Von Göttingen nach Heliopolis

Die Wartestellung als Beamter an der Georg-August-Universität – die eine Nichtanstellung bedeutete – hatte Hermann Kees nach 1945 veranlasst, eine alternative universitäre Laufbahn aufzubauen. Mit der Neugründung der Ibrahim-Pascha-Universität in Heliopolis (heute Ain Schams) bot sich dem deutschen Ägyptologen durch Vermittlung seines ehemaligen Schülers Ahmed Badawi die Möglichkeit, als Berater für Studienangelegenheiten saisonal in Ägypten zu leben.

Als Kees am 1. April 1952 in Göttingen emeritiert wurde, ergriff er die Möglichkeit, die Badawi ihm durch seine Vermittlung geschaffen hatte, und trat eine Gastprofessur in Heliopolis an.
Im Vorwort von „Das Priestertum im ägyptischen Staat vom Neuen Reich bis zur Spätzeit” von 1953 ist ein Reflex auf diese Erlebnisse zu finden: Kees berichtet darin von den Anfängen der Arbeit an diesem Buch im Jahr 1946 über „persönliche Lebensbedingungen”, „die eine zufriedenstellende Vollendung fast unmöglich scheinen liessen”.


Kees: Vorgarten
„Vorgarten der Iniv. Ibrahim (Schubra)” (5.12.1953) © Seminar für Ägyptologie und Koptologie der Universität Göttingen, Foto:Hermann Kees