Masterfilme

Masterfilme



(K)ein Teil von Mir

R: Anna-Katharina Lendt, 2023, 29 Min.

In diesem autoethnografischen Film sucht die Filmemacherin Verständnis für das Verhalten Ihrer Mutter. Gemeinsam reisen sie nach Flensburg, den Ort, an dem die Mutter seit ihrer Geburt 1948 für dreizehn Jahre in Flüchtlingslagern lebte. Der persönliche Film beleuchtet die schwierige Kindheit der Mutter und reflektiert selbstkritisch die daraus resultierende toxische Positivität, die die Filmemacherin geprägt hat. Eine Familiengeschichte, die zeigt, wie die Vergangenheit unser gegenwärtiges Selbst formen kann.



Die letzte Lücke

R: Sofia Leikam, 2022, 37 Min.

Was bedeutet es, wenn die eigene Mutter im Nationalsozialismus Gewalt und Demütigung erfahren hat, wenn sie bereits als Jugendliche zur Arbeit gezwungen wurde? "Die letzte Lücke" erzählt die Geschichte von Ute Delimat, die sich bis heute mit der Leidensgeschichte ihrer Mutter auseinandersetzt, die mit 13 Jahren von den Deutschen aus ihrer Heimat in Polen verschleppt und im Landkreis Göttingen zur Arbeit gezwungen wurde. An ehemaligen Orten der Zwangsarbeit und in einem der umfangreichsten Archive über die Opfer des Nationalsozialismus sucht Ute Delimat nach neuen Informationen, um eine letzte Lücke in der Biografie ihrer Mutter schließen zu können. Dabei kristallisiert sich immer stärker das Bild eines Nachkriegsdeutschlands heraus, in dem das Schicksal der Zwangsarbeiter*innen jahrzehntelang verdrängt wurde. Der Film eröffnet einen eindringlichen Blick auf dieses Kapitel deutscher Geschichte. Er macht schmerzhaft bewusst, was Zwangsarbeit für das Leben der Opfer und darüber hinaus für ihre Familien bedeutete und wie lange dieses Unrecht von der deutschen Gesellschaft relativiert wurde.

Screenings (Auswahl):

  • Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 22.11.2022 im Lumière Göttingen.




Wie ein Traum mit offenen Augen

R: Lena Philipp, 2021, Deutschland, 34 min.

Wie ein Traum mit offenen Augen ist ein Film über zwei Menschen, die sich im Alter neu kennenlernen. Ein Film über Liebe, Vertrauen und das Loslassen eines geliebten Menschen. Ingrid fällt es schwer sich an Dinge zu erinnern und sie ist oft orientierungslos. Gerald kümmert sich um das meiste und achtet dabei sehr auf Ingrid. Der Film zeigt wie zwei Menschen mit der Diagnose Demenz umgehen. Die Eindrücke werden aus einer persönlichen Perspektive gezeigt, da die Enkelin ihre Großeltern filmt.



Barcelona – A Welcoming City

R: Christin Schuchardt (partizipativ mit Nebon Babou Bassono, Lamine Bathily, Kaire Ba, Mercè Duch, Victoria Canall), 2021, 56 Min.

The image of Barcelona is characterized by a cosmopolitan touristic life, long-term gentrification processes, and progressive political perspectives, for example, the welcoming of refugees and migrants. In order to find out to what extent the self-drawn image of Barcelona as a ‘Refugee City’ reaches the realities of the lives of the people affected by the European border regime, this ethnographic documentary focuses on the local political strategies which define and regulate the treatment of migrants. Further, it shows the alarming deficits and precarious living situations of those who have come in search of more humane living conditions and how, due to The Immigration Law, most of them spent years without the perspective of a right to stay or a work permit.

Trailer

Kontakt: christin.schuchardt@mailbox.org / +49 (0)176 61357010 / Showreel von Christin Schuchardt

AWARD WINNER & HONORABLE MENTION:

  • MAX Diversity Film Festival (AWARD WINNER) - Bruselas, Bruselas. Screened in November 2021.
  • Docs Without Borders Film Festival (AWARD WINNER) - Nassau, United States. Screened in August 2022
  • Arica Nativa Rural Film Festival (HONORABLE MENTION) - Arica, Chile. Screened in November 2021.

FINALIST

  • Festival Internacional de Cine de la No-Violencia Activa (FINALIST) - España, Argentina, Chile, México, Brasil - Screened in October 2022.
  • Istanbul International Architecture and Urban Film Festival (FINALIST) - Istanbul, Turkey. Screened in October 2021.
  • Stars of Wild Beauty - International Tourism Film Festival Montenegro (FINALIST) - Podgorica, Screened in December 2021.
  • International Activism Festival (NOMINEE) - Yellville, United States. Screened in July 2022.

OFFICIAL SELECTION

  • Image Du Ville (OFFICIAL SELECTION) Marseille, France. Screened October 2022.
  • I AM PEACE Festival (OFFICIAL SELECTION) - Bogota, Colombia. Screened in August 2022.
  • Hamburg Film Awards (OFFICIAL SELECTION) - Hamburg, Germany. Screened in August 2022.
  • GIEFF Göttingen International Ethnographic Film Festival (OFFICIAL SELECTION STUDENT COMPETITION) - Göttingen, Germany. Screened in May 2022.
  • ECOCine - Festival Internacional de Cinema Ambiental y de Derechos Humanos (OFFICIAL SELECTION) - São Paulo, Brasil. Screened in April 2022.
  • Hamburg Film Awards (OFFICIAL SELECTION) - Hamburg, Germany. Screned in April 2022.
  • Liberation Docfest Bangladesh (OFFICIAL SELECTION) - Dhaka, Bangladesh. Screened in March 2022.
  • 5th International Folklore Film Festival (OFFICIAL SELECTION) - Thrissur, India. Screened in January 2022.
  • Madrid Human Rights Film Festival (OFFICIAL SELECTION) - Madrid, Spain. Screened in December 2021.
  • MAAM - Muestra de Antropologia Audiovisual de Madrid (OFFICIAL SELECTION) - Madrid, Spain. Screened in November 2021.
  • Society for Visual Anthropology Film and Media Festival (OFFICIAL SELECTION) - Towson, United States. Screened in November 2021.
  • Refugees Welcome Film Fest (OFFICIAL SELECTION) - Berlin, Germany. Screened in October 2021.
  • Ethnological Documentary Film Festival Kratov (OFFICIAL SELECTION) - Kratovo, Mazedonien. Screened in October 2021.
  • International Ethnographic Film Festival OKO (OFFICIAL SELECTION) - Odessa, Ucrania. Screened in September 2021.
  • International Multicultural Film Festival (OFFICIAL SELECTION) - Perth, Australia. Screened in August 2021.
  • Lift-Off Filmmaker Sessions (OFFICIAL SELECTION) - Buckinghamshire, United States. Screened in May 2021.




Wir sind Chefin!

R: Mara Schepsmeier, 2021, 41 Min.

