3D-Lab

Leitung: Prof. Dr. Martin Langner
Team: Lucie Böttger, Alexander Zeckey, Marta Kipke


Das 3D-Lab beschäftigt sich mit 3D-Daten von Sammlungsobjekten. Es wurde 2017 als Teil des Campuslabors Digitalisierung und Computational Analytics gegründet. Seine Aufgabe ist es, die adäquate Erfassung, Darstellung und Analyse dieser Daten zu erforschen. Dabei kommen insbesondere optische Scantechniken und Methoden des Formvergleichs und der Formanalyse zum Einsatz. Es kooperiert mit der SUB, der gwdg und verschiedenen Museen und Sammlungen in und außerhalb Göttingens.


Das 3D-Labor betreibt Grundlagen- und Methodenforschung zur Erfassung und Analyse von dreidimensionalen Objekten. Mit präzisen und genau vermessenen 3D-Scans von Skulpturen, Gefäßen, Möbeln, Münzen oder anderen Alltagsgegenständen bewahren wir nicht nur Kulturgüter, sondern entwickeln das Feld der 3D-Digitalisierung auch methodisch weiter. Ausgehend von etablierten Methoden wie Photogrammetrie, RTI oder Structured Light Scanning entwickeln wir experimentelle und innovative Ansätze. Reflektierende, transluzente, transparente oder mikrostrukturelle Oberflächen beispielsweise sind aufgrund ihrer Materialität immer noch schwierig zu handhaben und stellen eine Herausforderung für die 3D-Digitalisierung dar.

Wir erforschen zum einen die Erfassungsmethoden, zum anderen suchen wir auch nach geeigneten Standards für die Dokumentation, Präsentation und quantitative Analyse der 3D-Daten. Für die Analyse von Text und Sprache gibt es bereits große standardisierte Korpora und Editionen, mit denen gearbeitet werden kann. Für 3D-Modelle gibt es jedoch noch kein solches wissenschaftliches Repository, und die Arbeit auf diesem Gebiet steckt noch in den Anfängen. Daher sind wir daran interessiert, große Bestände an 3D-Daten aufzubauen und mit ihnen zu arbeiten, um beides zu erforschen und zu kombinieren: quantitative Methoden wie Formanalyse und Formkorrespondenz sowie qualitative Methoden wie den Formvergleich. Auf diese Weise suchen wir nach Mustern und Merkmalen in den Daten, um kulturelle und soziale Phänomene zu untersuchen.

Im Projekt "Schemata" entwickeln wir zum Beispiel eine geeignete 3D-Klassifikation von antiken Terrakotta-Figuren. Sie scheinen einerseits verschiedenen standardisierten Formeln zu folgen, sind aber andererseits in bestimmten Eigenschaften variabel. Wir sind daran interessiert, wie die Objekte auf eine ihrer Komplexität angemessene Weise modelliert werden können. Zu diesem Zweck entwickeln wir Object-Mining-Methoden, die speziell auf die Klassifizierung und Kategorisierung der durch die 3D-Daten repräsentierten Kulturgüter ausgerichtet sind.

Mit anderen Worten: Wir suchen nach geeigneten Methoden zur Erfassung, Strukturierung, Präsentation und Analyse von Objektdaten im Bereich des materiellen Kulturerbes.

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