Bestimmung der Attraktivität verschiedener Rübsensorten und Raps-Rübsen-Gemenge für die Rapsschädlinge in Parzellenversuchen zum Nachweis der am besten geeigneten Fangpflanzenvariante


Zielsetzung
Die Eignung von verschiedenen Rübsensorten und von Raps-Rübsengemenge als Fangpflanzen wird wesentlich durch die Morphologie (Habitus, Farbe) und die Phänologie der Pflanzen bestimmt. Je eher der Rübsen im Frühjahr das Knospen- und Blütenstadium relativ zum Raps erreicht und je stärker und länger er mit spezifischen Pflanzenreizen die Schädlinge vom Raps ablenkt, desto weniger Schädlinge besiedeln den Raps. Daher soll die Attraktivität von 3 Rübsensorten und von Raps-Rübsengemengen (Rübsenanteil 5 %, 10 %) in randomisierten Parzellenversuchen an zwei Standorten (Göttingen, Kassel) unter natürlichem Befallsdruck aufgeklärt werden, um die am besten geeignete Sorte bzw. Gemengekombination zum nachfolgenden Einsatz in Großparzellenversuchen auswählen zu können. Dabei werden insbesondere zwei neue Winter-Rübsensorten mit 00-Qualität (’Prisma’, ’Largo’) in die Prüfungen einbezogen. In den Fangpflanzen- und Rapsparzellen wird die Besiedelungsdynamik, Eiablage und Larvenentwicklung des Rapserdflohs, Großen Rapsstängelrüsslers, Gefleckten Kohltriebrüsslers, Rapsglanzkäfers und Kohlschotenrüsslers in kurzen Abständen erfasst und quantifiziert.

Fragestellung
Welche Unterschiede bestehen in der phänologischen Entwicklung (insbes. Knospen- und Blütenbildung) verschiedener Rübsensorten im Vergleich zu Raps?
Wie stark und wie lange werden die verschiedenen Rübsensorten und Raps-Rübsen-Gemenge im Vergleich zum Raps von den Rapsschädlingen für Fraß und Eiablage besiedelt?
Welche Rübsensorte bzw. welches Raps-Rübsengemenge ist am besten als Fangpflanzenstreifen bzw. als Mischkultur für den ökologischen Winterrapsanbau geeignet?

Methodisches Vorgehen
Auf dem für den ökologischen Landbau zertifizierten Schlag wurde ein Parzellenversuch mit 6 Prüfgliedern (Gesamtflächenbedarf 4000 m²) angelegt. Vorfrucht sollte möglichst keine stark zehrende Kultur sein. Die Einsaat erfolgte am 29. August 2008 mit der Einzelkorn-Parzellendrillschine (Reihenabstand 30 cm).

Versuchsvarianten
siehe Versuchsplan im Versuchsprogramm 2009

Versuchsstandort
Reinshof ’Dreieck’, ökologischer Pflanzenbau