Der Film porträtiert das weibliche Pflegekollektiv AKB e.V., das seit 1981 ambulante Pflege in Berlin-Schöneberg anbietet - 40 Jahre professionelle Pflege ohne Chef*in. 15 Pflegefachkräfte versorgen ihre Patient*innen in der Nachbarschaft; aus ökologischen Gründen ausschließlich mit dem Fahrrad und zu Fuß. Der Film zeigt das Kollektiv an einem Moment des Übergangs. Lediglich zwei Frauen sind jünger als 50 Jahre alt, drei sind bereits in Rente und arbeiten in reduzierter Stundenzahl. Wer übernimmt Verantwortung, wenn die erfahrenen Frauen das Kollektiv verlassen? Werden neue Kolleginnen gefunden? Und wer arbeitet heutzutage eigentlich noch für einen Einheitslohn?

Screenings (Auswahl):

  • Im Rahmen der Ethnografischen Filmtage der Universität Bremen am 18.01.2022.
  • Im Rahmen einer Online-Veranstaltung der Ver.di Jugend Göttingen und dem DGB Jugendbündnis am 11.03.2022.
  • Im Gartenkino, Kreuzbergring Göttingen am 18.05.2022.
  • Im Rahmen einer Veranstaltung des Social Impact Lab Bremen im Kulturzentrum Kukoon, mit anschließendem Podium mit Bremer Kollektivbetrieben am 26.07.2022.
  • Im Rahmen des Kulturprojekts „Die Blaue Zone“ im Pavillon Hannover am 07.08.2022.




vom DorfLeben

R: Till Simons, 2021, 36 Min.

Der ethnografische Dokumentarfilm vom DorfLeben gewährt Einblicke in die Entstehung von Gemeinschaft. Der Film wirft ein Licht auf subjektive Vorstellungen von einem lebenswerten Leben. Er enthüllt utopische Träume und traumhafte Realitäten - die sich offenkundig nicht immer vertragen, in dem kleinen Dorf unweit von Wien. Geprägt von der Landflucht hat auch Gutenstein seine Blütezeit hinter sich. Einst war das Dorf eine der bevorzugten Sommerresidenzen des Wiener Biedermeiers. Doch heute lassen nur noch die verwaschenen Schaufensterfronten das gemeinschaftliche Leben erahnen, das die berühmten Straßen erfüllt haben muss. Vor nicht allzu langer Zeit hat sich eine neue Generation hier niedergelassen. "Wir gründen ein Dorf", behaupteten sie und brachten Dorfbewohner*innen gegen sich auf. Immer mehr kamen von nah und fern, um gemeinsam zu erneuern, was von dem alten, herrschaftlichen Dorf übriggeblieben ist. Der Film dokumentiert dieses Geflecht von Charakteren, beobachtet behutsam das Miteinander und gibt eine Vorstellung davon, was es braucht, um sein Leben in einem kooperativen Sinne neu zu gestalten.

Trailer
Mehr Informationen: https://www.tillsimons.com/vom-dorf-leben.html




Autonome Artefakte

R: Johannes Kohout und Janek Totaro, 2019, 67 Min.

Künstliche Intelligenz und humanoide Maschinen treten zunehmend in den Vordergrund technischer Entwicklung. Die Eigenschaften der Artefakte scheinen den menschlichen Körper abzubilden: Sie können lernen, verstehen und denken; sind selbstständig, interaktiv und sozial; schneller, effizienter, besser. Gleichzeitig fordern sie damit den menschlichen Körper heraus, dessen Physis und Intellekt; seine Anpassungsfähigkeit und Intimität. Der Film nimmt dies als seinen Ausgangspunkt. Philosoph*innen, Informatiker*innen und Technikenthusiast*innen reflektieren das Verhältnis von Mensch und Technik entlang vielseitiger Einblicke in unser technisches Zeitalter. Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.

Screenings (Auswahl):

  • KI Science Film Festival, Karlsruhe, 2019 (Gewinner Publikumspreis)
  • KI Science Film Festival on Tour, Aalen, 2019
  • KI Camp der Gesellschaft für Informatik e.V., Berlin, 2019
  • Close:Up Film Festival, Reykjavík, 2019 (Nominierung "Best Student Documentary")
  • Berlin Motion Picture Festival, Berlin, 2019 (Award "Best Student Documentary")




Beyond

R: Magdalena Reichinger, 2019, 48 Min.

Während Forschung und Technik für die dauerhafte Besiedelung des Mars stetig voranschreiten und die Gründe für eine Kolonisierung immer dringlicher erscheinen, bereiten sich zwei Menschen auf ihren One-Way-Trip zum Mars vor, stetig hin- und hergerissen zwischen Träumen von einem zukünftigen Leben am Mars und ihrer gegenwärtigen Lebensrealität auf der Erde.


Screenings (Auswahl):

  • Crossing Europe, Filmfestival Linz, 2020
  • Open-Air Kino „docs" im dots, Göttingen, 2019
  • Kino Lumiere, Göttingen, 2019



Nie erzählt

R: Marsina Noll, 2018, 50 Min.

1934 lernten sich auf einer Kirmes in Zeddam, ein Dorf in der niederländischen Provinz Gelderland, zwei junge Menschen kennen, die unterschiedlicher nicht sein konnten: Frederika Wilhelmina Dellemann wuchs in einem Umfeld auf, das sich klar gegen Hitler positionierte. Erwin Robert Karl Poppe hegte große Sympathien für die nationalsozialistische Propaganda. Wenige Jahre später begann er eine Polizeiausbildung und bewachte einige Wochen lang das Warschauer Ghetto. Trotz der widrigen äußeren Umstände und des großen Widerstands seitens der Familie Dellemann, verliebten sich Frederika und Erwin und heirateten 1938 im niederländischen Doetinchem. Was wie die Zusammenfassung eines romantischen Historiendramas klingt, ist Teil der Familiengeschichte der Filmemacherin, die das Leben ihrer Urgroßeltern zum Gegenstand eines ethnografischen Films gemacht hat.



Was bleibt. Ein Nachruf auf Wilhelmine und Bernard

R: Judith Schein, 2018, 37 Min.

Hermann lebt seit 1946 im selben Haus, mit den Möbeln und Büchern seiner Eltern, Marx- und Leninbüsten, Chanukka-Leuchtern, unzähligen gerahmten Fotos, Briefen und Ölbildern. Er konserviert die Dinge aus der Vergangenheit, von denen er sich bis heute nicht trennen konnte, weil sie für ihn Erinnerungen an seine Familie bedeuten.


Screenings (Auswahl):

  • German International Ethnographic Film Festival (GIEFF), Koblenz 2018; Gewinner des Manfred-Krüger-Preises
  • Sief-Congress, Göttingen, 2017
  • One with a Movie Camera, Marburg, 2017
  • East Silver Market, auf dem Ji.hlava International Documentary Film Festival, Tschechien, 2017
  • Filme gegen das Vergessen, Filmwoche in der Kinobar Prager Frühling, Leipzig, 2017



Stille Stimmen

R: Ute Seitz, 2017, 32 Min.

