AP 2: Interkulturelle Perspektiven

Koordination:
Dr. des. phil. Jörg Albrecht | PD Dr. phil. Katja Triplett

Die wohl bekannteste religiöse Vorschrift in Bezug auf Produktion und Zubereitung von Nahrungsmitteln ist das Schweinefleischverbot im Judentum und Islam. In Deutschland – wie auch anderswo – zeichnet sich der Trend ab, aus ethischen Gründen auf jegliche Art von Fleisch zu verzichteten. An der omnipräsenten Bewerbung von Wellness- und Lifestyleprodukten lässt sich erkennen, dass inzwischen auch normierte Ernährungsformen und –konzepte der sogenannten New-Age Bewegung der 1970er Jahre im deutschen Alltag angekommen sind. Insgesamt wird in diesem Teilprojekt erforscht, wie Mitglieder einer bestimmten Gruppierung oder religiösen Tradition die Wahl ihres Ernährungsstils begründen. Auch wird herausgearbeitet, welche Gründe sie als ihre Motivation angeben, sich nach bestimmten Ge- und Verboten zu ernähren. In diesem Zusammenhang wird analysiert, inwieweit auch Begründungen aus Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft, Medizin und Ökologie und dem politischen Engagement für Tierschutz eine Rolle spielen. Außerdem soll beantwortet werden, welche kulturell bedingten Ernährungsgewohnheiten verschiedener Bevölkerungsgruppen in Hinblick auf Migration, Milieus und Altersgruppen zur Diversifizierung der Ernährungsstile in Deutschland beitragen.

Dr. des. phil. Jörg Albrecht ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Religionswissenschaft der Universität Hannover und leitet seit 2020 das religionswissenschaftliche Projekt Interkulturelle Perspektiven. Im Rahmen der Projektarbeit vertieft er seine Forschungen zu historischen und gegenwärtigen alternativen Ernährungsstilen.

PD Dr. phil. Katja Triplett war bis zum 31.12.2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Religionswissenschaft an der Universität Hannover. Dort war Frau Triplett Leiterin des beschriebenen Projekts im Rahmen eines von der Volkswagenstiftung und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Verbundprojekts über „Pflanzenorientierte Ernährungsstile als Schlüssel zur Nachhaltigkeit“.