BEFRISTUNG:




17/03/2014:
Immer mehr Arbeitsverträge werden ohne Sachgrund befristet

Rund 2,7 Millionen Beschäftigte hatten 2012 nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Ihr Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag damit wie im Vorjahr bei 9,5 Prozent. Während das Wachstum der befristeten Beschäftigung damit zunächst gestoppt ist, steigt in dem Beschäftigungssegment der Anteil der Arbeitsverträge, die ohne Sachgrund befristet werden.

Laut eines Berichts von Zeit Online sei der Anteil der sachgrundlosen Befristungen an allen befristeten Arbeitsverträgen von 32 auf 48 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Während es im Jahr 2001 rund 550.000 sachgrundlos befristete Verträge gegeben habe, seien es im vergangenen Jahr 1,3 Millionen gewesen.

Auf die sachgrundlose Befristung griffen Unternehmen vor allem bei ganz neu geschaffenen Stellen zurück. Allerdings machten auch immer mehr Arbeitgeber von der sachgrundlosen Befristung bei bereits etablierten Stellen Gebrauch. Auf diese Weise werde die Probezeit ausgeweitet. Besonders verbreitet sei die Befristung ohne Sachgrund im Groß- und Einzelhandel und im verarbeitenden Gewerbe.

Die Angaben beruhen auf den neuesten Daten des Betriebspanels 2013 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Zu finden sind sie in einer Stellungnahme des IAB zu einem Gesetzentwurf der Linken, der kürzlich im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales mit Sachverständigen diskutiert worden ist.

Quelle: Zeit Online vom 17.03.2014

Weiterlesen:

IAB - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2014): Schriftliche Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 17. März 2014 zum Gesetzentwurf der Fraktion DIE LINKE. Entwurf eines Gesetzes zur Abschaffung der sachgrundlosen Befristung (Drucksache 18/7), Ausschussdrucksache 18(11)46, S. 14-16.


IAB - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Hg.) (2013): Befristete Beschäftigung - Aktuelle Zahlen aus dem IAB-Betriebspanel 2012, Nürnberg.