Nicoleta hat seit über 20 Jahren kein Wort mehr gesprochen, schreibt aber Erzählungen und Gedichte. Und Simone erzählt auf YouTube wortgewandt vom Leben mit Mutismus, kann frei sein auf der Bühne, während ihr im täglichen Miteinander kaum ein Wort über die Lippen kommt. Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.


Screenings (Auswahl):

  • One with a Movie Camera #6, Marburg
  • Showcase ethnografischer Film, Göttingen
  • Mach Festival 2018, Halle
  • Dokumentarfilmsalon, Hamburg
  • Raum für drastische Maßnahmen, Berlin




Action! Cut!

R: Malte von der Brelie, 2014, 72 Min.

Was macht den professionellen Film und was macht den Amateurfilm aus? Diese Frage stellt sich insbesondere für das digitale Zeitalter, in dem Kameraequipment, Expertenwissen und eine breite Distribution der Filme für immer mehr Menschen zugänglich wird. Jede und jeder kann eigene Filme drehen und im Internet veröffentlichen! Der Film „Action! Cut!“ begleitet drei junge Amateurfilmemacher_innen über den Zeitraum von sechs Monaten bei der Realisierung ihrer ehrgeizigen Filmprojekte sowie ihrer Träume, ‚professionelle‘ Filmemacher_innen zu werden. Dabei ist der Film nicht nur eine Studie der kontemporären Medienindustrien und den alltäglichen digitalen Medienpraktiken, sondern handelt vor allem von den Herausforderungen und Glücksmomenten des Filmemachens.



Nullfünfer. Mit Kopf, Herz und Seele

R: Birgit Ehret, 2014, 56 Min.

„NULLFÜNFer“ lässt die Fans eines niedrigklassig spielenden Vereins ihre ganz persönliche Geschichte einer ungewöhnlichen Fanszene erzählen. Eine Geschichte, die die Leidenschaft für einen Oberligisten erklärt. Eine Geschichte, die von Hochs und Tiefs geprägt ist. Eine Geschichte über Fans, die es Anfang der 1990er Jahre geschafft haben die damals aktiven Rechtsradikalen aus ihrem Stadion zu verdrängen, was bis heute identitätsstiftend ist und einen wichtigen Bestandteil ihres Selbstverständnisses ausmacht. Eine Geschichte über eine Gruppe Menschen, die die Streichung ihres Vereins aus dem Vereinsregister mit der Gründung der Initiative „Fans ohne Verein“ beantwortet, damit über fast zwei Jahre der Vereinslosigkeit das endgültige Auseinanderbrechen der Fanszene verhindert und zudem Weltruhm erlangt. Eine Geschichte über eine Fanszene, die ihre neue Heimat, einen dörflich anmutenden Sportplatz im Göttinger Süden, verliert, und daraufhin das Risiko der Einrichtung eines Fanraums eingeht und damit erfolgreich ist. Eine Geschichte über Anhänger eines niedrigklassigen Vereins, die sich durch ihr Engagement immer wieder einmischen und die Dinge selbst in die Hand nehmen, wie es sich in ihrer aktuellen Initiative „Glotze aus, Stadion an!“ wiederspiegelt. Eine Geschichte, die von Leidenschaft, politischer Entschlossenheit, Durchhaltevermögen, Menschlichkeit, Engagement und Zusammenhalt zeugt. Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.

Screenings (Auswahl):

  • 11-mm Internationales Fußballfilmfestival 2014 in Berlin
  • Kicking+Screening Soccer Film Festival 2014 in New York
  • Regard Bleu Festival 2014 in Zürich



In-between Homes. A documentary in Everyday Comforts

R: Karina Klimenko, 2012, 34 Min.

There are travelers who regularly undertake continuous cosmopolitan travels. Why do they keep returning to some places? Where do they feel home? And how does it feel being home, anyway? A film in the context of research in Sensory Ethnography seeks to share a protagonist’s view on being „home“ and „away“ in terms of senses. Taking us from Russian Chelyabinsk to Istanbul, In-between Homes analyses the interrelation of movement and sensory experience of place and self that result in a fluid state of existential authenticity or the „sixth sense“. Through close-ups, interviews, and filmmaker’s narrative, In-between Homes explores what makes self-dependant travelers return to some places and how this places become integrated into an everyday landscape of home. Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.

Screenings (Auswahl):

  • Göttingen International Ethnographic Film Festival (GIEFF) 2014
  • 2. Marburg International Ethnographic Film Festival 2013
  • Ethnographic Film Festival Intimalente 2012, Caserta, Italy



Selbst. Alternative Selbstständigkeit

R: Neele Behler, 2011, 58 Min.

„Ich muss auch ein bisschen Mut mitbringen“, „aber solange ich immer eine Idee habe, kann mir nichts passieren“. „Es geht irgendwie immer weiter …“ Die Arbeitswelt verändert sich, das Normalarbeitsverhältnis scheint aus der Mode zu kommen und immer mehr Verantwortung wird auf die Arbeitenden selbst übertragen. Klaus, Carola, Arne und Roland sind „Ein-Personen-Selbstständige“, die ihren Lebensunterhalt mit der kleinsten aller möglichen Betriebsformen verdienen. Damit tragen sie die größte mögliche Verantwortung und alles Risiko selbst. Und in Zukunft? Wollen sie weiterhin „genau so!“ leben. „Selbst“ gibt einen tiefen Einblick in den Alltag der vier ProtagonistInnen, die je ihren eigenen Weg gefunden haben, mit den Anforderungen und auch der Prekarität der Lebens- und Arbeitsweise Alleinselbstständigkeit umzugehen. Der Film verdichtet einfühlsam wie sich Lebenswege und Standpunkte mit privaten und ökonomischen Notwendigkeiten zu einem Amalgam aus Arbeit und Leben verbinden. Aber entspricht das wirklich dem Traum von einem selbst bestimmten Leben, oder doch eher hochgradiger Prekarität?



Keeping it Real. Eine Berliner Rapperformanz

R: Martin Giesler, 2010, 46 Min.

Realness hat im HipHop eine hohe Bedeutung: Sowohl in ihrer Alltagswelt, als auch in ihren künstlerischen Performanzen versuchen Mitglieder einer Berliner HipHop-Community einem als „authentisch“ geltenden Maß zu entsprechen, um für die Hörer ihre Songs oder die Besucher ihrer Konzerte glaubwürdig zu erscheinen. Mit welchen Strategien die Akteure versuchen, Authentizität herzustellen und welchen Systemwelten wie etwa der eigenen Biographie oder der lokalen Herkunft sich ihre medialen Vermittlungsformen dabei bedienen, das steht im Mittelpunkt des Films, der die zwei Rapper Colos und Liquid Walker sowie das Plattenlabel Mellow Vibes porträtiert. Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.



Schule aus, ins Leben raus (Out of School)

R: Sandra Eckardt, 2006, 51 Min.

