24/11/2011: 36 Prozent der offenen Stellen sind Leiharbeitsangebote

Der Fall der Stadt Memmingen sorgte im Juli 2010 für Aufsehen. Dort hatte etwa die Hälfte aller offenen Stellen der Agentur für Arbeit aus Arbeitsangeboten von Leiharbeitsfirmen bestanden (siehe 20.07.2010). Aber auch bundesweit war der Anteil der Leiharbeitsofferten 2010 so weit gestiegen, dass mehr als jede dritte im Juni angebotene neue Stelle nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit einem Zeitarbeiter besetzt werden sollte (siehe 28.07.2010. Nun sind aktuelle Zahlen für 2011 bekannt geworden.

Einem Bericht der jungen Welt ist zu entnehmen, dass es sich weiterhin bei mehr als jeder dritten bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stelle mittlerweile um ein Angebot einer Leiharbeitsfirma handele. Dies gehe aus aktuellen Zahlen hervor, die das Bundesarbeitsministerium auf Nachfrage der Abgeordneten Jutta Krellmann (Die Linke) vorgelegt habe.

Danach seien im Oktober 2011 bundesweit rund 500.000 ungeförderte Arbeitsstellen gemeldet gewesen, darunter rund 180.000 oder 36 Prozent in der Arbeitnehmerüberlassung. Im Oktober 2010 seien 401.000 Stellen registriert gewesen, von denen 140.000 (35 Prozent) aus der Leiharbeitsbranche gekommen seien. Betrachte man nur die 99.000 Jobangebote, die die Arbeitsagentur im Vergleichsmonat 2011 mehr zu bieten gehabt hätte als im Oktober 2010, so liege der Anteil der Leiharbeitsofferten, die im selben Zeitraum um 40.000 zugenommen hätten, bei 40 Prozent.

Quelle: Junge Welt vom 24.11.2011