Publikationen 2019


Anke Detken / Gerhard Kaiser (Hg.): Frank Witzel. Perspektiven auf Autor und Werk. Stuttgart: J. B. Metzler (= Kontemporär. Schriften zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Bd. 4) 2019.

Cover Detken_Kaiser

Seit Frank Witzel 2015 den Deutschen Buchpreis für sein bisheriges opus magnum Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 erhielt, rückt der 1955 geborene Autor, Zeichner und Musiker nachdrücklich in den Fokus der literaturkritischen Öffentlichkeit. Der vorliegende Band liefert die erste literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Witzels Werk. Dargestellt und analysiert werden Poetologie, Erzähl- und Vertextungsverfahren des Autors und sein seit dem Ende der 1970er Jahre entstandenes Werk aus Gedichten, Essays, Gesprächen, Romanen und Hörspielen. Der Band wird von einem Essay des Autors eingeleitet und enthält außerdem ein mit ihm geführtes Werkstattgespräch sowie eine aktuelle Gesamtbibliographie.




Kai Sina: Kollektivpoetik. Zu einer Literatur der offenen Gesellschaft in der Moderne mit Studien zu Goethe, Emerson, Whitman und Thomas Mann. Berlin/Boston 2019 (= Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 98).

Cover Sina

Anhand der transatlantischen Rezeptionslinie Goethe, Emerson, Whitman, Thomas Mann rekonstruiert die Studie eine vernachlässigte Facette der Literaturgeschichte: das Programm einer kollektiven Poetik. Bestimmend für diesen Ansatz ist der Versuch, das moderne Leben in der ganzen, reichen Mannigfaltigkeit seiner intellektuellen und sozialen Erscheinungsformen abzubilden, ohne zugleich das Bestreben einer lockeren Einheitsbildung aufzugeben. Gestalt erhält dieses Unterfangen einerseits in Aspekten der poetischen Form (Teil-Ganzes-Beziehung, Stimmenvielfalt, ironische Erzählhaltung), andererseits in gesellschaftlichen Strukturen und Positionen (Liberalität, Demokratie, Individualität). Die Genese der Kollektivpoetik ist dabei wesentlich geknüpft an die Gründung der Vereinigten Staaten als einer ebenso außerordentlichen wie eigenständigen Kulturnation; der kollektivpoetische Text setzt das Leitbild der USA, ja der offenen Gesellschaften insgesamt literarisch ins Werk: E pluribus unum.




Stefan Descher, Thomas Petraschka (2019): Argumentieren in der Literaturwissenschaft. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam.

Cover Descher

"Wie begründet man die Interpretation eines literarischen Texts? Antworten auf diese Frage geben zu können, ist entscheidend für den Studienerfolg in allen literaturwissenschaftlichen Fächern. Mit diesem Band liegt erstmals eine umfassende Einführung in das literaturwissenschaftliche Argumentieren vor: Praxisnah und anschaulich erklären Stefan Descher und Thomas Petraschka, was ein Argument ist, welche Formen des Argumentierens es gibt, was gutes Argumentieren für Interpretationen auszeichnet und wie man Argumente sprachlich darstellt." (Weitere Informationen und Leseprobe unter https://www.reclam.de/detail/978-3-15-017693-1)