Für Jessica und Len ist es der letzte Schultag. Im Alter von fünfzehn Jahren befinden sich die beiden Hauptschüler inmitten eines Überganges aus dem „Schonraum“ Schule in die Selbstverantwortlichkeit und stehen nun vor einer Fülle an Möglichkeiten und gleichzeitigen Beschränkungen. Der Weg direkt in eine Lehrstelle wird nur noch von wenigen ihrer Mitschüler überhaupt angestrebt. Der Großteil entscheidet sich, ohne vorherige Bewerbungsinitiative, für die Verschiebung des Statuswechsels zugunsten des staatlichen Übergangsregulativs der Berufsbildenden Schule. Der Fokus des Filmes liegt auf diesen zwei unterschiedlichen Wegen: Jessicas Übergang in eine Ausbildungssituation und Lens Weg von einer schulischen Institution in die nächste. Wie gehen die Jugendlichen mit der Übergangssituation um und welche kulturellen Praxen etwa ritueller Art finden bei der Bewältigung Eingang? In der filmischen Begleitung über fünf Monate standen im Kontext von Familie, Berufsschule und Arbeitsplatz die Empfindungen und Zustände der Jugendlichen im Mittelpunkt.


Screenings (Auswahl):

  • Göttingen International Ethnographic Film Festival (GIEFF) 2008, Winner Student Award
  • Nominierung: Internationales Frauenfilmfestival Dortmund/Köln 2009 (Kategorie nationaler Wettbewerb für Bildgestalterinnen)
  • Regard bleu#4 in Zürich 2008
  • Trento Filmfestival 2009



„Zwischen den Welten zu wandern“ – HexeSein im 21. Jahrhundert

R: Jennifer Kunstreich, 2007, 63 Min.

„Neue Hexen” im 21. Jahrhundert stehen in Verbindung mit Bäumen, Naturgeistern und „Mutter Erde”. Die Männer und Frauen, die die Selbstbezeichnung „Hexe” heute für sich in Anspruch nehmen, verstehen sich als GrenzgängerInnen zwischen den Anforderungen der modernen Alltagswelt und der Welt der Naturmagie. Aus ihrer Verehrung der Natur ziehen die Hexen eine Weltanschauung, die ihnen Zuversicht und Handlungssicherheit gibt. Zugleich stehen die ProtagonistInnen des Film durch ihre Identifikation mit diesem Weltdeutungssystem in mancherlei Spannungsverhältnis zur sie umgebenden Alltagswelt. Sie werden als Spinner betrachtet und sind mit ängstlichem Aberglauben konfrontiert. Umgekehrt beurteilen die Hexen viele Prozesse der modernisierten Gesellschaft sehr kritisch. Was erscheint wie die esoterische „Wiederverzauberung der Welt” wird so zu handfester Kulturkritik.


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Liste aller Masterfilme von 1991 - 2019 (*pdf)

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CVA Filme

CVA-Filme



Imhorst – Ein Hof für die Zukunft

R: Tabea-Marie Hujsa, David Suárez Caspar und Paula Hoffmann, 2023, 18 Min.

„Ich kann mir das nicht vorstellen, einfach nur Rentner zu sein, irgendwo zu sitzen und die Buchsbaumhecke zu beschneiden oder Tulpen zu pflanzen. Ich will (…) was tun, wo ich das Gefühl habe, dass es eine sinnvolle Tätigkeit ist.“ Martin ist Landwirt. Nach 30 Jahren gibt er seinen Hof im Umland von Bremen auf, weil dieser einer neuen Bundesstraße weichen muss. Doch statt mit seinen 63 Jahren in den Ruhestand zu gehen, wagt Martin nochmal einen Neuanfang. Der Film begleitet ihn dabei und erzählt von seinen Wünschen und Zukunftsvisionen, aber auch von den Schwierigkeiten, mit denen Martin und seine Mitstreiter*innen des neuen Hof-Projekts konfrontiert werden.




Home in the Kitchen

R: Xikai Chen, 2023, 31 Min.

In Göttingen und der Region leben zahlreiche chinesische Studierende. Viele von ihnen sehnen sich früher oder später nach dem Essen, das sie aus ihrer Herkunftsregion kennen, und versuchen, es hier nachzukochen. Doch nicht nur fehlende Zutaten stellen sie vor Probleme, auch nicht verfügbare oder andere Koch- und Küchenutensilien sind ein Hindernis, genauso wie fehlende Rezepte und mangelnde Kocherfahrung. Einigen der (ehemaligen) chinesischen Studierenden, die für längere oder kürzere Zeit in Deutschland sind, schaut der Film bei ihrem Versuch über die Schulter, dem „Geschmack ihres Zuhauses“ auf die Schliche zu kommen.




Zehn nach Zwölf

R: Nadine Klose, Elena Gavric und Anna Becker, 2023, 17 Min.

Mit viel Einsatz und Herz leitet Muhannad Assad das „L’Olivier“, ein kleines Imbissrestaurant in der Göttinger Innenstadt, wo frisch zubereitete syrische Speisen angeboten werden. Der Film begleitet ihn durch einen langen Tag, zeigt hektische wie ruhige Momente, die manchmal abrupt aufeinanderfolgen. Als Selbstständiger ein Restaurant zu führen, ist für Muhannad dabei immer wieder eine Herausforderung, nicht zuletzt, weil die Familie oft viel zu kurz kommt. “Zehn nach Zwölf” ist ein Film über die Anstrengungen in der Gastronomie, die den Alltag derer, die dort arbeiten, von früh bis spät bestimmt.




Der Genuss von Zeit

R: Paulina Guskowski und Sophia Lanzinger, 2023, 31 Min.

Stephanie und Klaus leben in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover. Ihre große Leidenschaft: Essen. Beide sind Anhänger*innen der Slow-Food-Bewegung, deren Ideale genussvolles, bewusstes, traditionelles und regionales Essen sind. Diese Ideale in ihren Alltag zu integrieren, fällt den beiden nicht immer leicht, nicht zuletzt, weil sie als Lehrer und Krankenpflegerin im Schichtdienst in herausfordernden Berufen tätig sind. Anders in ihrem Urlaub: Dann wird ihr wildwachsender Garten zum Lebensmittelpunkt! Der Film begleitet Stephanie und Klaus einen Sommer lang und versucht, ihrer Interpretation von einem Leben mit „gutem Essen“ näher zu kommen.


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Objekte, die Subjekte waren

R: Maren Aldermann und Ann-Sophie Wiegel, 2019, 25 Min.

Sensible Objekte befinden sich in verschiedenen Sammlungen der Universität Göttingen. Es handelt sich dabei um Objekte, die aus heutiger Perspektive vor allem aus ethischen Gründen als sensibel eingestuft werden. Darunter fallen auch Human Remains, also menschliche Überreste, die sich von anderen sensiblen Objektgruppen aufgrund ihrer Eigenschaft als Körperfragmente eines (ehemaligen) Menschen abheben und so eine Sonderrolle einnehmen. Wie gehen verschiedene Sammlungsmitarbeiter*innen vor ihren jeweiligen Fachhintergründen in ihren unterschiedlichen Arbeitspraxen mit Human Remains um? Wie verändert sich der Blick auf die Objekte im Prozess der Arbeit an und mit ihnen? Ist es überhaupt möglich, solche Objekte a priori als sensibel einzustufen oder verändert sich die Sensibilität von Objekten je nach historischen, kulturellen und sozialen Kontexten? Diesen und anderen Fragen versucht sich der Film anzunähern und dabei unterschiedliche Perspektiven in Bezug auf die Arbeit mit menschlichen Überresten aufzuzeigen.




