Fruchtfolgeversuch zum FAEN-Verbundprojekt


In dem 2006 angelegten Fruchtfolgeversuch wird im Rahmen des vom MWK geförderten Verbundprojektes an zwei Standorten im Raum Göttingen (Marienstein und Gladebeck) jeweils ein Fruchtfolgeversuch angelegt. Zentrale gemeinsame Fragstellung ist Auftreten, Entwicklung, Übertragung und Schadwirkung von Fusarien in Fruchtfolgen mit Zuckerrüben, Mais und Weizen.

Bei Weizen wird auf zwei Genotypen zurückgegriffen, die sich in ihrer Resistenz gegenüber Ährenfusarien deutlich unterscheiden. Der Fungizideinsatz (zwei Blattbehandlungen) wird in drei verschiedenen Wirkstoffstrategien ausgelegt, nämlich als strobilurinhaltige bzw. triazolbetonte Spritzfolge, sowie basierend auf physiologisch neutralen Fungiziden. Mit diesem methodischen Ansatz sollen abgestufte Risikosituationen für das Entstehen von Ährenfusariosen geschaffen werden.
In den Weizenversuchen sollen mit dem Feldversuch folgende spezielle Fragestellungen bearbeitet werden:

  • Erfassung der Toxin- und Pilzgehalte (Leittoxin DON; Leitpathogen F. graminearum, sowie weitere beteiligte Fusarium-Arten bzw. Toxine) in Abhängigkeit von Vorfrucht (Fruchtfolge), Sorte und Fungizidbehandlung
  • Charakterisierung der pathogenen (Fusarium-Spektrum, M. nivale) und nicht-pathogenen Flora an der Ähre in Abhängigkeit der o.g. Versuchsfaktoren
  • Interaktion von Fungizideinsatz und Sorte hinsichtlich kritischer Stresssituation für die Toxininduktion
  • Gewinnung von Ernteproben mit variierter Toxinbelastung für die Qualitätsanalysen der Verbundpartner
  • Ermittlung des stressphysiologischen Status der Pflanzen in Abhängigkeit von der Fungizidanwendung (Blattanalysen ab erstem Fungizidapplikationstermin; Ährenanalysen)
  • Validierung des Toxinprognosemodells FUS-OPT ggfs. unter Einbeziehung spezifischer Risikofaktoren

    In der Zuckerrübe sind folgende Untersuchungen geplant:
  • Untersuchungen zum Fusariumbefall der Zuckerrüben werden zu verschiedenen Entwicklungsstadien durchgeführt und mit dem Erregerspektrum des Bodens in Beziehung gesetzt
  • Eine Entwicklung der Befallssituation wird weiterhin nach der Ernte unter verschiedenen Lagerbedingungen der Zuckerrüben untersucht
  • Fusarium-befallene Zuckerrüben werden auf Kontamination mit pilzlichen Mykotoxinen untersucht (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. P. Karlovsky, Abteilung Molekulare Phytopathologie und Mykotoxinforschung des Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Universität Göttingen)



  • Aufbau und Versuchsparameter des Fruchtfolgeversuchs:
    Standorte: Marienstein (Torland) und Gladebeck (Praxisfläche)
    Laufzeit: 2006-2009 (ein Jahr Vorlauf, drei Versuchsjahre)
    Versuchsanlage: Vier parallele, dreigliedrige Fruchtfolgeversuche, bestehend aus den Fruchtfolgen: ZR-WW-ÖR, ZR-ÖR-WW, MA-WW-WW und WW-WW-WW (ZR-Zuckerrübe; WW – Winterweizen; ÖR – Ölrettich; MA – Mais)