We are sorry

The contents of this page are unfortunately not available in English.

Das Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde



lädt ein zu einem

Vortrag


von Deniz Özkan

zum Thema:

„Eindrücke aus Jakutien“



jakutien



Viele Tausend Kilometer östlich von Deutschland, im fernen Sibirien, liegt Jakutien, die größte autonome Republik innerhalb der Russischen Föderation. Sie gehört zu den eher weniger bekannten Weltgegenden, die selbst die meisten Russen nur aus dem Fernsehen kennen. Dies mag ihrem rauen Klima und der extremen Kälte, die dort herrschen, geschuldet sein, da die Temperaturen im Winter auf unter -50°C (in manchen Gebieten bis -70°C) fallen können. Für ein Land mit einer Fläche beinahe so groß wie die von Indien, ist Jakutien mit knapp 1 Million Einwohnern völlig unterbevölkert; ungefähr ein Drittel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Jakutsk.

Etwa die Hälfte der Bevölkerung gehört zum Volk der Jakuten, die, auch wenn es aus geographischer Perspektive verblüffend erscheint, eine türkische Sprache sprechen, die sich durch zahlreiche Merkmale von anderen Türksprachen unterscheidet, jedoch ebensoviele Charakteristika mit diesen teilt und gleichzeitig viele Archaismen bewahren konnte. Die jakutische Sprache diente über Jahrhunderte der interethnischen Kommunikation verschiedener Volksgruppen wie Ewenken, Ewenen, Jukagiren, Tschuktschen und den Jakuten, was sich in Zwei- bzw. Dreisprachigkeit vieler Bewohner äußerte und äußert.

Alte Bräuche und Glaubensvorstellungen konnten sich, vermutlich durch die periphere Lage dieser Region, bis heute bewahren, und trotz Repressalien während der Sowjetzeit überleben: Dazu zählen zum Beispiel Tänze, Feste und der Epengesang namens „Olonkho“, eine jahrhundertealte mündlich überlieferte Tradition. Symbole und Spuren dieser alten sibirischen Glaubenswelt sind beinahe allgegenwärtig, wenn auch manchmal in modernerem Gewand.

Dennoch ist dieses faszinierende Land an der Grenze der turkophonen Welt selbst in turkologischen Kreisen (sowie in der restlichen Fachwelt) fast nur aus Büchern bekannt, und kaum ein Wissenschaftler hat sich bisher dorthin „verirrt“.

Im Oktober 2015 und Februar 2016 reiste der Göttinger Turkologe Deniz Özkan in das ferne Land, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. Seine Eindrücke von diesen zwei Reisen möchte er dem Publikum anhand einer Präsentation mit zahlreichen Fotografien näherbringen.




Mittwoch, den 21. Juni 2017, 18:00 bis 20:00 Uhr

Kulturwissenschaftliches Zentrum (KWZ), Raum: 1.731, 18:00 - 20:00 Uhr
Heinrich-Düker-Weg 14
D-37073 Göttingen