Bitte nicht berühren

R: Agatha Czarny und Lena Philipp, 2019, 15 Min.

Museale Räume erzeugen bestimmte Atmosphären, die sich in die Körper der Besucher*innen einschreiben. Zudem beeinflusst das Wissen um ein adäquates Verhalten an diesen wissenschaftlichen Orten die Art und Weise, wie sich Menschen den ausgestellten Objekten annähern, wie sie sie erfahren und wahrnehmen. Mit dieser sinnlichen Wahrnehmung der Besucher*innen setzt sich der Film auseinander. Er versucht herauszufinden, wie menschliche Körper durch den musealen Raum in eine bestimmte Form gebracht werden. Exemplarisch werden Besucher*innen auf ihrem Gang durch drei unterschiedliche Ausstellungsräume begleitet: die Musikinstrumentensammlung, die Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen und durch den Alten Botanischen Garten.




Unter der Geburt

R: Stella Bandemer, Wiebken Nagel und Mara Schepsmeier, 2019, 35 Min.

Der Film nimmt die Göttinger Sammlung zur Geschichte der Geburtsmedizin mit Objekten aus dem 18. und 19. Jahrhundert zum Ausgangspunkt, um Diskussionen rund um die Geburtshilfe anzuregen. Männliche Geburtshelfer und ihre Studenten bekamen in der damaligen Entbindungslehranstalt erstmals Zugang zu Geburten, die vorher als Hausgeburten von Hebammen durchgeführt wurden. Vor Ausstellungsvitrinen mit Zangen, Wachsmoulagen, Geburtsstühlen und Muttermundmodellen setzen sich zwei Hebammenschülerinnen und zwei Medizinstudierende mit den Ursprüngen ihrer Disziplinen auseinander. Gemeinsam mit den jungen Ausstellungsbesucher*innen nähern sich die Zuschauer*innen Fragen von Geschlecht und Arbeitsteilung in der Geburtshilfe, der Ausbildung am Phantom und mit dem lebendigen Menschen sowie der Beziehung zwischen Patientin und Behandler*in.




Knochenarbeit

R: Zoe Back und Till Simons, 2019, 23 Min.

Einem Pappkarton auf der Spur, der an einem frühen Morgen in der Abteilung für Historische Anthropologie abgegeben wird, ermöglicht der Film Einblicke in den Arbeitsalltag des Hauses, der angegliederten Sammlung sowie zweier dort arbeitender Anthropologinnen. Die Sammlung hat eine lange Geschichte und umfasst unter anderem archäologische Skelettserien, eine Schädelsammlung sowie mumifizierte Körper. Diese und weitere Objekte wurden und werden in unzähligen Kartons gesammelt und sorgfältig archiviert. Doch was lässt sich aus Zähnen eigentlich lesen und was können kleinste Knochenfragmente über vergangenes Leben erzählen? Wie arbeiten Anthropolog*innen konkret und wie werden in diesem Feld Erkenntnisse generiert und weiter vermittelt? Der Film holt die Zuschauer*innen bei diesen Fragen ab und nimmt sie mit in die Welt der Knochen, Zähne und Schädel.




Garten der Dinge

R: Björn Höller, Kai Hornburg und Christian Schmidt, 2019, 25 Min.

Was passiert, wenn wildwuchernde Natur in Sammlungsobjekte überführt wird? Volker Meng und sein kleines Team widmen sich dieser schier unmöglichen Aufgabe seit vielen Jahren. Der Kustos des forstbotanischen Gartens gibt Einblick in den Alltag wissenschaftlicher Sammlungsarbeit und zeigt im Umgang mit den Dingwelten des Gartens, was es bedeutet, lebendige Objekte zu kuratieren. Der Forstbotanische Garten ist ein Ort angehäuften Wissens, eine Ausstellung unter freiem Himmel, in der die intellektuelle Betrachtung mit multisensorischen Eindrücken zusammenfällt. Und doch ist dieses Wissen bedroht, die Ordnung der Ausstellung anhaltend mit dem Chaos der eigenwilligen Umwelt konfrontiert und die lehrreiche Auseinandersetzung mit den Sammlungsobjekten weicht zugunsten einer überhandnehmenden sensuellen Erfahrung. Vermessung, Abstraktion und Objektivierung treffen im „Garten der Dinge" auf das grüne Leben. Und mitten in diesem Spannungsfeld ist Volker Meng.


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Die Teilnehmer*innen des Masterschwerpunkts Curriculum Visuelle Anthropologie (CVA) 2015-2017 realisierten ihre Filmarbeit im Rahmen des Projekts „Bilder machen“. Die Studierenden videografierten jeweils Personen bzw. Personengruppen bei der Ausübung ihrer visuellen Praktiken. Das Forschungsziel bestand darin, sich für bestehende Normen, Vorbilder sowie das sensorische Instrumentarium, in das die bilderstellenden Praxen eingebettet sind, zu sensibilisieren. Um Kohärenzen, aber auch Disparitäten quer zu den verschiedenen Bildprozessen kenntlich machen zu können, fiel die Entscheidung, eine Vielzahl kurzer Videoclips zu erstellen. Diese wurden mit Hilfe der Software „Korsakow“ des Filmemachers und Künstlers Florian Thalhofer in einer interaktiven Online-Plattform zusammengeführt. Der Korsakow-Film „Bilder machen“ sowie die Projektwebsite, in die der Film eingebettet ist, finden sie hier.


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Die Klimaritter

R: Michael Schlorke, 2015, 41 Min.

Der Film verhandelt aus vier Perspektiven Aktivitäten innerhalb und außerhalb des aktuellen Göttinger “Masterplans 100% Klimaschutz”. Zwei Klimaschutzmanagerinnen der Stadt, der Leiter des school_lab der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, ein Aktivist der Gruppe JANUN Göttingen und eine Einzelaktivistin des PermaKulturRaum-Projekts verfolgen dabei ganz unterschiedliche Ansätze, der wachsenden Dringlichkeit zu begegnen, überregionale Klimafolgen abzuwenden. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, ob das nachhaltige Handeln von Einzelnen oder Initiativen angesichts struktureller Hemmnisse, die in eine ungewisse Zukunft weisen, überhaupt etwas zu bewegen vermag.


Screenings (Auswahl):

  • Greenmotions Filmfestival, Freiburg, 2015
  • 3. Nacht des Wissens, Göttingen, 2017



Wind ums Rad

R: Tamara Muskhelishvili, Judith Schein und Ute Seitz, 2015, 42 Min.

