06/04/2014:
42 Prozent aller neuen Arbeitsverträge sind befristet
Seit mehreren Jahren bereits erfolgt fast jede zweite Neueinstellung nur noch befristet (siehe 23.02.2012), zuletzt mit leicht rückläufiger Tendenz. Einem Bericht von Welt.de zufolge habe sich die Zahl der befristeten Arbeitsverträge in den vergangenen zwanzig Jahren mehr als verdreifacht. Seien 1993 noch 876.000 Neuverträge zeitlich begrenzt gewesen, so seien es 2003 bereits 2,7 Millionen gewesen. Die Zeitung beruft sich auf Informationen aus einer Anfrage der Linkspartei beim Bundesarbeitsministerium.
Mittlerweile seien 42 Prozent aller neuen Arbeitsverträge befristet, 1997 seien es noch 34 Prozent gewesen. Der Anteil der befristeten Verträge liege insgesamt bei 8,5 Prozent. Der Anstieg beruhe vor allem darauf, dass immer mehr sachgrundlose Befristungen vereinbart würden. Deren Zahl habe sich von 554.000 im Jahr 2001 auf 1,3 Millionen in 2013 erhöht (siehe 17.03.2014).
Bei den 15- bis 25-Jährigen habe aber schon jeder Vierte einen befristeten Vertrag, in der Altersgruppe der 25- bis 35-Jährigen betrage der Anteil 14,1 Prozent, bei den 55- bis 65-Jährigen seien es dagegen nur 4,2 Prozent.
Neben Jüngeren seien vor allem Frauen und Ausländer betroffen. Unter letzteren liege der Anteil bei 14,6 Prozent, der von deutschen Arbeitnehmern liege hingegen nur bei 7,9 Prozent.
Auch Niedriglohnbezieher seien von der Befristung besonders betroffen. Ihr Anteil bei den befristet Beschäftigten sei fast doppelt so hoch wie der Anteil aller Beschäftigten. Hätten 2012 24,3 Prozent aller Beschäftigten einen niedrigen Lohn erhalten, so seien es bei den befristet Beschäftigten 43,3 Prozent gewesen.
Quelle: Welt.de vom 06.04.2014
Weiterlesen: