Ausstellung und begleitende Broschüre:

Krieg entschärfen? Was wir alles nicht sehen (wollen)

Lehrforschungsprojekt: Entschärfen
SoSe 2023 & WiSe 2023-24
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Jährlich werden in Deutschland um die 5000 Bomben aus dem 2. Weltkrieg durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft oder gesprengt. Studierende im Masterstudiengang Kulturanthropologie untersuchten am Beispiel der Stadt Göttingen diese 80 Jahre nach Kriegsende immer noch Menschen, Infrastruktur und Umwelt gefährdende Situation. Über Interviews, teilnehmende Beobachtung und Archivrecherchen wird zum einen das komplexe und kostspielige Zusammenspiel von Akteur*innen und Betroffenen einer Entschärfungsaktion dokumentiert. Zum andern bietet das Fallbeispiel Gelegenheit, die breiteren Implikationen von altem Kriegsgerät in einer kriegsgeschüttelten globalen Gegenwart mit weiteren Themenfeldern zusammenzuführen und zur Diskussion zu stellen. So werden die nachhaltigen Auswirkungen von Kriegsaltlasten und Waffenproduktion auf die Umwelt aufgezeigt; sie werden nur marginal wahrgenommen und erfordern doch technische und kulturelle Innovationen. Ebenfalls am Beispiel Göttingen in den Blick genommen wird der Einsatz von Aktivist*innen, die seit dem Kalten Krieg gegen die Dystopie des Kriegs und für die Utopie des Friedens kämpfen.

Krieg entschärfen? – Texte zur Vertiefung der Ausstellung

Ausstellungseröffnung:
Freitag, 5. April 2024, 17:00, Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums, Universität Göttingen.

Die Ausstellung kann vom 6.-30.April 2024 Montag bis Freitag 8-20 Uhr und Samstag 10-18 Uhr gesehen werden.

Ort:
Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums (KWZ) der Universität Göttingen, Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen

Weitere Ausstellungsorte sind vorgesehen.

Mitarbeitende:
Yasmin Dreessen, Viviane Depping, Monika Reichardt und Claudia Wernicke
Leitung:
Prof. Dr. Regina F. Bendix