LEIHARBEIT:




24/01/2013:
Wenn zwei neue Leiharbeitsjobs entstehen, geht ein reguläres Arbeitsverhältnis verloren

Erst kürzlich hatten Arbeitsmarktforscher des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine lang schon geäußerte Vermutung bestätigt: Minijobs verdrängen reguläre Beschäftigung (siehe 10.12.2012). Jetzt hat ein anderes Forscherteam des IAB den Subsitutionseffekt bei der Leiharbeit betrachtet und das Ausmaß der Verdrängung beziffert. Seiner Schätzung nach gehe mit jedem zweiten neu geschaffenen Leiharbeitsjob ein Beschäftigungsverhältnis jenseits der Arbeitnehmerüberlassung verloren.

Wie das IAB dazu in einer Pressemeldung schreibt, sei jeder zweite Job in der Leiharbeit zusätzlich. Betrachte man zum Beispiel einen Anstieg der Zahl der Leiharbeiter um 200.000 wie in den Boomjahren 2006 oder 2010, so habe er in etwa 100.000 Jobs außerhalb des Leiharbeitssektors verdrängt, aber auch 100.000 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse geschaffen.
Zu der Verdrängung regulärer Beschäftigung könne es über viele Wege kommen. Darunter falle der direkte Austausch eines regulär Beschäftigten durch einen Leiharbeiter ebenso wie die Tatsache, dass Betriebe mit stärkerem Leiharbeitseinsatz anderen Betrieben Marktanteile abnähmen.

Quelle: IAB-Pressemitteilung vom 24.01.2013

Weiterlesen:
Jahn, E./ Weber, E. (2013): Zeitarbeit: Zusätzliche Jobs, aber auch Verdrängung. IAB-Kurzbericht 2/2013, Nürnberg.