Gastvorträge WiSe 2021/22

Das Seminar für Klassische Philologie und die Göttinger Freunde der antiken Literatur luden im WiSe 2017/2018 zu folgenden Gastvorträgen ein:


  • Dr. Johanna Nickel (Köln)
    Thema: Übersetzen als Kulturtransfer? – Zwischen interkulturellem Lernen und Sprachbildung
    Termin: Dienstag, 11.01.2022 | 18.00 c.t.
    Zugang: https://uni-goettingen.zoom.us/j/92138967843?pwd=UnViMTRJY2kvczRjT3IwRDFYeGtqUT09; Kenncode: 782434


    Abstract: Das Übersetzen ist (und bleibt sicher vorerst) eine der wichtigsten Aktivitäten bei der Textarbeit im Lateinunterricht. Dabei erfüllt das Übersetzen unterschiedliche Funktionen von der Konstruktion bis zur Dokumentation des Textverständnisses und soll zugleich einen Beitrag zur allgemeinen Sprachbildung und sogar zum interkulturellen Lernen leisten.
    Im Vortrag soll insbesondere mit Blick auf das Übersetzen als interkulturellen Transfer das Äquivalenzmodell von Werner Koller erprobt werden, um es als Instrument für die Analyse von kulturellen Differenzbeziehungen zwischen Ausgangs- (Latein) und Zielsprache (Deutsch) nutzbar zu machen.

    Handout

  • Prof. Dr. Lucia Athanassaki (Rethymno)
    Thema: Euripides' Hippolytus: Conflict and reconciliation on the Athenian stage in the years of the plague
    Termin: Mittwoch, 19.01.2022 | 18.00 c.t.
    Zugang: https://uni-goettingen.zoom.us/j/96971014751?pwd=Mm1WNmRiNnRoQkRmd2F6MFlNUDBMUT09; Kenncode: 351195

    Abstract: Taking as my starting point the identity and status of Theseus, the play's negative portrait of the legendary Athenian king, which is an exception to 5th-cent. positive representations, and its emphasis on disease and madness, I shall explore the political significance of conflict and reconciliation between the exiled Athenian king and his son and read the conciliatory message of the Exodos against the plague that was raging in Athens at the time of its performance.

    Handout


  • Prof. Dr. Ursula Gärtner (Graz)
    Thema: Zur Dekonstruktion in antiken Fabelsammlungen
    Termin: Donnerstag, 27.01.2022 | 18.00 c.t.
    Zugang: https://uni-goettingen.zoom.us/j/98598954610?pwd=VFhlQ0Jad0FzSkowQzJXTUtmNmNFZz09; Kenncode: 158154

    Abstract: In meinen bisherigen Beiträgen zum Phaedrus habe ich zu zeigen versucht, wie wir antike Fabeln abseits der oft vorherrschenden Motiv- und Rezeptionsgeschichte als Texte lesen können, die auf spielerische, witzige und originelle Weise ihren Platz im literarischen Diskurs ihrer Zeit finden und zu Fabeln über die Dichtung werden. Da Phaedrus die Fabel zu einer eigenständigen Dichtungsgattung erhebt, nimmt er gleichzeitig die hohen Ansprüche der spätrepublikanischen und augusteischen Dichtung auf und führt sie ad absurdum, indem er eine verachtete literarische Form humorvoll und mit vielen raffinierten Anspielungen verwendet. Auch mit dem empirischen Autor, der Autorenpersona und den Autorenfunktionen wird ein Spiel getrieben, denn von all dem gibt es Spuren im Text, die sich aber verlieren. Darauf aufbauend will ich im Vortrag untersuchen, ob es in den Texten selbst Hinweise gibt, die die Fabel und die Fabel-Lektüre im Allgemeinen hinterfragen und damit sowohl einzelne Fabeln als auch die Gattung selbst dekonstruieren. Nach einer Einleitung (1.) wird die erste Fabel Avians als Ausgangspunkt dienen, da sie am Anfang einer Sammlung irritierende Aspekte hinsichtlich Aufgabe und Funktion einer Fabel aufzeigt (2.1.). Anschließend werden die Prologe und ersten Fabeln des Phaedrus (2.2.) und Babrius (2.3.) daraufhin untersucht, ob sich Ähnliches bei den Vorgängern Avians findet und ob sich daraus allgemeine Hinweise für die Lektüre antiker Fabeldichtung ableiten lassen. Ein Fazit (3.) wird vorsichtig Bilanz ziehen.

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