Verbesserung der natürlichen Schädlingsregulation durch nützlingsschonende Anwendung der Insektizide im integrierten Rapsanbau


Zielsetzung
Ziel dieses Projektes ist es, mögliche Auswirkungen der Insektizidbehandlungen auf die Abundanz und Parasitierungsleistung der in Winterraps auftretenden Parasitoide zu erfassen und durch den Einsatz von verschiedenen Wirkstoffen, Applikationsraten und Applikationsterminen ein System für den integrierten Rapsanbau zu entwickeln, das eine bestmögliche Schonung der Nützlinge zulässt und so langfristig zu einer Verminderung des Insektizideinsatzes beiträgt. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die stängelminierenden Schädlinge Großer Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi) und Gefleckter Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus pallidactylus) sowie die Schädlinge der generativen Organe Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus) und Kohlschotenrüssler (Ceutorhynchus assimilis) und deren Parasitoide.


Fragestellung
Es soll ermittelt werden, ob eine Schonung der natürlichen Feinde der genannten Rapsschädlinge durch selektivere Wirkstoffe, durch Reduktion der Aufwandmenge und an die Phänologie der Parasitoide angepasste Applikationstermine möglich ist und so die natürliche Regulation der Schädlingsgradation gefördert werden kann.


Methodisches Vorgehen
Im Versuch wird der Einfluss der Insektizide BISCAYA (Wirkstoff: Thiacloprid) und KARATE ZEON (Wirkstoff: lambda-Cyhalothrin) sowie des Zeitpunktes der Applikation (frühes Knospenstadium bzw. Blüte) und der Dosierung (100% vs. 50% der zugelassenen Feldaufwandmenge) auf die Parasitierungsleistung der in Winterraps auftretenden Parasitoide untersucht. Als Kontrolle dienen Parzellen ohne Insektizidanwendung. Jede Variante wird 4 mal wiederholt.
Zur Untersuchung der Parasitierungsrate werden Pflanzenproben aus den Parzellen entnommen und im Labor Larven des Großen Rapsstängelrüsslers, Gefleckten Kohltriebrüsslers sowie des Rapsglanzkäfers und Kohlschotenrüssler daraus isoliert und später unter dem Stereomikroskop auf Parasitierung untersucht. Die Abundanz der adulten Schädlinge und Parasitoide im Feld wird mit Hilfe von mit Wasser gefüllte Fangschalen, die am Boden sowie in Blütenhöhe angebracht werden, ermittelt. Um die Auswirkungen auf die Parasitierungsleistung direkt nach einer Insektizidbehandlung erfassen zu können, werden im Gewächshaus Rapspflanzen angezogen und im Knospenstadium mit Larven von M. aeneus besiedelt. Jeweils 3 mit Larven besiedelte, getopfte Pflanzen pro Parzelle werden während der Rapsblüte 1, 3 bzw. 6 Tage nach der Insektizidapplikation für jeweils 3 Tage in den Parzellen exponiert.