Technologiebasiertes kompetenzorientiertes Prüfen ("TeKoP") - gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung / BMBF (Projektlaufzeit: 01.05.2019 bis 31.12.2022)
Projektlaufzeit: 01.05.2019 bis 31.12.2022
Kurzbeschreibung:
Ziel der beruflichen Erstausbildung ist die Förderung einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz. Dies spiegelt sich auch in den Curricula für die kaufmännische Ausbildung wider, so zum Beispiel in dem Bildungsauftrag der Berufsschule oder in den didaktischen Grundsätzen für die Gestaltung handlungsorientierten Unterrichts. Um Auszubildende adäquat auf die beruflichen Anforderungen vorzubereiten, bedarf es Lehr-Lern-Arrangements, die die Komplexität der beruflichen Tätigkeit an kaufmännischen Arbeitsplätzen abbilden, aber auch entsprechender Prüfungsaufgaben und -formate, die den Ansprüchen an eine curricular und ökologisch valide Erfassung beruflicher Handlungskompetenz genügen. Dem Einsatz digitaler Medien wird hierbei ein hohes Potenzial beigemessen.
In der ersten ASCOT-Initiative wurden bereits für verschiedene Berufe technologiebasierte kompetenzorientierte Prüfungsformate entwickelt. Dennoch ist festzustellen, dass entsprechende Aufgaben noch nicht hinreichend in der kaufmännischen Prüfungspraxis verankert sind. Es erscheint daher unerlässlich, Ausbilder/-innen und Lehrkräfte sowie Personen, die mit der Vorbereitung und Durchführung von Zwischen- und Abschlussprüfungen betraut sind, darin zu schulen, reliable und valide Prüfungsaufgaben zu entwickeln und diese computergestützt umzusetzen. Das TeKoP-Projekt zielt vor diesem Hintergrund darauf ab, ein Trainingsangebot zur technologiebasierten Entwicklung und Umsetzung von problemhaltigen Prüfungsaufgaben und -szenarien zu konzipieren, mit Multiplikatoren aus verschiedenen Prüfungsinstitutionen (z. B. Betrieben, Schulen sowie Industrie- und Handelskammern) zu erproben und hinsichtlich seiner Wirksamkeit zu evaluieren. Das Training beinhaltet zudem eine Schulung zur Anwendung von Gütekriterien und zur Prüfung der diagnostischen Güte der entwickelten Prüfungsaufgaben. Anknüpfend an Vorarbeiten aus der ersten ASCOT-Initiative (Projekt DomPL-IK und CoBALIT) werden im Rahmen des Trainings komplexe problemhaltige Prüfungsaufgaben exemplarisch für den Beruf Industriekaufmann/-kauffrau entwickelt. Die Teilnehmenden erwerben Wissen zu den Merkmalen von komplexen, problembasierten Aufgaben, ferner werden sie in der Fähigkeit geschult, authentische Problemlöseaufgaben entlang der aufgezeigten Kriterien zu entwickeln und diese hinsichtlich ihrer diagnostischen Güte zu bewerten. Neben Aufgaben für die Abschlussprüfung von Industriekaufleuten werden im Sinne eines weiten Transfers auch Prüfungsaufgaben für den Beruf Kaufmann/Kauffrau im Büromanagement von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie entwickelt, erprobt und ausgewertet. Die Evaluation des Trainings erfolgt im Rahmen eines Experimental-Kontrollgruppen-Designs mit einer Prä- und Post- sowie einer Follow Up Messung. Die Ergebnisse werden den Probanden u. a. in einem abschließenden Think-Tank-Workshop zurückgemeldet. Um das evaluierte Trainingskonzept in die Prüfungspraxis zu transferieren, werden den Teilnehmenden das computerbasierte Tool, die Materialien und ein Handbuch zur Verfügung gestellt. Angeregt wird die Dissemination durch eine Multiplikatorenschulung.
Konferenzbeiträge
- Seeber, S., Wuttke, E., Greiwe, C. & Turhan, L. (2019). Why do we need problem based and technology based learning and testing? Results from three studies on the development of new test formats in vocational education and training. Beitrag auf der International Conference of Education, Research and Innovation (iCERi) in Sevilla, Spanien vom 11. - 13. November 2019.
Projektleitung:
- Prof. Dr. Susan Seeber; Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung
Projektpartner an der Universität Göttingen:
- Prof. Dr. Matthias Schumann; Professur für Anwendungssysteme und E-Business
Projektpartner an der Goethe-Universität Frankfurt:
- Prof. Dr. Eveline Wuttke; Professur für Wirtschaftspädagogik, insb. empirische Lehr-Lern-Forschung (Verbundkoordination)
Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter an der Universität Göttingen:
- Carolin Greiwe M. Ed.; Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung
- Philipp Hartmann M. Sc.; Professur für Anwendungssysteme und E-Business
Dieses Vorhaben wird als ASCOT+-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 21AP001B gefördert.
Kontakt:
Professur für Wirtschaftspädagogik
und Personalentwicklung
Prof. Dr. Susan Seeber
Platz der Göttinger Sieben 5
MZG (Blauer Turm), 6. Etage,
Zimmer 6.131
37073 Göttingen
Tel. +49 (0)551/39-44 21
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