04/07/2013:
Die Reallöhne sind im ersten Quartal 2013 gesunken

Die Lohnentwicklung in Deutschland ist auch dank des ausufernden Niedriglohnsektors seit Jahren viel zu verhalten. Wie schon in den Vorjahren sind auch 2012 die stetig steigenden Lebenshaltungskosten kaum oder gar nicht durch die mageren Nominallohnerhöhungen ausgeglichen worden (siehe 22.03.2013). Einer Meldung des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) zufolge haben die Beschäftigten im ersten Quartal 2013 erstmals seit zwei Jahren sogar wieder Reallohnverluste hinnehmen müssen.

Wie das Bundesamt in einer Pressemitteilung dazu schreibt, seien die nominalen (nicht preisbereinigten) Bruttomonatsverdienste von vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer/innen im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich im ersten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,4 Prozent gestiegen. Da die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 1,5 Prozent zugelegt hätten, ergebe sich ein Reallohnverlust von 0,1 Prozent.

Der vergleichsweise geringe Anstieg der Nominallöhne sei nach Angaben des Amtes auf zwei Effekte zurückzuführen: Zum einen seien die Sonderzahlungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringer ausgefallen. Zum anderen sei die bezahlte Wochenarbeitszeit in diesem Zeitraum zurückgegangen.

Die Auswertung von Daten der Vierteljährlichen Verdiensterhebung (VVE) hat zudem ergeben, dass das Lohngefälle zwischen den einzelnen Arbeitnehmergruppen zwischen 2007 und 2012 zugenommen hat: Für Arbeitnehmer in leitender Stellung (+ 15,5 %) und für herausgehobene Fachkräfte (+ 12,8 %) hätten die Steigerungen der nominalen Bruttomonatsverdienste über dem Durchschnittswert aller Arbeitnehmer (+ 12,2 %) gelegen. Fachkräfte (+ 10,9 %), angelernte Arbeitnehmer (+ 10,0 %) und ungelernte Arbeitnehmer (+ 9,8 %) hätten zwar auch die Steigerung der Verbraucherpreise kompensieren können (+ 8,3 %), hätten aber nur unterdurchschnittlich hohe Wachstumsraten gehabt.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 221 des Statist. Bundesamtes vom 04.07.2013