Brigitte Groneberg

Mit Brigitte Groneberg (*9.April 1945 in Regensburg) folgte im Wintersemester 1999/2000 eine Wissenschaftlerin dem Ruf nach Göttingen, die schon durch ihre Promotion 1972 in Münster ("Untersuchungen zum hymnisch-epischen Dialekt der altbabylonischen Texte"), indirekt in eine Verbindung mit Göttingen trat: Denn ihr Doktorvater war Wolfram von Soden. Groneberg absolvierte ein Studium der Klassischen Archäologie und Assyriologie (Altorientalistik), der Vorderasiatischen Archäologie, der Islamkunde und Semitistik in Münster und Tübingen. Von 1974-1975 war sie Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 19 „Atlas des Vorderen Orients“ in Tübingen. Darauf folgten 12 Jahre als Assistentin am Altorientalischen Seminar der Eberhard-Karls Universität Tübingen. 1985 habilitierte sich Groneberg eben dort mit dem Werk „Syntax, Morphologie und Stil der jungbabylonischen ´hymnischen` Literatur. Teil 1 Grammatik, Teil 2 Belegsammlung und Textkatalog“. Nach Forschungs- und Arbeitsaufenthalten in Chicago (Mitarbeit am „Chicago Assyrian Dictionary“ 1976/77 und 1987) und Paris (als "directeur de recherche" in der équipe von Mari des „Centre national de la recherche scientifique“), nahm sie zum Wintersemester 1990 den Ruf auf eine Professur für Altorientalistik der Universität Hamburg an. Von dort aus wurde sie 1999 nach Göttingen berufen, wo sie bis zum Sommersemester 2008 als geschäftsführende Direktorin, bis zum Sommersemester 2010 als Professorin für Altorientalistik wirkte; hier an der Universität Göttingen war sie überdies von 2006 bis 2008 als Vizepräsidentin für die Lehre tätig. Gronebergs Forschungsschwerpunkte sind die babylonisch-assyrische Grammatik und Grammatiktheorie, mesopotamische Religionsgeschichte, mesopotamische Literatur und die Wissenschaftsgeschichte der Assyriologie. Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Bücher „Die Götter des Zweistromlandes“ (München 2004) und "Lob der Ischtar" (Groningen 1997). Groneberg wurde 1996 mit der Medaille des Collège de France "Francois I." ausgezeichnet.


(von Friederike Schulze)