„Stoppt den Größenwindwahn“ – mit markanten Slogans wie diesen wirbt die Bürgerinitiative Barterode/ Esebeck für ihren Kampf gegen Windkraftanlagen, die unweit der beiden nahe Göttingen gelegenen Dörfer errichtet werden sollen. Wie in vielen anderen Orten, stößt auch hier der Ausbau der Windenergie, der immer wieder als eine wichtige Antwort auf die Klimaerwärmung gepriesen wird, auf organisierten Widerstand. Mitten in dieser komplexe Gemengelage aus Natur- und selbsternannten Heimatschützer*innen, kooperationswilligen Grundstückseigner*innen, Expert*innen und Energiekonzernen, geht der Film der Frage nach, wie sich das Alltagsleben in kleinen Gemeinden und Dörfern durch den Kampf um das Pro und Contra der Windenergie verändert hat.


Screenings (Auswahl):

  • Greenmotions Filmfestival, Freiburg, 2015
  • 4. Marburg International Ethnographic Film Festival 2015
  • 3. Nacht des Wissens, Göttingen, 2017



A-Klimatisiert

R: Alena Nannen und Audrone Petrauskaite, 2015, 40 Min.

In loser Anknüpfung an das Genre dokumentarischer Selbstversuche haben die Filmemacherinnen ein Experiment durchgeführt: Vier Wochen lang ein möglichst klimaneutrales Leben führen. Ihre Erlebnisse haben sie in einem Videotagebuch festgehalten. Aus dessen Einträgen sowie aus Meinungen von Umwelt-, Verkehrs- und Ernährungsexpert*innen, die Auskunft über die Schwierigkeiten aber auch Chancen geben, den eigenen Alltag nach Gesichtspunkten der Klimaneutralität zu gestalten, entfaltet der Film vielfältige Ideen, wie es möglich sein könnte, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.


Screenings (Auswahl):

  • Klimaschutzworkshop des Landkreises Göttingen, 2015
  • 3. Nacht des Wissens, Göttingen, 2017



Zwischen Handarbeit und Hightech – Greenpeace im Wandel der Zeit

R: Marsina Noll und Robert Panten, 2015, 37 Min.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist einer der globalen Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. Die Filmemacher*innen begleiten die Göttinger Ortsgruppe zu einer Protestaktion in der Lausitz mit mehreren tausend Teilnehmer*innen und zeigen, dass die Klimaschutzaktionen von Greenpeace hoch professionell organisiert sind und auf massenmediale Aufmerksamkeit zielen. Zudem blickt der Film auf die Anfänge von Greenpeace in Deutschland in den frühen 1980er Jahren zurück. Ein Aktivist der ersten Stunde führt die Filmemacher*innen durch die Zentrale in Hamburg und berichtet von den Anfangstagen der Non-Profit-Organisation.


Screenings (Auswahl):

  • Greenmotions Filmfestival, Freiburg, 2015
  • 9. Green Me Filmfestival, Berlin, 2016
  • 3. Nacht des Wissens, Göttingen, 2017


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Liste der Filme aus dem Lehrforschungsprojekt "Masterprogramm CVA" von 2002 - 2019 (*pdf)

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Weitere Filme

Weitere Filme



Gunther Galinsky, Fotofreund

R: Oliver Becker und Torsten Näser, 2022, 30 Min.

„Die Kamera lügt immer über das, was vor ihr ist, aber nie darüber, was hinter ihr ist.“ (Wolfgang Tillmans) Im Sommer 1973 entsteht das Porträtbild einer jungen Frau mit Sommersprossen. Der Fotograf: Gunther Galinsky, ein engagierter Fotoamateur im besten Sinne. Galinsky war gelernter Bergmann, seine Liebe aber galt der Fotografie. Mehr als eine halbe Million Bilder hat er im Laufe seines Lebens gemacht. Über 50 Jahre leitete er den Club der „Freiberger Fotofreunde“. 1980 erhielt er als einer der wenigen DDR-Fotografen vom Weltverband der Kunstfotografen FIAP den Titel „Artiste FIAP“. Seine Fotografien, die in zahlreichen Büchern veröffentlicht sind, prägen das visuelle Gedächtnis der Stadt bis heute. „Gunther Galinsky, Fotofreund“ ist ein Doku-Porträt. Gleichzeitig erzählt der Film ein Stück wenig beachteter deutscher Fotogeschichte: von der DDR-Amateurfotografie, ihrer Organisation in Betriebsgruppen und Zirkeln, ihrer ideologischen Vereinnahmung und von den leisen Versuchen einzelner, Gegenbilder zu erzeugen. Schließlich führt der Film in jenen Sommer zurück, um Licht in die Entstehung des Bildes von der jungen Frau zu bringen. Gunther Galinsky starb kurz vor Beginn der Recherche für diesen Film. Daher rekonstruiert er sein Leben und Wirken: mithilfe der Erinnerungen von Weggefährten, filmischem Archivmaterial und Fotografien, vor allem seinen eigenen. Der Film geht dabei auch der Frage nach, wieviel Fotografien eigentlich über die Person verraten, die sie gemacht hat.

Screenings:

  • Im Rahmen des Kolloquiums für Sächsische Landesgeschichte der TU Dresden in der Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Zellescher Weg 18, 01069 Dresden, Klemperer-Saal am 26. April 2023, Beginn um 18.30 Uhr
  • Kolloquium des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen am 25.01.2023.
  • „Re|Präsentationen. Audiovisuelle Medienpraktiken kuratieren“. Tagung des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) und der Kommission für Film und audiovisuelle Anthropologie in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft (DGEKW) vom 24.-25.11.2022 in Freiberg (Sachsen).





„Ungehaltene Reden“ Ein Film über wissenschaftliche Karrierewege und Gender

R: Sandra Eckardt, 2019, 41 Min.

Der Film beschäftigt sich mit Wissenschaftskarrieren und ihrem gegenderten Charakter. Nach wie vor sind mehr Männer als Frauen auf Professuren zu finden. Warum ist das so? Was sagen jene Frauen dazu, die es geschafft und den langen Weg zu den höchsten Fachpositionen auf sich genommen haben oder noch unterwegs dorthin sind? Was denken eigentlich Männer über die Geschlechterproblematik?
Im Film „Ungehaltene Reden“ erzählen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche von ihren individuellen Erfahrungen und Karrierewegen. Welche Bedeutung hat die wissenschaftliche Arbeit für sie? Was war schwierig auf ihrem Weg und was war für sie dabei unterstützend? Inwiefern nehmen sie das Arbeitsfeld Wissenschaft als geschlechterhierarchisierend wahr?
Es sind ungehaltene Reden im doppelten Sinne: Manches wird erstmalig erzählt und manch eine/r ist ungehalten angesichts der Situation von Wissenschaft und Wissenschaftskarrieren.
Die Reihe von Gesprächen vor der Kamera entstand in Kooperation des Gleichstellungsbüros der Philosophischen Fakultät mit dem Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen. Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Gleichstellungsfonds.




Schleudertrauma

R: Oliver Becker und Torsten Näser, 2018, 85 Min.

