Projekte

Eigene Projekte

Neurowissenschaften und Strafrecht
Die aktuellen neurobiologischen Herausforderungen betreffen nicht nur die klassische Frage nach den wahren Freiheitsräumen des Menschen ("Willensfreiheit") als Basis seiner "Schuldfähigkeit", sondern zunehmend auch nach den konkreten Grenzen des "Kernbereichs menschlicher Persönlichkeit" bei einer eventuell künftigen Nutzung neurobiologischer Möglichkeiten der Informationserlangung zum Zwecke der Strafverfolgung sowie zur strafrechtlichen Sanktionierung.


Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende
Die Sorge vor ärztlichem Paternalismus gegenüber einwilligungsunfähigen Patienten hat den Gedanken der "Patientenautonomie" und die Implementierung rechtlicher Vorsorgeinstrumente (durch Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung) nachhaltig befördert. Wie verhindert werden kann, dass durch diese Stärkung des Selbstbestimmungsrechts das Band der "therapeutischen Partnerschaft" insbesondere in der Palliativmedizin nicht zerschnitten wird, ist jedoch eine nach wie vor offene Frage.Der Ruf nach allseitigem Dialog ist sicherlich eine richtige, aber wohl nicht ausreichende Antwort.


Organtransplantation
Der vorherrschende Organmangel drängt zur Frage nach einem eventuellen Reformbedarf sowohl der bisher geltenden Zulässigkeitsvoraussetzungen (postmortal: "erweiterte Zustimmungslösung"; Lebensspende: § 8 TPG) als auch der verfahrensmäßigen Implikationen zur Organgewinnung. Die aktuelle Reformdebatte steht zugleich unter dem Eindruck einer wachsenden Kritik am geltenden Hirntodkriterium.


"Absprachen" im Strafprozess
Die neue Vorschrift des § 257c StPO gibt der Strafrechtspraxis große Spielräume, wie das Spannungsfeld zwischen erstrebter Beschleunigung und Wahrung der Aufklärungsmaxime im jeweiligen Einzelfall konkret austariert werden soll. Es ist Aufgabe der Strafprozessrechtswissenschaft, die generalklauselartigen Vorgaben des Gesetzgebers zu konkretisieren und durch dogmatische Regelbildung einem Machtmissbrauch entgegenzuwirken.


"HAbitus in der LangzeiTpflege bei Menschen mit Demenz (HALT)"
Das Forschungsprojekt "HALT" der philosophisch-theologischen Hochschule Vallendar untersucht am Beispiel zweier auf die Pflege von Menschen mit Demenz spezialisierten Altenpflegeeinrichtungen mit den Mitteln qualitativer empirischer Sozialforschung, welche primärsozialisierenden, professionssozialisierenden und/oder kontextuellen Faktoren einer professionellen Habitualisierung einer Person-Centered-Care-Pflegepraxis und damit einer Veränderung der Pflegekultur ("culture change") entgegenstehen oder diese unterstützen. Hierbei stellen sich immer wieder (forschungs-)ethische und rechtliche Fragen, an deren Beantwortung Prof. Duttge im Rahmen eines fachlich-wissenschaftlichen Mentorings mitwirkt.


Drittmittel-Projekte

"Organspende nach Herz-Kreislauf-Stillstand"
Der vorherrschende Organmangel in der Bundesrepublik (Bericht der DSO 2022) drängt zur Frage nach einem eventuellen Reformbedarf. Dabei wird nicht nur die Zustimmungs-/Widerspruchslösung diskutiert, sondern insbesondere auch das hierzulande geltende Hirntodkriterium. Andere Länder (z.B. das Vereinigte Königreich, Niederlande, Spanien) transplantieren bereits nach dem festgestellten Herz-Kreislauf-Tod (Donation after Circulatory Death – DCD). Die DCD macht in diesen Ländern zwischen 30 – 60 % der postmortalen Organspende aus. Dementsprechend stellt sich die Frage, inwiefern die Einführung einer solchen Spende nach dem Herz-Kreislauf-Tod (DCD) auch in Deutschland empfehlenswert sein könnte. Zu dieser Debatte wird die zusammengestellte Kommission aus Sachverständigen der Rechtswissenschaften, der Medizin und der Medizinethik der Georg-August-Universität und der Universitätsmedizin Göttingen mit ihrer interdisziplinären Expertise Grundlagen und Analysen erarbeiten. Der finale Projektschluss ist für das Jahr 2025 avisiert und umfasst eine öffentliche Präsentation der erarbeitenen Ergebnisse.

"Recht auf Nichtwissen"
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"GenoPerspektiv"
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