Eine institutionenökonomische Analyse des Zertifizierungssystems für ökologische Lebensmittel


Das Forschungsprojekt zielt auf die Verbesserung des Zertifizierungssystems für ökologische Lebensmittel. Aufgrund der hohen Wachstumsdynamik des Marktes ist das bisherige Kontrollsystem nicht mehr effizient. Wie der Nitrofen-Fall zeigt, können Schwachstellen der Kontrolle und Überwachung das umweltpolitisch wichtige Segment ökologischer Lebensmittel ernsthaft gefährden und die dort tätigen mittelständischen Unternehmen in ihrer Existenz bedrohen. Neuere Publikationen aus der Zertifizierungspraxis deuten auf eine Reihe größerer Probleme bei der derzeitigen Kontrolle hin: Föderale Grenzen der Überwachung, fehlende Koordination, mangelhafte Schnellwarnsysteme usf. In theoretischer Hinsicht greift die Analyse auf den institutionenökonomischen Ansatz zurück, der aus ökonomischer Perspektive Situationen mit asymmetrischer Informationsverteilung und ggf. betrügerisch handelnden Akteuren untersucht. Hierzu liegen Studien aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Umweltauditing vor, die auf den vorliegenden Gegenstand angepasst und spezifiziert werden sollen. Empirisch fundiert wird die Theorie durch einen Methoden-Mix aus qualitativer und quantitativer Analyse in Form von Expertenbefragungen mit den betroffenen Akteuren.