Weitere Materialien zum Thema sexualisierte Gewalt



BUCH: Grauzonen gibt es nicht

Muster sexueller Belästigung mit dem Red-Flag-System erkennen - Ein Buch von Sara Hassan & Juliette Sanchez-Lambert


Eine kostenlose PDF-Version des Buches steht Ihnen unter dem folgenden Link zur Verfügung: kostenloser Download (PDF) -->
Im folgenden können Sie ein paar Auszüge aus dem Buch lesen.

»Eines kann nicht genug betont werden: Bei #metoo geht es nicht um Sex. Es geht um Macht. Es geht um Machtverhältnisse in unseren Gesellschaften. Menschen, die ihr Schweigen gebrochen haben, berichteten über systematisch missbräuchliches Verhalten von Leuten in Machtpositionen. Sie sind Beweis dafür, dass wir es noch immer nicht geschafft haben, die nötigen Schritte in Richtung einer gleichberechtigteren Gesellschaft zu gehen.«


»Wir haben das Red Flag System entwickelt, um Betroffenen zu helfen, die frühen Phasen von sexueller Belästigung zu erkennen und das Vertrauen in ihr eigenes Urteilsvermögen wiederzugewinnen.«


»Das Red Flag System soll uns Betroffenen helfen, unsere Grenzen zu erkennen sowie unser Recht darauf, dass sie eingehalten werden und früher zu merken, wann sie überschritten werden. Dieses System gibt uns die Mittel an die Hand, um problematische Verhaltensweisen zu identifizieren, Umgebungen zu erkennen, die Machtmissbrauch fördern, und unsere Gefühle in diesen Situationen richtig zu lesen.«


»Prinzipiell ist dieser Leitfaden für alle gedacht. Er ist für diejenigen von uns, die Belästigungen erfahren haben und für diejenigen, die diese nicht erlebt haben. Er ist für die Zeug_innen von Belästigung und alle, die noch nicht wirklich wissen, wie Belästigung aussieht. Er ist für diejenigen, die mehr über die Mechanismen von Belästigung wissen wollen und diejenigen, die nach konkreten Mitteln suchen, um dagegen aktiv zu werden. Wir glauben, dieser Leitfaden enthält Wissen, das für alle wichtig ist und an so viele Menschen wie möglich gelangen sollte. In erster Linie richten wir uns hier aber an Betroffene. An Menschen, die so lange Einsamkeit, Isolation und Sprachlosigkeit erleben mussten. Dieser Text ist für euch.«



Aktuelle UniSAFE-Studie


In einer Umfrage des EU-Projekts UniSAFE zu geschlechtsbezogener Gewalt an europäischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen gaben 62% der befragten Studierenden und Mitarbeitenden an, mindestens eine Form geschlechtsbezogener Gewalt erlebt zu haben. Damit haben beinahe 2 von 3 Teilnehmer*innen seit ihrem Studien- oder Arbeitsbeginn geschlechtsbezogene Gewalt erlebt. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass mehrfachdiskriminierte Personen häufiger geschlechtsbezogene Gewalterfahrungen machen.


Die Umfragedaten wurden zwischen Januar und Mai 2022 an 46 europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen erhoben und umfassten insgesamt 42.186 Teilnehmende. Insgesamt wurden sechs Formen geschlechtsbezogener Gewalterfahrungen erfasst, darunter körperliche, sexuelle, psychologische, wirtschaftliche und digitale geschlechtsbezogene Gewalt.


Innerhalb der 62 Prozent, gab mehr als die Hälfte der Befragten an psychische Gewalt (57%) und nahezu ein Drittel sexuelle Belästigung (31%) erfahren zu haben. Darauffolgen, in absteigender Häufigkeit, wirtschaftliche Gewalt (10%), digitale geschlechtsbezogene Gewalt (8%), körperliche Gewalt (6%) und sexuelle Gewalt (3 %).
Von allen Vorfällen geschlechtsbezogener Gewalt wurden nur 13% gemeldet.


Link zum UniSAFE-Projekt (Englisch): hier entlang -->

Weitere Studienergebnisse und Grafiken (Englisch): Facts and Figures -->