Im Herbst 2014 feierte das Theaterstück „Schön, dass Ihr da seid“ vor einem ausverkauften Haus Premiere. Die Aufführung markierte den Höhepunkt einer über einjährigen Kooperation zwischen dem Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität sowie dem „Jungen Theater“ Göttingen. Das Stück thematisiert die wechselvolle Geschichte des Grenzdurchgangslagers Friedland in Südniedersachsen und basiert auf Forschungen, die Studierende des Instituts im Rahmen eines Masterprojekts durchgeführt haben. Was im Applaus allerdings unterging, war der spannungsgeladene Prozess, in dem die Beteiligten um die Fassung des Stücks gerungen hatten. Der Film rückt die Interaktionen zwischen Universität und Theater in den vier Wochen bis zur Uraufführung in den Fokus. Zusammen mit dem Schauspielensemble sowie Studierenden und Dozierenden entwickelt der Regisseur Kai Tuchmann die Textfassung des Stücks. Parallel dazu laufen die Arbeiten der unterschiedlichen Gewerke am Theater auf Hochtouren. In der Verschränkung der verschiedenen Praxen wird ersichtlich, wie abweichende Routinen, ungleiche Arbeitsethiken sowie disparate Hierarchieverständnisse an der institutionellen Schnittstelle zunehmend Reibungspunkte erzeugen. Auf einer zweiten Erzählebene erinnern sich die Beteiligten an die Geschehnisse, ringen um Worte oder korrekte Formulierungen. Sie mühen sich, um das Erlebte in einen Diskurs zu überführen, in dem das Spannungsfeld zwischen redlichem kooperativen Bemühen und der Kollision zweier Wissensmilieus zu Tage tritt, manchmal aber auch nur Schweigen hinterlässt. Die dritte Ebene der Narration markieren Ausschnitte aus dem fertigen Stück. Deutlich wird, dass der gewählte kollaborative Ansatz aller Konflikte zum Trotz die Grenzen eingeübter Wissensformate um kritische, performative und rezeptionswirksame Repräsentationen fruchtbar zu erweitern vermochte.

Screenings (Auswahl):

  • Universität Tübingen/ Online-Screening im Rahmen des Lehrforschungsprojekts „Heimattheater für die Welt“. 40 Jahre Theater Lindenhof in Melchingen, Schwäbische Alb“ im Juli 2020
  • Universität Klagenfurt/ Tagung „Ko-Produktion von Ethnografie/Kultur- und Sozialwissenschaften und den performativen Künsten. Anziehung und Abstoßung in transdisziplinären Forschungsprojekten“ vom 27.–28.2.2020
  • Universität Marburg/ Filmabend des Fördervereins der Marburger kulturwissenschaftlichen Forschung & Europäischen Ethnologie e.V. (MakuFEE e.V.) am 11.02.2020
  • Universität Marburg/ Tagung: Authentizität vor der Linse? Die Kamera im Blickpunkt kulturwissenschaftlicher Forschung am 21.09.2019 (in kommentierter Kurzfassung)
  • Universität Göttingen/ Institut für Ethnologie am 09.05.2019
  • Universität Freiburg/ Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie am 29.01.2019
  • Universität Göttingen/ 4. Nacht des Wissens am 26.01.2019
  • Universität Hamburg/ Hamburger Gesellschaft für Volkskunde (hgv) am 12.12.2018
  • Film Festival «One with a Movie Camera»/ Marburg am 03.11.2018
  • Universität Würzburg/ Europäische Ethnologie /Volkskunde und GSIK – Globale Systeme. Interkulturelle Kompetenz am 29.05.2018
  • Universität Basel/ Seminar für Kulturwissenschaft u. Europäische Ethnologie am 15.03.2018
  • Universität Göttingen/ Institut für Kulturanthropologie /Europäische Ethnologie am 13.12.2017 (Preview)
  • Collegium Helveticum u. Universität Zürich/ Workshop «Zusammenarbeit(en). Praktiken der Koordination, Kooperation und Repräsentation in kollaborativen Prozessen» am 06.10.2017 (Preview)


Publikationen zum Film:

  • Näser, Torsten (2019): Filming in contact zones. Strategien der Aushandlung kameraethnografischer Begegnungen. In: Kleinmann, Sarah; Peselmann, Arnika; Spieker, Ira Spieker (Hrsg.): Kontaktzonen und Grenzregionen. Kulturwissenschaftliche Perspektiven (= Bausteine aus dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Band 38). S. 257-273.
  • Becker, Oliver; Näser, Torsten (2019). Schleudertrauma. Forschendes Lernen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst. In: Groth, Stefan; Ritter, Christian (Hg.): Zusammen arbeiten. Praktiken der Koordination und Kooperation in kollaborativen Prozessen. Bielefeld. S. 183-209.
  • Näser, Torsten (2019): Doing Space im Prozess filmischen Arbeitens. Eine praxeologische Introspektion. In: Katrin Bauer und Andrea Graf (Hg.): Raumbilder – Raumklänge. Zur Aushandlung von Räumen in audiovisuellen Medien. Münster. S. 15–24.



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Forschungsprojekte

Forschungsprojekte



Migrationserzählung und digitale Diaspora:
Eine audiovisuelle Ethnographie der jüdischen Familie Szekely-Bleiweis auf Rarotonga

Dennis Dellschow

Imai, ihre Mutter Yudita und deren 8-jährige Tochter Maya sind die einzigen jüdischen Bewohner*innen des südpazifischen Inselstaates der Cook Islands. Sie sind die Tochter, Enkelin und Urenkelin der Shoa-Überlebenden Mali Bleiweis und Pal Szekely, deren Migrationsweg über Spanien, Bolivien und Chile führte. Maya ist das jüngste Familienmitglied: Sie ist die Tochter Imais und eines Cook Islanders, mit dem sie allerdings keinen Kontakt hat.

Dennis Dellschow geht in seinem visuell-anthropologischen Dissertationsvorhaben der Frage nach der Bedeutung der Familiengeschichte für das heutige Leben der Familie Bleiweis-Szekely im multiethnischen, nicht aber multireligiösen Kulturraum der Cook Islands nach: Ethnographischer Ausgangspunkt des Projektes ist der Wunsch Imais, für Ihre Tochter die Geschichte der Familie dokumentieren – nicht als Geschichte der Vergangenheit, sondern auf die Zukunft blickend.

Entlang Imais Vision beschäftigt sich das Projekt mit folgenden Fragen:

Was bedeutet es für die Familie als einzige jüdische Menschen in einer polynesischen Inselgemeinschaft zu leben? Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die eigene Migrationserzählung und die damit verbundene lebendige Zeitzeugenschaft für die kulturelle Identität der Familie? Aufgeworfen werden soll auch die Frage, wie das Zusammenleben in einer vor allem digital gelebten Diaspora im Alltag verhandelt wird.



