Naturschutzwerte und naturschutzfachlich-waldbauliche Konzepte
Mit dem wachsenden Verständnis für die Rolle historischer Waldnutzungen bei der Entstehung und Erhaltung der Biodiversität rücken Mittel- und Niederwälder verstärkt in den Fokus von Forschung und Naturschutz.
Zahlreiche Studien belegen, dass die durch diese traditionellen Bewirtschaftungsformen entstehende kleinräumige Strukturvielfalt vor allem licht- und wärmeliebenden Arten zugutekommt – eine Vielfalt, die in den heute dominierenden, strukturarmen Hochwäldern meist fehlt. In Mittel- und Niederwäldern finden spezialisierte Tier- und Pflanzenarten des Waldes, der Waldränder und des Offenlandes wertvolle Lebensräume. Dazu zählen unter anderem Schmetterlinge, Stechimmen, Ameisen, Spinnen, Reptilien, Singvögel, Gefäßpflanzen, Spechte, totholzbewohnende Käfer, Moose und Flechten.
Vor diesem Hintergrund werden die naturschutzfachlichen Werte dieser Waldformen analysiert und darauf aufbauend waldbauliche Konzepte zur Förderung der biologischen Vielfalt entwickelt.
Arbeitsschritt 1
- Systematische Aufbereitung und Sammlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungswissen
- Erstellung einer Geo-Datenbank zu den Vorkommen aktuell bewirtschafteter und durchgewachsener Nieder- und Mittelwälder
- Räumliche Modellierung des Vorkommens ehemaliger Nieder- und Mittelwälder .
Arbeitsschritt 2
- Recherche, Aufbereitung und Erhebung naturschutzfachlicher und waldstruktureller Daten in den Modellregionen
- Herausarbeitung der wertgebenden Biodiversität in den Modellregionen und der ursächlichen historisch-ökologischen Faktoren und Bestandesstrukturen
- Identifizierung vergangener und aktueller Bewirtschaftungspraktiken .
Arbeitsschritt 3
- Naturschutzfachlich-waldbauliche Konzepte zur Reaktivierung von Nieder- und Mittelwäldern
- Entwicklung konkreter Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes
- Beispielhafte Umsetzungsmaßnahme .