Informationen zum Studium der Geschlechterforschung

Die Geschlechterforschung befasst sich mit der sozialen Kategorie Geschlecht. In der Gesellschaft bestimmt sie maßgeblich menschliche Denk- und Wissenssysteme sowie gesellschaftliche und kulturelle Organisationsformen. Die Geschlechterforschung untersucht unter anderem die Herstellung, Bedeutung und Relevanz von Geschlecht auf verschiedenen Ebenen. Um diese große Bandbreite zu gewährleisten, ist das Fach an der Universität Göttingen interdisziplinär angelegt.

Geschlechterforschung im 2-Fächer-Bachelor:

Aus der Sichtweise unterschiedlicher Fächer und Fachgebiete werden grundlegende Kenntnisse zur kulturellen Konstruktion von Geschlecht vermittelt. Darüber hinaus werden verschiedene Dimension des Geschlechterverhältnisses - Gleichheit, Differenz und Hierarchie - in Geschichte und Gegenwart in den Blick genommen. Die historischen, gesellschaftlichen und biographischen Auswirkungen der jeweiligen Konstruktionen von Geschlechtlichkeit werden bearbeitet, um das Verständnis von Mensch, Gesellschaft und Natur kritisch zu reflektieren.

Die interdisziplinäre Struktur des Faches ermöglicht den Studierenden über die engen Fachgrenzen hinaus, Perspektiven und Methoden vieler Disziplinen miteinander zu verknüpfen und einen kritisch-reflexiven Blick gegenüber den traditionellen Wissenschaften zu gewinnen. Es gilt die zumeist unsichtbaren, unausgesprochenen Fäden, die von einer Disziplin zur anderen gewoben werden, zu entziffern und zu erforschen. Aus intersektionaler Perspektive werden weitere soziale Kategorien wie soziale Positionierung, Sexualität, race/Ethnizität und Alter mit der Kategorie Gender in Beziehung gesetzt und analysiert.

Geschlechterforschung im BA Sozialwissenschaften:

Der Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften verbindet eine breite sozialwissenschaftliche Ausbildung mit innovativen Ideen aus der Bologna-Diskussion. Im ersten Semester wird Ihnen ein theoretischer, methodischer und wissenschaftlicher Überblick zu gesellschaftlichen Fragestellungen gegeben. Zu Beginn des Studiums erlangen Sie grundlegende Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten, in der Diskussion von Fachinhalten und in der Organisation und Planung Ihres Studiums. Im Vergleich zu anderen Studiengängen setzen Sie erst im zweiten Semester Ihre individuellen Schwerpunkte und wählen zwei der folgenden sozialwissenschaftlichen Fächer:

  • Erziehungswissenschaft
  • Ethnologie
  • Geschlechterforschung
  • Interdisziplinäre Indienstudien
  • Politikwissenschaft
  • Soziologie
  • Sportwissenschaften

Geschlechterforschung im Masterstudiengang:

Ziel des interdisziplinären Masterstudiengangs Geschlechterforschung ist die Vermittlung vertiefter fachwissenschaftlicher Kenntnisse und der Fähigkeit, die zentralen Zusammenhänge des Fachs zu überblicken und grundlegende Theorien und Methoden anzuwenden. Für die Geschlechterforschung ist ein disziplin-übergreifender Zugang erforderlich, der die Perspektiven und Methoden vieler Disziplinen miteinander verknüpft und eine theoriegeleitete, empirisch fundierte sowie anwendungsbezogene Forschung vermittelt. Die Vermittlung von fundierten Kenntnissen der Geschlechterforschung sowie ihrer Theorien und Methoden zielt darauf, die Komplexität der Kategorie Geschlecht analysieren und dadurch die soziale und kulturelle Konstruktion von Geschlecht in Geschichte und Gegenwart verstehen zu können. Schwerpunkte können in folgenden Bereichen gesetzt werden: 'Geschlecht, Körper und Sexualität', 'Geschlecht und soziale Ordnungen', 'Geschlecht, Ökonomie und materielle Kultur', 'Geschlecht im politischen Raum' und 'Geschlecht, mediale Repräsentation und symbolische Ordnungen'. Das Masterstudium vermittelt über die besonderen fachwissenschaftlichen Kenntnisse hinaus auch allgemeine Kompetenzen für die Aufnahme eines Promotionsstudiums sowie einen erfolgreichen Berufseinstieg.

Geschlechterforschung als Master-Modulpaket:

Die Studierenden erwerben wissenschaftliche und forschungsnahe Kenntnisse und Fertigkeiten in der Geschlechterforschung, die für eine wissenschaftliche oder für eine anwendungsorientierte Tätigkeit relevant sind. Die forschungsorientierte Ausrichtung unter besonderer Berücksichtigung einer vergleichenden Perspektive bereitet sowohl auf eine mögliche anschließende Promotion als auch auf eine wissenschaftlich orientierte Berufstätigkeit vor.

Ein erfolgreiches Studium des Modulpaketes Geschlechterforschung im Umfang von 36 C qualifiziert die AbsolventInnen daher für Forschungstätigkeit in Hochschule und außeruniversitären For-schungseinrichtungen sowie für (leitende) Tätigkeiten in folgenden Berufsfeldern: Lehrtätigkeit in Hochschule und anderen Bildungseinrichtungen, Personalwesen sowie Gender Mainstreaming und Diversity Management in öffentlichen und privaten Institutionen und Organisationen im nationalen und internationalen Rahmen, Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen, Mitarbeit in Verlagen, Medienunternehmen, außerschulische Bildungsarbeit, Aufgaben im Bereich kunsthistorischer Museen, der Kulturpolitik, des Kulturaustausches, Mitarbeit im Bereich des Sports und des Gesundheitswesens, Beratungstätigkeiten.

Für einen ersten Einstieg ins Thema oder in Begrifflichkeiten der Geschlechterforschung gibt es unter Service und Links erste Informationen und Materialien zum Thema.

Falls Sie weitere Informationen benötigen oder eine Fachstudienberatung in Anspruch nehmen möchten, melden sie sich bitte bei der Koordinatorin des Studienfachs.

Für Studierende mit Kind finden sich auf der Seite des Gleichstellungsbüro weitere Informationen.

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