03/03/2010: Bruttoverdienste 2009 erstmals seit Gründung der Bundesrepublik gesunken
Nach ersten Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes seien die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste der Arbeitnehmer/innen in Deutschland im Jahr 2009 um 0,4 Prozent auf rund 27.648 Euro gesunken. Dies sei der erste Rückgang der Verdienste in der Geschichte der Bundesrepublik, heißt es dazu in einer Pressemmitteilung des Amtes.
Der Ausbau der Kurzarbeit und der Abbau von Überstunden seien hauptsächlich verantwortlich für den Rückgang der rechnerischen Pro-Kopf-Verdienste. Weil seit dem 1. Januar 2009 für alle Bürger/-innen eine Krankenversicherungspflicht bestehe, habe die neue Buchung der Beiträge zur privaten Krankenversicherung als Sozialbeitrag (die Arbeitgeberzuschüsse zur privaten Krankenversicherung, die bisher den Bruttolöhnen zugerechnet wurden, werden jetzt als Arbeitgebersozialbeitrag klassifiziert) ebenfalls verringernd gewirkt. Ohne diese Neuklassifikation wären die durchschnittlichen Bruttoverdienste nur um 0,2 Prozent gesunken.
Bei der Ermittlung der gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienste (Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer) der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden alle Arbeitnehmergruppen einbezogen – auch Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten, geringfügig Beschäftigte ebenso wie leitende Angestellte, Vorstandsmitglieder oder Beamte. Ferner werden alle für geleistete Arbeit empfangenen Entgelte und geldwerte Leistungen, zum Beispiel auch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zulagen oder Prämien, berücksichtigt. Die Sozialbeiträge der Arbeitgeber werden dagegen nicht in die Berechnungen einbezogen.
Quelle: Statist. Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 74 vom 03.03.2010