Daniela Langer: Wie man wird, was man schreibt. Sprache, Subjekt und Autobiographie bei Nietzsche und Barthes (Zur Genealogie des Schreibens 4) München: Fink 2005. 351 S.



"Und gar das Ich! Das ist zur Fabel geworden, zur Fiktion, zum Wortspiel" - so Friedrich Nietzsche, der damit die Rede vom ›Tod des Subjekts‹ begründete, welche wiederum Roland Barthes zum ›Tod des Autors‹ modifizierte. Welche Möglichkeit verbleibt nach diesen verkündeten Toden noch, eine Autobiographie zu schreiben? Dazu soll die Verschränkung von Sprachreflexion und Subjektkritik bei Nietzsche und Barthes geklärt und den Schreibpraktiken beider Autoren nachgegangen werden, wobei - verursacht auch durch Barthes' Nietzsche-Rezeption - beträchtliche Analogien neben signifikannten Differenzen offengelegt werden. Vor diesem Hintergrund finden ausführliche Analysen der Autobiographien Ecce homo. Wie man wird, was man ist und Roland Barthes par Roland Barthes ihren Ort. Die Debatte um Subjektivität und Autorschaft kehrt so an ihre Wurzeln zurück: Wie schreiben ›sich‹ die Autoren, die das Subjekt bzw. den Autor (vormals) selbst verabschiedet haben?