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Forschungsprofil

Die Universität Göttingen ist eine international führende Volluniversität, deren Fakultäten mit dem herausragenden außeruniversitären Umfeld des Göttingen Campus eng verflochten sind. Ihr übergreifendes Ziel ist es, wegweisende wissenschaftliche Beiträge weiter zu fördern, mit denen aktuelle Fragestellungen beantwortet und gesellschaftliche Herausforderungen bewältigt werden können. Das Forschungsprofil und die Forschungsstrukturen der Universität unterstützen und dynamisieren die Bearbeitung aktueller Fragestellungen in interdisziplinären Verbünden, aufbauend auf herausragenden Einzelforschungsprojekten.

Dem „wissenschaftlichen Pragmatismus und Realitätssinn“ des universitären Leitbildes verpflichtet formuliert die Universität den Anspruch, „neues Wissen zu gewinnen in allen Disziplinen, auch über deren etablierten Grenzen hinweg“. Unter dem Dach dreier strategischer Forschungsziele gilt es, zukunftsweisende Fragestellungen jenseits bestehender fachlicher Grenzen und ausgetretener Pfade zu bearbeiten. Diese Ziele erfassen die aktuellen Stärken der Universität und schaffen einen Freiraum, in dem Themen für neue kooperative Kernbereiche entwickelt werden können.

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Strategische Forschungsziele


  • Understanding Energy, Information, and Life
    Energie, Informationen und Leben zeichnen sich durch Strukturen aus, in denen Umwandlungsprozesse, Vernetzung und Interaktion zwischen Einheiten auf unterschiedlichen Skalen in Zeit und Raum in immer wieder neuen Formen prägend sind. Die Erforschung der Grundlagen, die Modellierung der Umwandlungsprozesse und das Verständnis dieser Netzwerke stehen hier im Fokus.
  • Creating Knowledge in a Changing World
    Ein beschleunigter technologischer, biogeochemischer, medialer, sozialer und kultureller Wandel prägt heute die Gesellschaft auf allen Ebenen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Phänomena erfordert Beiträge aus allen wissenschaftlichen Disziplinen. Anknüpfend an unser Leitbild liegt ein Fokus auf dem verantwortungsvollen Handeln im Umgang mit Wandel. Im Mittelpunkt der Forschung stehen daher die handlungsleitenden Normen sowie Diskurse über sie, die Rolle von Akteur*innen sowie von Strukturen, in denen das Handeln stattfindet, historisch fundiertes und kontextspezifisches Wissen sowie die Bewertung der Ergebnisse des Handelns.
  • Building a Sustainable Future
    Mit dem Anthropozän hat sich das menschliche Handeln zum bestimmenden Faktor auf planetarer Ebene entwickelt. Um Wege zu finden, wie Transformationsprozesse hin zu einer nachhaltigen Zukunft gestaltet werden können, ist ein hohes Maß an Interdisziplinarität sowie die systematische Reflexion des Kontextes, in dem Wissen erschlossen und weitergegeben wird, notwendig. Kern des Forschungsfeldes ist es, die vielfältigen Folgen des menschlichen Wirkens in all ihren Dimensionen und über Generationen hinweg zu verstehen, zu bewerten und zu gestalten.


Kernthemen


Innerhalb der Forschungsziele hat die Universität bereits wissenschaftlich herausragende und international wettbewerbsfähige Kernthemen herausgebildet, die in hohem Maße zur Reputation und zum Drittmittelerfolg der Universität beitragen. Diese Kernthemen stechen in ihrer Strahlkraft aus dem breiten Rahmen der Volluniversität heraus. In ihnen arbeiten Göttinger Wissenschaftler*innen gemeinsam in Forschungszentren, Projekten und Verbünden für interdisziplinäre Spitzenforschung. Sie sind eng mit den Forschungsschwerpunkten der zugehörigen Fakultäten verknüpft und zeichnen sich durch eine starke Vernetzung am Göttingen Campus sowie besondere Infrastrukturen aus.
Die Kernthemen der Universität Göttingen sind in dieser Ausprägung in Deutschland nicht oder nur vereinzelt zu finden:

  • Molekulare Grundlagen von zellulären Netzwerken
  • Nachhaltige Landnutzung und Biodiversität
  • Kognitive Prozesse und ihre Grundlagen
  • Grundlagen von energetischen Prozessen in Materie
  • Strukturen und Transformationen von Text und Objekt
  • Globale & lokale Dynamiken, nachhaltige Entwicklung und Verantwortlichkeit


Datenwissenschaften


Die Datenwissenschaften nehmen als strategisches Querschnittsthema innerhalb des Forschungsprofils eine Sonderrolle ein. Die zunehmende Verfügbarkeit komplexer und heterogener Daten in nahezu allen Forschungsbereichen erschließt der Wissenschaft neue und reichhaltige Informationsquellen. Große Datenmengen erzeugen aber auch neue Herausforderungen und verändern den Wissenschaftsbetrieb an vielen Stellen fundamental. Datenwissenschaften sind daher zu einem essenziellen Baustein in nahezu allen Wissenschaftsbereichen geworden. Um die Forschungslandschaft des 21. Jahrhunderts weiterhin mitzugestalten, ist daher Schlüsselthema der Universität, die Datenwissenschaften konsequent weiter auszubauen, mit zentralen Forschungsbereichen zu verzahnen und als Campus-Institut und als geplante neue Fakultät strukturell innerhalb der Universität zu verankern. Geplant ist dabei auch, die Datenwissenschaften mit den Geistes- und Sozialwissenschaften zu verknüpfen, beispielsweise durch die Integration der Digital Humanities in das Campus-Institut Data Science (CIDAS).