Embryonen und Feten als Sammlungsobjekte. Die (wissenschafts)kulturellen Dimensionen von materiellen Artefakten ungeborener Menschen

Michael Markert: Mit der Sammlung Blechschmidt verfügt die Universität Göttingen im Zentrum Anatomie über eine besondere, teilweise öffentlich zugängliche Schausammlung. Sie besteht aus etwa 60 großformatigen Modellen menschlicher Embryonen und Feten sowie hunderten Präparaten. Ursprünglich eine Forschungs- und Lehrsammlung wurde sie ab den 1970er Jahren immer breiter rezipiert und dabei zu einer wissenschaftlichen Referenz für Abtreibungsgegner*innen im deutschsprachigen Raum. Im Projektseminar soll eine Ausstellung entstehen, die anhand der Blechschmidt-Sammlung die materielle Kultur humanembryologischer Forschung und die Rolle von Embryonen und Feten für breite gesellschaftliche Diskurse insbesondere um Schwangerschaftsabbruch und Embryonenstatus reflektiert.