Sophia Lindemann (BA Geschichte / Latein des Mittelalters und der Neuzeit): Praktikum beim Deutschen Archäologischen Institut


Im Rahmen meines Studiums hatte ich mich entschlossen ein Praktikum zu absolvieren. Das Deutsche Archäologische Institut war mir bereits aus dem Proseminar Alte Geschichte bekannt und bietet den Vorteil, dass Deutsch stets die vorherrschende Sprache ist. Somit informierte ich mich auf der Website des DAIs und schickte die erforderlichen Unterlagen Mitte Juni 2019 an den Abteilungsleiter des Bereichs Bibliothek/Archiv. Die Antwort folgte wenige Tage darauf mit einer Zusage, welcher organisatorische Aspekte bzgl. Anreise sowie der gestellten Unterkunft folgten.

Vor Ort bezog sich meine Hauptaufgabe auf Mappen mit Bildvorlagen aus dem 19. Jahrhundert, welche noch nicht im Katalog aufgenommen waren. Nach einer Sortierung erfolgten die Signaturvergabe sowie die physische und inhaltliche Erfassung der abgebildeten archäologischen Objekte. Zusätzlich erfolgte die Erstellung von Links zwecks medialer Verknüpfungen zu der wiss. Objektdatenbank. Letztlich wurden die einzelnen Blätter für die Langzeitarchivierung verpackt. Des Weiteren besuchte ich das Außenmagazin. Außerdem habe ich einen Einblick in den Werdegang einer Archivarin im Ausland erhalten und die damit verbundenen Möglichkeiten zu Weiterbildung. Unerwartet waren die vielen Nachfragen, zumal lediglich eine Archivarin angestellt ist und die Bestandsbearbeitung noch am Anfang steht. Zusätzlich erhielt ich durch andere Stipendiaten einen Einblick in verschiedene akademische Laufbahnen an Universitäten. Separat habe ich ein DAAD-Stipendium beantragt, welches ich empfehlen kann.

Ich kann dieses Praktikum jedem empfehlen, der sich für (Alte) Geschichte interessiert und neue Erfahrungen im Bereich der wissenschaftlichen Arbeit sammeln möchte. Das Institut ist primär ein Forschungsinstitut und weist dadurch ein Spektrum an Möglichkeiten auf. Abseits der Theorie des Studiums erlebte ich die praktische Arbeit und die Aktualität der Forschungen. Keinesfalls sollte man sich durch Nichtbeherrschung der Landessprache abschrecken lassen, allerdings ist es empfehlenswert Vorwissen bzgl. wiss. Arbeitsweise mitzubringen. Generell ist ein (freiwilliges) Praktikum im Studium sehr bereichernd und sollte auch mit Blick auf Berufsmöglichkeiten absolviert werden. Mich hat dieses Praktikum bestätigt, weiterhin den Beruf der Archivarin anzustreben.