Schriftsatzphase

Noch vor dem offiziellen Beginn der Schriftsatzphase geht es los: Im Sommer und frühen Herbst finden bereits die alljährliche „Frankfurt Drafting School“ der Universität Frankfurt sowie die „Würzburg Arbitration School“ der Universität Würzburg statt, die den Mooties das erste Handwerkszeug für das Verfassen eines juristischen Schriftsatzes mitgeben sollen. Zudem sind es die ersten Möglichkeiten, viele der anderen deutschen Teams kennenzulernen, die man im Verlauf des Semesters noch häufig wiedersehen wird.

Im Oktober ist es dann endlich offiziell; der Sachverhalt wird veröffentlicht und die Arbeit am Fall kann beginnen. Egal wie lange man vorher schon studiert, sich eingelesen oder die Drafting School besucht hat – am Anfang ist es ganz normal, sich von der Akte überwältigt zu fühlen. Das Schreiben der Schriftsätze findet nicht nur auf Englisch statt, sondern bedarf weder des Gutachtenstils noch der normalen „Hausarbeitenrecherche“. Vielmehr muss man sich langsam an die richtigen Argumente rantasten, wobei man natürlich von den Coaches und den Professoren unterstützt wird. Mit der Zeit durchdringt man den Sachverhalt und die Themen und kriegt auf diesem Weg ein Gespür, welche Positionen überzeugen können – und welche nicht.

Obwohl die Schriftsatzphase auf den ersten Blick vielleicht etwas trocken klingen mag, bringt sie wirklich viel Spaß: Man recherchiert, schreibt und diskutiert – und das alles im Team! Aus Moot-Teilnehmer:innen werden schnell gute Freunde; aus sechs einzelnen Mooties wird schnell ein ganzes Team. Die Zeit vergeht wie im Flug und wird noch schöner durch die ein oder andere gemeinsame Aktivität neben der Arbeit am Schriftsatz.

Man ist auch nicht ans Büro gebunden, sondern besucht die Drafting School, Anwaltskanzleien und die Universität Würzburg – zur Vorbereitung und um sich mit anderen Teams auszutauschen und zu feiern. Die Schriftsatzphase stellt zudem das Fundament der mündlichen Phase dar, die dann ein wirkliches Highlight sein wird. Der Spaß und der Lerneffekt beginnen beide jedoch deutlich früher.