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Dia-Vortrag von Frau Dr. Gundula Salk

Kirgisische Kulturmuster

Die Seidenstraßen durch Pamir und Tianshan zwischen Tradition und Moderne


Dia-Vortrag von Frau Dr. GUNDULA SALK (Berlin)



Die Kirgisen besiedeln die Täler des Tianshan im Norden, die Täler der Fergana- und Alai- Kette im Südwesten sowie die des afghanischen und chinesischen Pamirs im Nordosten. Damit beherrschen sie die Transitwege, die in historischer Zeit als „Seidenstraßen“ die Kulturzentren von Ost und West verbanden. Jenseits des Lebensraumes urbaner Zentren entwickelte sich in der kargen Hochgebirgswelt des nördlicheren Zentralasien die nomadische Wirtschaftsweise als Grundlage für menschliche Existenz.
Diese Ökumene produzierte Lebensstile, die in scharfem Kontrast zur Vielfalt der sesshaften Ackerbau- Kulturen stehen. Während diese komplexe Produktions- und Kulturformen kreierten, schufen jene Kulturmuster, die die Überlebensstrategien an der Peripherie widerspiegeln: Einer bescheidenen materiellen Kultur steht eine reiche orale Tradition gegenüber, die das heroische Konzept einer segmentär organisierten Gesellschaft vermittelt.
Die sozioökonomischen Entwicklungen vor allem seit der postsowjetischen Phase sowie im modernen China bewirkten eine hierarchische Neuorganisation der kirgisischen Stammesgesellschaft. Inwiefern traditionelle Kultur- und Denkmuster dazu geeignet sind, die Spaltung zwischen kirgisischem Lebenskonzept und Teilhabe an der Moderne zu überwinden, bleibt eine Aufgabe der Neu- Interpretation.

Die Turkologin Frau Dr. GUNDULA SALK widmet ihr Forschungsinteresse seit langem dem ethnischen Aufbau der Kirgisen und verbrachte mehrere Jahre in China und Kirgizstan. In ihrem Dia-Vortrag wird sie Bilder, die während ihrer Feldstudien in Nord- Kirgizstan (Gebiet Ïsïk- Köl, Čüy und Talas) sowie im Chinesischen Pamir und Tianshan- Gebiet (Provinz Xinjiang) entstanden waren, präsentieren. Kontrastierend werden diese Bilder photographischen Eindrücken aus der sich südlich an Tibet anschließenden, ebenfalls gebirgigen chinesischen Provinz Yunnan gegenüber gestellt.

Donnerstag, 2. Juli, 18.15 Uhr,
Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde,
Waldweg 26, 7. Stock, Raum N 716