15/12/2011: Verbesserte Jobchancen – aber häufiger nur Zeitverträge

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat für zehn Länder Europas die Entwicklung der Jobchancen für Arbeitslose untersucht. Betrachtet wurde der Zeitraum von 1997 und 2008, eine Phase intensiver Arbeitsmarktreformen und der Deregulierung der Arbeitsmärkte. Es zeigt sich, dass nicht nur der Berufseinstieg zunehmend über befristete Beschäftigung stattfindet (siehe 14.03.2011), sondern auch der Übergang aus Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt.

Die Vergleichsstudie habe nach Presseinformationen des IAB ergeben, dass im Zeitverlauf in Deutschland wie in der Mehrzahl der untersuchten Länder mehr Erwerbslose eine Beschäftigung aufgenommen hätten, ohne dass gleichzeitig mehr Menschen wieder arbeitslos geworden wären. Allerdings sei die Chance auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag gesunken: In vielen Ländern hätten ArbeitnehmerInnen vermehrt nur einen befristeten Vertrag erhalten.

In Deutschland sei die Wahrscheinlichkeit, aus Arbeitslosigkeit in einen unbefristeten Job zu wechseln, um rund sieben Prozent gesunken. Dagegen sei die Befristungsquote von 13 auf knapp 15 Prozent angestiegen.

Quelle: IAB-Presseinformation vom 15.12.2011

Weiterlesen: Konle-Seidl, R./ Trübswetter, P. (2011): Dynamik auf den europäischen Arbeitsmärkten: Sind unsichere Verträge der Preis für mehr Beschäftigung? IAB-Kurzbericht, Nr. 25/2011, Nürnberg.