Heinrich Detering: Juden, Frauen und Literaten. Zu einer Denkfigur beim jungen Thomas Mann. Frankfurt a.M.: Fischer 2005. 200 S.



Heinrich Detering untersucht die Rolle des Literaten im Frühwerk Thomas Manns. Literaten - Künstlerfiguren überhaupt - versteht Thomas Mann als Außenseiter, die ihre Position und Legitimation in der Gesellschaft immer wieder in Frage stellen. In seinem Streifzug durch die frühen Texte gelingt es Heinrich Detering nachzuzeichnen, dass der Literat Thomas Mann seine künstlerische Identität in gesellschaftlich stigmatisierten Gruppen findet: vor allem bei den Frauen und den Juden. Ihnen - und dem Literaten - ist eines gemein: „der Ekel vor dem, was man ist.“ Thomas Mann nimmt dieses Stigma an, indem er sich selbst als weiblichen und jüdischen Schriftsteller entwirft und so zu seiner künstlerischen Produktivität findet.