere Detailschärfe für ausgewählte Regionen erfolgen. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten des Teilvorhabens wird auf der Verbesserung der Simulationsergebnisse des regionalen Pflanzenwachstums- und Ertragsmodells SIMPLACE durch Assimilation von Fernerkundungsdaten zu Landnutzung, Blattflächenindex sowie Oberflächentemperatur liegen. In den ausgewählten Regionen sollen durch Kopplung des globalen hydrologischen Modelles WaterGAP mit SIMPLACE in Zusammenarbeit mit der AG Prof. Döll (Goether-Universität Frankfurt)) die berechneten hydrologischen Dürreindikatoren verbessert werden, und 2) SIMPLACE die Wasserverfügbarkeit für Bewässerung zur Verfügung gestellt wird, wodurch in SIMPLACE der Einfluss der Verfügbarkeit von Bewässerungswasser auf die Erträge bewässerter Feldfrüchte berücksichtigt werden kann.
Da die Koordinierung des Gesamtverbunds in Verantwortung der Uni Göttingen liegt, bestehen administrativ technische Aufgaben in der Koordinierung der Zusammenarbeit zwischen Projektpartnern, Stakeholdern und Nutzern des Dürreinformationssystems. Die Ergebnisse der zuvor beschriebenen globalen und regionalen Simulationsläufe werden zentraler Bestandteil des Dürreinformationssystems, dass im Co-Designprozess mit Nutzern und Stakeholdern erstellt werden wird.

Bearbeiter:
Dr. Hamideh Nouri
Malte Weller
Prof. Dr. Stefan Siebert

Laufzeit:
1. August 2017 bis 31. Dezember 2020

Förderung:
BMBF (Fördermassnahme Globale Ressource Wasser, GRoW)

Webseite:
GlobeDrought - Webseite des Projektes

Projektpartner:
Universität Bonn, Institut für Geodäsie und Geoinformation (IGG)
Universität Bonn, Zentrum für Fernerkundung der Landoberfläche (ZFL)
Universität der Vereinten Nationen, Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS)
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Physische Geographie (IPG)
Remote Sensing Solutions GmbH Baierbrunn (RSS)
Deutsche Welthungerhilfe e.V. (WHH)

Ergebnisse:
GlobeDrought Videoportal
GlobeDrought Dürreinformationssystem
GlobeDrought Schlussbericht