Professur für Interorganisationale Informationssysteme an interdisziplinärem Verbundprojekt beteiligt

Göttinger Wirtschaftswissenschaftler an interdisziplinärem Verbundprojekt beteiligt

Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) die medizinische Versorgung nachhaltig verbessern? Die Universität Göttingen beforscht das Thema gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Darmstadt, Essen, Köln und München im neuen Verbundprojekt „Etablierung einer Plattform für die Entwicklung und Validierung von KI-Lösungen in der klinischen Routine“ (EVA-KI). Das Bundesgesundheitsministerium fördert das Projekt mit 1,7 Millionen Euro.

In der Medizin ermöglichen präventive Maßnahmen und das frühzeitige Erkennen von Krankheiten oft bessere Heilungschancen. Ein möglicher Anwendungsfall ist die Lungenembolie. Die Lungenembolie bezeichnet eine Verengung eines Blutgefäßes in der Lunge beziehungsweise dem Lungenkreislauf, die zum Verschluss führen kann. Diese Verengung wird meistens durch ein Blutgerinnsel, seltener durch Gasbläschen oder Fett verursacht. Da diese Erkrankung potenziell lebensbedrohlich ist, sollte sie rechtzeitig erkannt und behandelt werden. „EVA-KI“ zielt darauf ab, im Klinikbetrieb kontinuierlich Daten zu sammeln und daraus Algorithmen für die klinische Diagnostik zu entwickeln. Dabei soll die KI eine Basis schaffen, die eine effizientere Diagnose von Krankheiten ermöglicht und langfristig die ärztlichen Behandlungsoptionen erweitert.

Das Team um Prof. Dr. Manuel Trenz, Professor für Interorganisationale Informationssysteme an der Universität Göttingen, konzentriert sich dabei auf die Interaktionen mit der neuartigen Technologie und deren Akzeptanz. „Neben der technischen und medizinischen Herausforderung geht es darum, die Interaktionsprozesse zwischen Künstlicher Intelligenz und Ärztinnen und Ärzten zu verstehen und so zu gestalten, dass die neuen Informationen effizient für die Diagnose eingesetzt werden, um letztlich die medizinische Versorgung zu verbessern“, erklärt Trenz. Darüber hinaus scheitern derartige Innovationen häufig an der Akzeptanz von Entscheidungsträgerinnen und -trägern und können wegen mangelnder Verbreitung nur eingeschränkt Breitenwirkung entfalten. Auch hier setzt das Team an und entwickelt Akzeptanzmodelle sowie nachhaltige Geschäftsmodelle für die Verbreitung von KI-Lösungen im Gesundheitswesen.

Das interdisziplinäre Konsortium mit Partnern aus Informatik, Medizin und Wirtschaftswissenschaften wird im Rahmen der Förderlinie „Digitale Innovationen für die Verbesserung der patientenzentrierten Versorgung im Gesundheitswesen“ mit vom BMG gefördert. Weitere Informationen zum Projekt sind unter http://hessian.ai-health.care/eva-ki zu finden.

Die Pressestelle der Georg-August-Universität Göttingen hat hierzu eine Presseinformation herausgeben, diese finden Sie hier: https://uni-goettingen.de/de/3240.html?id=6112.