Forschung
Die Forschung in der Abteilung Qualität und Sensorik pflanzlicher Erzeugnisse beschäftigt sich intensiv mit Fragen der Qualitätsbildung und -erhaltung. Dies beinhaltet u. a. Aspekte der nachhaltigen Nahrungsmittelerzeugung unter abiotischem und biotischem Stress. Es werden Beiträge von Ökosystemleistungen zur Ertrags- und Produktqualitätsbildung untersucht. Die Nacherntebehandlung von verschiedenen Kulturarten insbesondere Verarbeitung und Vermarktung werden betrachtet. Die Forschung der Abteilung ist stark interdisziplinär ausgerichtet und erfolgt in enger Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen der Universität Göttingen bzw. anderer Universitäten, außeruniversitären Einrichtungen und Unternehmen.
Neben den klassischen Qualitätsthemen, den ernährungsphysiologischen und technologischen Eigenschaften pflanzlicher Erzeugnisse, liegt ein Schwerpunkt auf dem Bereich der Lebensmittelsensorik. Eines der zentralen Ergebnisse der Nachhaltigkeitsforschung, insbesondere im Ernährungsbereich, ist die beachtliche Lücke zwischen Einstellung und Verhalten der Bevölkerung („Attitude-Behaviour-Gap“). Dies hat viel mit der Habitualisierung des Essverhaltens und den damit verbundenen Geschmacksprägungen zu tun. Viele nachhaltige Produkte scheitern, weil sie erlernte Geschmackserwartungen enttäuschen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Schnelltests und modernen analytischen Methoden für komplexe Qualitätsmerkmale, die mittels Hochdurchsatzverfahren bestimmbar sind und folglich sowohl in der Forschung als auch Praxis Anwendung finden können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Schnelltests und modernen analytischen Methoden für komplexe Qualitätsmerkmale, die mittels Hochdurchsatzverfahren bestimmbar sind und folglich sowohl in der Forschung als auch Praxis Anwendung finden können.
Prof. Neugart ist Mitglied des Vorstands der "The International Association for Plant UV Research" (entstanden aus der COST-Action UV4Growth)
Forschungsfelder
- Pflanzeninhaltsstoffe - Identifizierung und Quantifizierung von:
- wertgebenden primären und sekundären Pflanzenmetaboliten mit dem Schwerpunkt komplexe Flavonoidglykoside und Hydroxyzimtsäurederivate
- Vitaminen und Mineralstoffen
- Geschmacks- und Aromastoffen
- Rückständen, Kontaminanten und unerwünschten Stoffen
- UV-B und UV-A als Regulatoren der Photosynthese und verschiedener pflanzlicher Abwehrmechanismen mit dem Ziel der Erhöhung gesundheitsrelevanter Pflanzeninhaltsstoffe
- Einfluss genetischer, abiotischer sowie biotischer Faktoren auf die Biosynthese oder Akkumulation von Pflanzeninhaltsstoffen im Hinblick auf Verarbeitung, menschliche Gesundheit und Verbraucherpräferenz
- Wirkung der (thermischen) Verarbeitung auf die Stabilität oder Modifizierung von Pflanzeninhaltsstoffen mit dem Ziel der Erhaltung, Freisetzung oder Bildung gesundheitsrelevanter oder sensorisch präferierter Pflanzeninhaltsstoffe und Verbindungen
- Antioxidative Aktivität und Abschirmpotential, sowie in vitro-Bioaktivität von Pflanzeninhaltsstoffen, Pflanzenextrakten und aus Pflanzen hergestellten Lebensmitteln mit dem Ziel der Erhöhung gesundheitsrelevanter Pflanzeninhaltsstoffe
- Bitterkeit, ausgelöst durch verschiedene Pflanzenmetabolite, als Merkmal für die Kaufentscheidung mit dem Ziel der Diversifizierung der Ernährung