N. N. (MA Antike Kulturen – Alte Geschichte): Wissenschaftliches Volontariat im Museum


Ausstellungen planen und umsetzen? Für mich gehört das nach dem Abschluss meines althistorischen Studiums jetzt zu meinen beruflichen Tätigkeiten. Zugegebenermaßen assistiere ich hauptsächlich, denn ich absolviere ein zweijähriges wissenschaftliches Volontariat. Das ist der übliche Einstieg in die Museumswelt nach einem wissenschaftlichen Studium. Auf die Stelle bin ich auf der Website des Deutschen Museumsbundes aufmerksam geworden und über schriftliche Bewerbung und Vorstellungsgespräch gelang der Sprung in die Antikenabteilung.

Ich arbeite im wissenschaftlichen Bereich eines Museums, das einen Schwerpunkt auf Sonderausstellungen legt. Deshalb ist Projektarbeit ein Kerngebiet meiner Tätigkeit, und zwar je nach dem jeweiligen Bearbeitungsstand von der Konzeption einer Ausstellung über die Eröffnung bis hin zu ausstellungsbegleitenden Tätigkeiten, wie Themenführungen. Entsprechend abwechslungsreich ist der Arbeitsalltag: Wissenschaftliche Recherche geht einher mit Ideenfindung für die Vermittlung von Inhalten an Besucher*innen. Inhaltlich arbeite ich sowohl mit aus dem Studium wohlvertrauten altertumswissenschaftlichen Inhalten, als auch mit anderen Themen. Nebenbei laufen Tätigkeiten, welche die Sammlung des Museums betreffen, z.B. Arbeiten mit der Objektdatenbank. Außerdem gehört zum Volontariat die Ausbildung: Die Volontär*innen der Einrichtung kuratieren eigene Projekte und erhalten regelmäßig Fortbildungen, welche die diversen Arbeitsfelder der Museumswelt abdecken.

Mein Studium hat mich auf den klassisch wissenschaftlichen Bereich meiner derzeitigen Tätigkeit vorbereitet. Dass man mit diesem Hintergrund zunächst mit sehr viel Neuem am Arbeitsplatz konfrontiert wird, ist normal. Die Vertrautheit mit wissenschaftlichen Inhalten bildet die Basis für die Tätigkeiten in einer archäologischen Sammlung. Weil man für Ausstellungen beispielsweise immer die Bedürfnisse von Besucher*innen berücksichtigen muss, lerne ich, wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln und gewinne dadurch auch selbst eine neue Perspektive für die Forschung. Inwieweit man langfristig in diesem Bereich Fuß fassen kann, ist aufgrund des begrenzten Arbeitsmarktes kaum planbar. Die Erfahrungen im Volontariat sind für mich eine wertvolle Horizonterweiterung, sowohl was wissenschaftliche Tätigkeiten anbelangt als auch generell die Aneignung von Kompetenzen für die Arbeit im Kultursektor angeht.

Studierenden empfehle ich, Praktika während des Studiums zu absolvieren. Die sind inzwischen zum ‚Must-have‘ geworden, was die erfolgreiche Bewerbung für wissenschaftliche Volontariate anbelangt. Gern gesehen sind besonders Praktika in einer Abteilung oder einem Museum, die der Stelle, für die man sich bewirbt, besonders nahekommen. Gut ist es auch, wenn man im Rahmen des Studiums an einem museumsnahen Projektseminar, vielleicht sogar einem Ausstellungsprojekt, mitwirken kann.