26/08/2009: WSI-Auswertung zur Entwicklung der Mindestlöhne in Europa

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung präsentiert die Ergebnisse einer aktuellen Auswertung zur Entwicklung der Mindestlöhne in Europa. Danach seien ungeachtet der Wirtschaftskrise die Mindestlöhne in einigen europäischen Ländern leicht gestiegen. Wie die aktuelle Bestandsaufnahme des WSI-Tarifexperten Dr. Thorsten Schulten ergebe, liege die gesetzliche Lohnuntergrenze in Europa nun meist über 8,40 Euro. In den meisten Ländern seien die Mindestlöhne zuletzt am 1. Januar gestiegen. Frankreich, die Niederlande und Luxemburg hätten die gesetzliche Verdienstuntergrenze seitdem jedoch ein weiteres Mal angehoben. In Luxemburg liege der Mindestlohn jetzt bei 9,73 Euro, in Frankreich bei 8,82 Euro.

In den 20 der 27 EU-Länder, die einen gesetzlichen Mindestlohn hätten, leiste er zudem einen Beitrag, die Wirtschaft in der Krise zu stabilisieren. Laut Schulten würden Mindestlöhne zur Stabilität von Lohneinkommen beitragen. Sie wirkten so zugleich als Deflationsbremse.

Quelle: WSI-Pressemitteilung vom 26.08.2009

Weiterlesen: Schulten, T. (2009): Mindestlöhne – In Westeuropa über 8,40 Euro. In: Böckler Impuls, Nr. 12/2009.