Pferdewissen

Projektleitung: Sandra Eckardt (Göttingen)
Förderung: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Pro Niedersachsen)

Wissen um Pferde und Pferdezucht ist ein über Jahrhunderte erwachsenes, in vielen Aspekten immaterielles Kulturgut; gleichzeitig ist Pferdewissen auch ein wesentliches Wirtschaftsgut. Das Projekt untersucht den Umgang mit diesem Wissen unter verschiedenen Akteur*innengruppen am Beispiel der Hannoveraner Pferdezucht. Mit einem wissensanthropologischen Blick in den Arbeitsalltag landwirtschaftlicher Betriebe, die Hannoveraner Pferde mit einer wirtschaftlichen Zielstellung züchten, begleitet die Forschung Entwicklungsprozesse ausgewählter Pferdeindividuen von der Geburt an, u.a. bis zum sieggekrönten Status des Athleten. Der Blick liegt dabei auf der Genese von verschiedenen Wissensbeständen und Wissensformen, deren Austausch und Vermittlung. Um den wandelbaren Prozess des Arbeitens mit dem Lebendigem am Laufen zu halten, greifen die Praktiker*innen auf ein Repertoire an vielfach inkorporiertem Erfahrungswissen situativ zurück, das in dieser Arbeit unter anderem über Video-, Audio- und Fotografie für Rezipient*innen exemplarisch greifbar wird. Ziel ist es, am Beispiel der Hannoveraner Pferdezucht das Pferd als eine Ressource spätmoderner Kultur und Ökonomie zu erfassen und dabei die Potentiale unterschiedlicher Wissensmilieus und der landwirtschaftlichen Familienbetriebe im Kontext verschiedener Zuchtstrategien auszuloten.



Bildsehen // Bildhandeln. Die Freiberger Fotofreunde als Community of Visual Practice

Projektleitung: Ira Spieker, Torsten Näser (Göttingen)
Projektbearbeitung: Nathalie Knöhr, Nadine Kulbe, Claudia Dietze

Die Freiberger Fotofreunde Archive mit mehr als 700.000 Fotografien und eine Geschichte von fast 70 Jahren – das sind die beeindruckenden Rahmendaten der „Freiberger Fotofreunde“. Der Club, 1950 gegründet und mit einer Bestandsdauer über zwei politische Systeme hinweg, zählt zu den ältesten Vereinigungen für Amateurfotografie auf dem Gebiet der damaligen DDR. Seine Mitglieder prägen das Bild und das visuelle Gedächtnis der sächsischen Bergstadt Freiberg und ihrer Umgebung bis heute. Ausstellungen, Publikationen und die Bebilderung von einer beeindruckenden Anzahl an Presseartikeln und Broschüren zur Stadt- und Bergbau-, aber auch zur Fotografiegeschichte der Region, zeugen von der außerordentlichen Produktivität der Freiberger Amateurfotografen und -fotografinnen. Im Rahmen des von der DFG geförderten Projektes öffnet sich der Club für die wissenschaftliche Forschung und die Mitglieder stellen ihre Bildbestände für die Erschließung zur Verfügung. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier.



Authentizität und Vertrauen bei Bio-Lebensmitteln

Projektleitung: Prof. Dr. Regina Bendix und Dr. Torsten Näser
Mitarbeiterin: Alexandra Hammer, M.A

Vor dem Hintergrund zunehmender globaler Herausforderungen und einer nachhaltigen Entwicklung spielen der Ausbau und die flächendeckende gesellschaftliche Akzeptanz von ökologisch produzierten Lebensmitteln eine entscheidende Rolle. Der ökologische Landbau stellt eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Bewirtschaftungsform dar, deren Ausweitung als wichtige Zielmarke in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung formuliert wurde. Obwohl Verbraucher*innen die Kriterien ökologisch produzierter Lebensmittel schätzen, macht der Umsatz von Bio-Lebensmitteln lediglich 5,1 Prozent aus (BÖLW 2017). Es scheint, dass die Ansprüche in der Breite der Bevölkerung weder flächendeckend erfüllt noch zielgerichtet adressiert werden. Im Rahmen dieser Problematik sollen Maßnahmen zum Wissenstransfer der Produktionsqualitäten ökologisch produzierter Lebensmittel in der Gesellschaft entwickelt werden. Im Zentrum stehen dabei Herausforderungen in Kommunikation, Vermarktung und Authentizitätswahrnehmung, die zum Verständnis von Vertrauen sowohl entlang der Produktkette als auch in der Gesellschaft beitragen sollen. Wichtig ist hierbei eine inter- sowie transdisziplinäre Ausrichtung des Projekts mit dem Lehrstuhl für Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte, dem Institut für Kulturanthropologie, dem Team für Hochschuldidaktik und dem Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen als Praxispartner. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier.



Von deutschen Jüdinnen und Juden zu chilenischen Jüdinnen und Juden – Entangled History Perspektive auf Bürgerwerdungsprozesse und Konfliktbewältigung in Chile des 20. und 21. Jahrhunderts. Ein Filmprojekt

Ana Troncoso

Ana Troncoso untersucht in ihrem Dissertationsprojekt Transferprozesse und Verflechtungen von Rassismen und staatlicher Repression europäischer und lokaler Herkunft in den Bürgerwerdungsprozessen von deutschen Jüdinnen und Juden in Chile. Als Folge des Holocausts sind viele deutsche Jüdinnen und Juden nach Chile emigriert, wo bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine wichtige deutsche Gemeinschaft lebte, die sich in den 30er Jahren großenteils mit Deutschland und dem Nationalsozialismus identifizierten. Die Behauptung der deutsch-jüdischen Gemeinschaft in dem neuen Kontext und die verschiedenen Positionierungen der deutschen Juden und deren Nachfahren zu den chilenischen sozial-politischen Umständen werden in dieser Arbeit als Bürgerwerdungsstrategien verstanden und in Bezug auf die strukturellen Bedingungen dieses Prozesses in Deutschland und in Chile betrachtet. Das filmische Projekt verortet sich in den Postkolonialen- und Erinnerungsarbeit- Studien.
Das Projekt ist abgeschlossen.



Linearity is over(rated). Interaktivität in dokumentarischen Formaten. Das Korsakow-System

Franziska Weidle

„Linear film is over(rated)“, behauptet der Künstler und Filmemacher Florian Thalhofer und entwickelt deshalb im Jahr 2000 eine Open-Source-Software, mit der webbasierte Dokumentarfilme produziert werden können, die sich der klassisch linearen Form des Genres widersetzen. Auf der hypertextartigen Oberfläche können sich die Zuschauer nach vorher festgeschriebenen Regeln ihren eigenen Film zusammensetzen. Die sich hier herausbildende „Filmsprache“ nimmt dabei jedoch nicht nur Einfluss auf etablierte Genrekonventionen und die Art des Filmschauens, sondern sie ist auch Ausdruck eines veränderten Realitätsverständnisses. Im Rahmen des Dissertationsprojekts werden ethnografische und literaturwissenschaftliche Ansätze kombiniert, um sich dem facettenreichen Feld dieser „New Documentary Ecologies“ aus einer Mikroperspektive anzunähern. Anhand von Thalhofers Korsakow System of Dynamic Storytelling soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die konkreten Aneignungspraktiken auf Seiten der Produktion und Rezeption ausgestalten. Ziel des Vorhabens ist vor allem, die rasanten technischen Entwicklungen im dokumentarischen Kontext sowohl für die Vermittlung als auch die Generierung kulturanthropologischen Wissens fruchtbar zu machen. Das Korsakow-System bietet als Analysewerkzeug in diesem Zusammenhang entscheidende Potenziale, die ich beobachten, erproben und kritisch hinterfragen will.
Das Projekt ist abgeschlossen. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier.



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