Entwicklung eines Verfahrens zum biologischen Abbau des Inokulums strohbürtiger pilzlicher Pathogene im Getreide- und Rapsanbau auf Basis des pilzlichen Antagonisten Microsphaeropsis ochracea


Zielsetzung
Die Einengung der Fruchtfolgen führt zu verstärkten phytosanitären Problemen im Ackerbau. Dabei spielen Pflanzenreste eine zentrale Rolle als Trägersubstrate bei der Überdauerung von Pathogeninokulum. Ein innovativer Ansatz ist der biologisch beschleunigte Abbau dieses Inokulums durch Antagonisten.

Im Rahmen dieser Versuche soll die Wirksamkeit des Mykoparasiten Microsphaeropsis ochracea auf das Inokulum einiger wichtiger Pathogene an Getreide (Mycosphaerella graminicola, Pyrenophora tritici-repentis, Fusarium spp.) und Raps (Leptosphaeria maculans, Verticillium longisporum) untersucht werden.

Fragestellung
- Einfluss der Aufwandmenge und des Applikationstermins von Microsphaeropsis ochracea auf die Reduktion des Pathogeninokulums.
- Wirksamkeit von Microsphaeropsis ochracea in verschiedenen Raps-Weizen-Fruchtfolgen.
- Mögliche Auswirkung einer Behandlung mit Microsphaeropsis ochracea auf den Ertrag im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle und einer praxisüblichen Fungizidvariante.

Methodische Vorgehensweise
Es wurden im Herbst 2007 drei verschiedene Mulchsaat-Dauerversuche mit den Fruchtfolgen
- Raps Monokultur,
- Raps-Weizen und
- Weizen Monokultur
für eine Dauer von zwei Jahren angelegt. Die Versuche wurden als Blockanlage mit einer Parzellengröße von 12 m x 15 m gestaltet.

Nach der Ernte 2007 erfolgte ein Grubberstrich von ca. 5 cm Tiefe über alle Versuchsparzellen. Vor der Aussaat wurde Microsphaeropsis ochracea mit den Aufwandmengen 1 kg/ha bzw. 2 kg/ha des formulierten Produkts mittels Pflanzenschutz-spritze auf die Erntereste am Boden appliziert. Anschließend erfolgte eine Boden-bearbeitung bei ca. 10 cm Tiefe. Eine weitere Applikation erfolgte im Frühjahr und Herbst 2008, und es soll eine weitere Applikation im Frühjahr 2009 auf den entsprechenden Parzellen erfolgen. Alle drei Dauerversuche wurden nach dem gleichen Versuchsplan aufgebaut und werden jedes Jahr nach dem gleichen Versuchsplan behandelt. Eine mögliche Reduktion des Pathogeninokulums soll mittels visueller Krankheitsbonitur an den Kulturpflanzen zu verschiedenen Entwicklungsstadien erfolgen.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Prophyta GmbH durchgeführt und vom BMELV im Rahmen des Innovationsprogramms finanziert.